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Schwerin: Polizei sucht Täter heute Abend im ZDF

Wer kennt sie nicht, die seit Jahrzehnten über die Bildschirme in Deutschland flimmernde TV-Sendung „Aktenzeichen XY…ungelöst“. Am 20. Oktober 1967 startete das ZDF das Format, in dem vom Fernsehstudio aus

  • Veröffentlicht Juni 9, 2021
Moderator Rudi Cerne im Studio. von „Aktenzeichen XY… ungelöst“ | Foto: ZDF / Nadine Rupp

Wer kennt sie nicht, die seit Jahrzehnten über die Bildschirme in Deutschland flimmernde TV-Sendung „Aktenzeichen XY…ungelöst“. Am 20. Oktober 1967 startete das ZDF das Format, in dem vom Fernsehstudio aus überwiegend nationale aber auch internationale Kriminalfälle thematisiert und nachgestellt werden. Das Ziel dabei: Die Zuschauerinnen und Zuschauer sollen in die Suche nach vermissten oder nach Tätern eingebunden werden. Bis Ende 2020 behandelte „Aktenzeichen XY…ungelöst“ in 560 Sendungen so 4.806 Fälle. 1.917 davon gelang es aufzuklären. eine Quote von immerhin 39,9 Prozent. Nicht schlecht, denn in der Regel sind es eher die „hoffnungsloseren“ Fälle, mit denen die Polizei auf diesem Weg an die Öffentlichkeit geht. 

 

Heute ein Fall aus Schwerin bei „Aktenzeichen XY…ungelöst“

Heute Abend kommt nun ein weiterer Fall aus der Landeshauptstadt Schwerin hinzu, wie die Polizei gestern mitteilte. Konkret dreht es sich dabei um falsche Namen, gefälschte Pässe und Fake-Shops. Bereits Ende 2020 hatten zwei Männer in Schwerin und im Landkreis Ludwigslust-Parchim mit betrügerischer Absicht Menschen aus der Region in 250 Fällen um etwa 75.000 Euro gebracht. Die Ermittler gehen dabei sogar davon aus, dass dies nur die Spitze des Eisbergs ist, und viele gar keine Anzeige erstatteten. 

 

Tatverdächtige erbeuteten mit Fake-Shop mehrere zehntausend Euro

Gemeinsam hatten die zwei Tatverdächtigen das Unternehmen „Benmar Tech GmbH“ gegründet und im Internet auf der Auktionsplattform eBay über den Account „bemartech“ technische Geräte zum Kauf angeboten.  Zum Angebot der Scheinfirma gehörten u.a. Smartphones, Saugroboter, Elektronikzubehör wie Speicherkarten und vieles mehr. Wer dort einen interessanten preis entdeckte und ein Schnäppchen witterte, sah sich kurz darauf enttäuscht. Denn eine Lieferung erfolgte nach Zahlung des fälligen Kaufpreises nie. 

 

Einen der Tatverdächtigen erwischte die Polizei bereits – zweiter wird gesucht

Diesen Mann sucht die Polizei Schwerin | Foto: Polizei

Mit gefälschten Pässen eröffneten die zwei Tatverdächtigen Bankkonten um dann das aus den Betrügereien stammende Geld u.a. zum Ankauf von Gold zu nutzen. Im Zusammenhang mit einer Goldauslieferung gelang es der Polizei, einen der beiden Betrüger, einen 35-jährigen Hamburger, vorläufig festzunehmen. Nach dem zweiten fahndet sie weiter – mit entsprechendem richterlichem Beschluss auch per Lichtbild (siehe nebenstehendes Foto). Das Foto stammt dabei aus einem gefälschten kroatischen Reisepass, mit dem sich der Gesuchte im letzten Jahr bei einem Schweriner Geldinstitut ausgewiesen hatte.  

Der Gesuchte, der vermutlich ebenfalls aus dem Raum Hamburg kommt, kann wie folgt beschrieben werden:

  • 25 bis 40 Jahre alt, schlanke Gestalt, kurze braune Haare
  • südländisches Aussehen
  • Brillenträger & Dreitagebart

Es wird also spannend heute Abend – um 20:15 Uhr im ZDF. Nicht nur, weil der Fall noch einmal vor großer Öffentlichkeit aufgerollt wird. Sondern vor allem, weil die Polizei Schwerin natürlich auf möglichst viele und vor allem voranbringende Hinweise aus den Reihen der Zuschauer hofft. Wer eventuell schon anhand des Fotos Informationen geben kann, kann sich an die Einsatzleitstelle des Polizeipräsidiums Rostock unter 038208/ 888-2222, jede andere Polizeidienststelle oder die Internetwache der Polizei unter www.polizei.mvnet.de wenden. 

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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