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Schwerin: Sechs Bewerber für Seegrundstück

In den vergangen Jahren gab es so manchen Ärger um ein Grundstück an der Güstrower Straße in Schwerin. Es war durchaus interessant für manch investitionswillige Personen oder Unternehmen. Nicht zuletzt

  • Veröffentlicht Juli 18, 2020
Auf diesem tollen Areal in Schwerin soll etwas Neues entstehen. | Foto: ZGM

In den vergangen Jahren gab es so manchen Ärger um ein Grundstück an der Güstrower Straße in Schwerin. Es war durchaus interessant für manch investitionswillige Personen oder Unternehmen. Nicht zuletzt deshalb, da es auf einer Seite an den Werderkanal auf einer anderen an den Ziegelaußensee grenzt. Nun zeichnet sich ein neuer Ansatz ab.

Bewegte Ideengeschichte des Grundstücks

Einstmals gab es Ideen, auf dem Gelände hochwertige Wohnungen, kleiner Kanäle und manch weitere maritime Wohnstandortinvestition zu realisieren. Dazu kam es nicht. Auch zeigten sich ein dort bereits ansässiger Dienstleister ebenso wie ein anderer Marinabetreiber aus Schwerin an dem Gelände interessiert. 2018 dann hatte ein Investor das Gelände als neuen High-Tech-Standort auserkoren.

High-Tech-Investorenidee hinterließ vor allem Fragezeichen

Zwar hatte Oberbürgermeister Dr. Rico Badenschier zuerst noch öffentlich einen roten Teppich ausgerollt und faktisch schon grünes Licht gegeben. Dann aber kam doch alles anders. Widersprüchliche Angaben zu den entstehenden Arbeitsplätzen, eine zumindest nicht gänzlich klar nachvollziehbare Investition in neue Wohngebäude und manch weiteres führten zunehmend zu Fragezeichen. Begleitet und betreut durch die landeseigene Wirtschaftsförderungsgesellschaft ging man investorenseitig dann teilweise recht ruppig mit Stadtvertretern und Kritikern um. Diese aber blieben standhaft. Sie bestanden auf ihrem Recht, Fragen zu stellen und konkrete Antworten zu bekommen. Der Investor zog sich daraufhin zurück. Im April dieses Jahres meinte ein Vertreter des nicht zum Zuge gekommenen Investors, noch einmal verbal nachtreten zu müssen. Aber selbst dabei verstrickte er sich in Widersprüche.

Nun wassertouristische Nutzung vorgesehen

Immer wieder kam es zu Ideen speziell aus den kommunalpolitischen Reihen. Von Sozialwohnungen bis zur Nutzung durch rein maritime Dienstleistungen reichte die Palette. Im Mai dieses Jahres wurde die Situation dann klarer. Die Stadtverwaltung, die inzwischen das Gelände vom Land erworben hatte, schrieb die Fläche mit der Möglichkeit von Erbbaurecht zur Bebauung mit einem Wassersportzentrum aus. Konkret „wassertouristische Nutzungen“ sollen auf dem etwa 24.000 Quadratmeter großen Gelände entstehen. Ein Investor für alles, aber auch eine Vergabe an mehrere Investoren sei denkbar. Auf jeden Fall aber soll eine Wassertankstelle realisiert werden.

„Dies ist eines der letzten Grundstücke in exponierter Lage. Schwerin konnte die Fläche vor einigen Monaten vom Land erwerben. Mit der Ausschreibung soll ein städtebaulicher Missstand beseitigt werden. Ich verspreche mir von dem neuen Wassersportzentrum, dass die Stadt noch attraktiver für Wassersportler und Touristen wird.“
(Bernd Nottebaum, Baudezernent Schwerin)

Sechs Bewerbungen liegen nun vor

Bis zum vergangenen Mittwoch (15. Juli 2020) dauerte die Ausschreibungsfrist. Zwischenzeitlich hieß es aus der Stadtverwaltung, man habe gut 20 Bewerbungen. Da war vielleicht dann doch die Einschätzung des Standortes Schwerin für Investoren ein klein wenig überhöht im Vergleich zur Realität. Denn letztlich sind es nun sechs Bewerbungen, die Baudezernent Nottebaum verkündete. „Darunter sind Bewerbungen für das gesamte Grundstück, aber auch für Teilflächen“, so der Dezernent. Die Verwaltung möchte nun die eingereichten Nutzungsideen auswerten und bewerten. Nach der Sommerpause sollen dann auch die politischen Gremien der Stadtvertretung in den Prozess einbezogen werden.

 

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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