Mi, 30. April 2025
Close

(Video) Finger in die Wunde legen:
Warum BdSt-Präsident Reiner Holznagel ein „kollektives Ausmisten” notwendig hält

Im "Interview der Woche" legt der Präsident des Bundes der Steuerzahler, Reiner Holznagel, die Finger in die Wunden. Er erklärt weiter, warum er ein "kollektives Ausmisten" für notwendig hält.

Avatar-Foto
  • Veröffentlicht April 17, 2024
ANZEIGE

Sie sehen ger­ade einen Platzhal­ter­in­halt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzu­greifen, klick­en Sie auf die Schalt­fläche unten. Bitte beacht­en Sie, dass dabei Dat­en an Drit­tan­bi­eter weit­ergegeben wer­den.

Mehr Infor­ma­tio­nen

Im „Inter­view der Woche” des Stadt­fernsehsenders „TV Schw­erin” inter­viewte Thomas Böhm den Präsi­den­ten des Bun­des der Steuerzahler (BdSt), Rein­er Holz­nagel.

Holz­nagel war in der ver­gan­genen Woche zu Gast auf dem diesjähri­gen Unternehmertag des Unternehmerver­ban­des gewe­sen. Der Tag stand in diesem Jahr unter dem Mot­to „Gemein­sam Zukun­ft gestal­ten – ver­wal­ten oder gestal­ten?”

Mit dem BdSt-Präsi­den­ten, der am ver­gan­genen Mittwoch vom Unternehmerver­band für seine Ver­di­en­ste mit dem „Großen Preis der Wirtschaft” aus­geze­ich­net wurde, kon­nte der Ver­band einen hochkaräti­gen Gast begrüßen.

Im Inter­view mit Thomas Böhm von TV Schw­erin sprach Rein­er Holz­nagel über seine per­sön­liche Verbindung zu Meck­len­burg-Vor­pom­mern, die aktuellen Prob­leme und über Lösungsan­sätze.

Herkunft eine Stärke sich auf Bundesebene zu engagieren

Holz­nagel betont im Inter­view die starke Belas­tung von Unternehmen durch Bürokratie und hohe Steuer­las­ten. Ins­beson­dere die Ver­schwen­dung von Steuergeldern sei ein „Ärg­er­nis, dem ent­ge­gengewirkt wer­den müsse”. Meck­len­burg-Vor­pom­mern sei jedoch auch ein Vor­re­it­er, etwa durch den Verzicht auf neue Schulden im Staat­shaushalt seit 2006.

Holz­nagel, der im vor­pom­mer­schen Loitz geboren und aufgewach­sen ist, kommt also sel­ber aus Meck­len­burg-Vor­pom­mern. Ange­sprochen auf seine Herkun­ft und wie er es zum Präsi­den­ten des Bun­des der Steuerzahler geschafft habe, sagt Holz­nagel, dass Meck­len­burg-Vor­pom­mern viele tal­en­tierte Per­sön­lichkeit­en her­vor­bringe. Er sei stolz darauf, seine Wurzeln nicht zu vergessen, und betra­chte seine Herkun­ft als Stärke, die ihn dazu befähige, auch auf Bun­de­sebene aktiv zu wer­den.

Von einem verdienten Euro belieben 47 Cent hängen

In sein­er Rede kri­tisierte Holz­nagel das aktuelle Steuer­sys­tem, das den Bürg­ern zu „wenig Freiraum” lasse. Von einem ver­di­en­ten Euro blieben lediglich 47 Cent zur freien Ver­fü­gung. Der BdSt-Präsi­dent forderte daher eine gerechtere Besteuerung und mehr Frei­heit für die Bürg­er.

Beson­ders scharf ging Holz­nagel mit der Poli­tik ins Gericht, die er als „Steuerver­schwen­der Num­mer Eins” beze­ich­nete. Er kri­tisierte den Bau teur­er Prunk­baut­en und forderte eine Reduzierung der Bürokratie sowie eine Neuaus­rich­tung der Pri­or­itäten.

Auch die Forderung des Präsi­den­ten des Unternehmerver­ban­des Matthias Kunz, ein „kollek­tives Aus­mis­ten vorzunehmen”, unter­stützte Holz­nagel. Der BdSt-Präsi­dent betonte, dass es schmerzhaft sei, aber den­noch sei es notwendig, eine klare Gren­ze zu ziehen und radikale Maß­nah­men zu ergreifen. Er ver­wies dabei auf die ost­deutsche Erfahrung, dass es Momente gibt, in denen ein „Cut” unumgänglich ist. Man müsse begin­nen, über­flüs­siges aus dem Sys­tem zu ent­fer­nen und zu reformieren, auch wenn manch­es nicht mehr zu ret­ten sei.

Trotz der hohen Steuere­in­nah­men sieht Holz­nagel keinen Grund sich zurück­zulehnen. Er mah­nte zur Sparsamkeit und betonte die Notwendigkeit, „über­all Einsparun­gen vorzunehmen, um die Finanzen langfristig zu sich­ern”.

Abschließend fordert Holz­nagel im Inter­view mehr ökonomis­che Bil­dung an Schulen. Er betonte, dass die Grund­la­gen der sozialen Mark­twirtschaft ver­mit­telt wer­den müssten, um größere gesellschaftliche Prob­leme zu ver­mei­den.