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Schwerin: Diskussion um Fernsehturm-Gelder geht weiter

Seitdem unsere Redaktion im September intensiver hinterfragte, wie es mit dem Fernsehturm in Schwerin weitergeht, ist viel Bewegung in die Thematik gekommen. Inzwischen tauchte die Immobilie, die sich im Eigentum

  • Veröffentlicht Dezember 18, 2019
Der Fernsehturm Schwerin | Foto: schwerin-lokal.de

Seitdem unsere Redaktion im September intensiver hinterfragte, wie es mit dem Fernsehturm in Schwerin weitergeht, ist viel Bewegung in die Thematik gekommen. Inzwischen tauchte die Immobilie, die sich im Eigentum einer Tochtergesellschaft der Deutsche Telekom AG befindet, auch im Investitionsplan des Oberbürgermeisters auf. 500.000 Euro kommunaler Gelder möchte Dr. Rico Badenschier in die Immobilie investieren. Bislang ohne bekannte Bedingungen und ohne Rückzahlung. Die SPD-Fraktion unterstützt ihn in diesem Vorhaben und hofft so die Wiederbelebung des Objektes zu beschleunigen. Auch darüber berichteten wir.

Grüne halten halbe Million Euro für zu viel Geld

Das Geld soll dabei als Co-Finanzierung einer gleich hohen Bundesförderung fließen. Inzwischen aber zeigte sich, dass dieses Vorhaben nicht nur auf ungeteilte Gegenliebe stößt. In verschiedenen Gremien der Kommunalpolitik in Schwerin zeigten sich verschiedene Mitglieder zurückhaltend. Auch Ablehnung zum Vorhaben wurde laut. Noch aber ist nichts entschieden. Daher geht die Diskussion weiter. Auch die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen teilt nun mir, dass sie nicht uneingeschränkt hinter dem Vorhaben steht. Aus ihrer Sicht sind die vorgesehenen 500.000 Euro eine zu hohe Summe. Die Mitglieder sehen durchaus Möglichkeiten, den Fernsehturm auch ohne diese hohe Summe wieder zu beleben. Zudem spricht sich die Fraktion dagegen aus, dass mögliche Mehrausgaben bei der Sanierung des Turm durch die Stadt zu tragen wären.

Wenn, dann unter besseren Bedingungen

„Es ist sicher reizvoll, Fördermittel für eine energetische Sanierung des Fernsehturms in Aussicht gestellt zu bekommen. Aber wir als Stadt müssen auch erstmal 500.000 Euro aufbringen. Dabei könnte der Turm auch ohne große Investitionen in neue Fenster als Aussichtsturm geöffnet werden. Wenn wir jedoch im Ergebnis 1 Million Euro von Bund und Stadt in dieses private Objekt investieren, sollte die Stadt bessere Nutzungskonditionen verhandeln, beispielsweise Mietfreiheit für die Stadt für 10 Jahre. Einen Freifahrtschein, dass mögliche Mehrausgaben durch die Stadt zu tragen sind, stellen wir nicht mit aus“, so der bündnisgrüne Stadtvertreter Martin Neuhaus.

Kreative Alternativideen entwickeln

Ebenso sieht es auch die Fraktionsvorsitzende Regina Dorfmann. „Der Fernsehturm ist ein wichtiges Wahrzeichen in unserer Stadt. Das hat zuletzt der Andrang auf den Turm als Mitmach-Museum im Oktober bestätigt. Es hat auch gezeigt, dass man kreativ über die Nutzung des Fernsehturmes nachdenken sollte – über einen gastronomischen Betrieb hinaus. Im Gespräch mit den Stadtteilmanagerinnen haben wir dazu Ideen entwickelt, beispielsweise eine Ausstellung zur Geschichte des Großen Dreesch als Teil der Stadtgeschichte dort zu zeigen“, ergänzt sie. Dorfmann regt dabei eine Einbeziehung der Anwohnerinnen und Anwohner ein, um Alternativvorschläge zu entwickeln.

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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