So, 5. Mai 2024
Close

Schwerin: Museum erwirbt weitere DDR-Kunst

Der Sammlungs-Schwerpunkt „DDR-Kunst“ der Staatlichen Schlösser, Gärten und Kunstsammlungen Mecklenburg-Vorpommern (SSGK MV) mit Sitz in Schwerin wächst weiter. Mit Kunstankäufen bedeutender Werke der Künstler Hans Ticha und Günther Hornig fand

  • Veröffentlicht August 19, 2020
Das Staatliche Museum am Alten Garten in Schwerin

Der Sammlungs-Schwerpunkt „DDR-Kunst“ der Staatlichen Schlösser, Gärten und Kunstsammlungen Mecklenburg-Vorpommern (SSGK MV) mit Sitz in Schwerin wächst weiter. Mit Kunstankäufen bedeutender Werke der Künstler Hans Ticha und Günther Hornig fand dabei nun eine punktuelle Sammlungsergänzung statt.

Sammlung an DDR-Kunst ausgebaut

Der Erwerb der insgesamt sieben Gemälde erfolgte sowohl durch die SSGK als auch durch die Freunde des Staatlichen Museums Schwerin e.V. Letztere erwarben drei Werke von Ticha im Wert von insgesamt 70.000 Euro zu Gunsten der SSGK MV, die damit Eigentümer wurden. „Wir haben damit bedeutende Ergänzungen der Sammlung vorgenommen. Ticha und Hornig – diese zwei Positionen sind für die DDR-Kunst aus heutiger Sicht sehr wichtig. Für insgesamt 150.000 € konnten wir nun 7 Werke der beiden DDR-Künstler in die Gemäldesammlung aufnehmen“, so Dr. Pirko Zinnow, Direktorin der SSGK MV.

Werke von Hans Ticha und Günther Hornig

Hans Ticha, 1940 geboren, agierte, so heißt es aus dem Staatlichen Museum Schwerin,  wie ein westlicher Pop Art-Künstler und befragte in seiner Malerei Ideale, aber auch Rituale des Sozialismus made in DDR. So spielt sein Werk „Hochruf“ von 1982 auf die Totalität des damaligen Systems an. Das Gemälde zeigt zum einen die geballte Faust des Sozialismus. Zudem akzentuiert es einen runden Kopf, der nur dazu da zu sein scheint, Losungen herauszuschreien. „Sieger im Radrennen“ von 1970 spiegelt hingegen in kritischer Weise die Funktion des Sports für die DDR wieder. Während sich “Ostseestrand“ von 1970 mit Aspekten des Urlaubs auseinander setzt.

Günther Hornig zählt zu den wenigen herausragenden abstrakten Künstlern in der DDR. In seiner Kunst spiegeln sich sowohl Freiheit und Vergänglichkeit als auch, wie er selbst festhält, die „Last überkommener Wertigkeit“. Sein Werk hat er abseits des Mainstreams der DDR-Kunst entwickelt. Parallel zu seiner Lehrtätigkeit an der Hochschule in Dresden zählten seine Akademieklassen zu Orten der freien Kommunikation. Neben zwei Reliefs aus den 1970er und 80er Jahren beinhaltet der Ankauf zudem zwei Nachwendebilder. Sie alle verdeutlichen Hornigs Verweigerung, den Dogmen des Realismus zu entsprechen.

Written By
Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

Kommentiere den Beitrag

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert