Schwerin: Die erste Platte hob pünktlich ab
Seit der Wiedervereinigung hat sich das Bild des damaligen Neubaugebietes Großer Dreesch – heute die Stadtteile Dreesch, Neu Zippendorf und Mueßer Holz – schon deutlich gewandelt. Zwar dominiert noch immer
Seit der Wiedervereinigung hat sich das Bild des damaligen Neubaugebietes Großer Dreesch – heute die Stadtteile Dreesch, Neu Zippendorf und Mueßer Holz – schon deutlich gewandelt. Zwar dominiert noch immer die eher monotone Plattenbauarchitektur der einstigen DDR. Aber einerseits ist auch nicht jeder aktuelle Neubau ansehnlicher, und andererseits haben städtische Wohnungsgesellschaft, Genossenschaften und viele Privateigentümer viel Geld investiert, um „die Platte“ zu sanieren und zu modernisieren, sowie ihr auch ein – stellenweise so gar sehr deutlich erkennbares – neues Antlitz zu verleihen. Zudem sind die oftmals sehr eng stehenden Gebäude durch punktuelle Abrisse heute attraktiver, und auch manch nicht mehr wirtschaftlich sanierbares Hochhaus verschwand.
Ein Abriss auf dem Weg zu einem neuen Stadtteil
Der Wandel ist aber noch nicht abgeschlossen. Im Gegenteil, er ist erst mittendrin. Und so entstehen weiterhin viele neue Ideen, die die Attraktivität der heute drei Stadtteile steigern sollen. Dazu gehört in diesem Zusammenhang aber auch der weitere Abriss einzelner Objekte. „Der Abriss ist der notwendige Schritt, um dem Leerstand und den damit verbundenen Kosten entgegenzuwirken und gleichzeitig an dieser Stelle Platz zu schaffen. Platz, für neue Ideen und Konzepte, die für den Stadtteil Neu Zippendorf einen nachhaltigen Wandel erzielen“, sagt WGS-Geschäftsführer Thomas Köchig. Der Wohnkomplex in der Pankower und Magdeburger Straße ist Teil des Großbauprojektes „Neue Mitte – Neu Zippendorf“. An dieser Stelle ist in den nächsten Jahren die Umsetzung einer Neubebauung speziell für junge Familien vorgesehen.
Schwere Technik nimmt Häuser auseinander
Dafür aber gilt es nun erst einmal, das Vergangene zu beseitigen. Um Punkt 10 Uhr ging es damit am vergangenen Montag los: Die erste Dachplatte des Fünfgeschossers in der Pankower Straße 3 schwebte aus 15 Metern Höhe nach unten. Das war der Start für den Rückbau gleich mehrerer Wohnblöcke. Konkret in der Pankower Straße 1 sowie 3-21 und der Magdeburger Straße 3-10. Ein 100 Tonnen schwerer Mobilkran sowie ein Hydraulik-Bagger werden in den nächsten Monaten ihr Werk verrichten und die aus dem Jahr 1977 stammenden Gebäude vollständig abbrechen.
Der Rückbau erfolgt dabei in zwei Abschnitten. Zunächst werden durch den Mobilkran sämtliche Dachplatten abgetragen. Dabei wird jede Betonplatte einzeln an den freigelegten Anschlagösen eingehängt, durch den Kran herausgehoben und nach unten befördert. Nach erfolgter Schadstoffsanierung beginnen im September Hydraulik-Bagger damit, die weitere Bausubstanz abzubrechen. Die insgesamt 28.000 Tonnen Bauschutt werden parallel dazu in mehreren Touren nach und nach abtransportiert.
Ende Januar 2022 sind die Fünfgeschosser Geschichte
Während in der Pankower Straße bereits der Mobilkran zum Einsatz kommt und der Abriss damit deutlich erkennbar ist, finden in der Magdeburger Straße noch Entkernungsarbeiten statt. Dabei entfernen Fachkräfte beispielsweise sämtliche Materialien aus den Gebäuden. Insgesamt werden beispielsweise 1.620 Türen, 1.503 Fenster und rund 9.700 m² Bodenbelag aus dem gesamten Wohnkomplex herausgenommen. Läuft alles nach Plan, dürfte schon Ende Januar nächsten Jahres von den vier Fünfgeschossern nichts mehr zu sehen sein.