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Schwerin: Senioren der Stadt leben gern hier

Im Februar startete die Landeshauptstadt Schwerin eine Befragung unter den Seniorinnen und Senioren der Stadt. Eines der damit verbundenen Ziele war etwas mehr über die aktuelle Lebenssituation der älteren Bevölkerungsgruppe,

  • Veröffentlicht November 12, 2020
Schwerin möchte auch in Zukunft für Senioren attraktiv sein. | Foto: Symbolbild

Im Februar startete die Landeshauptstadt Schwerin eine Befragung unter den Seniorinnen und Senioren der Stadt. Eines der damit verbundenen Ziele war etwas mehr über die aktuelle Lebenssituation der älteren Bevölkerungsgruppe, deren Wünsche und Probleme herauszufinden. Denn ebenso, wie die Stadt auch für Familien und viele andere interessant sein möchte, soll Schwerin natürlich auch bei den Senioren als ein angenehmer Wohnort gelten. Von Januar bis April nutzten 538 Personen über 60 Jahren die Möglichkeit, an der Befragung teilzunehmen. Zwei Drittel waren dabei Frauen.

 

96 Prozent der Senioren leben gern in Schwerin

Ein für die Stadt sicherlich wichtiges und durchaus zufriedenstellendes Ergebnis: 96 Prozent der Senioren leben gern oder sehr gern in Schwerin. Grade auch für die Stadtentwicklung nicht unbedeutend ist sicherlich zudem, dass etwa die Hälfe auch dann in der vertrauten Wohnung oder Wohnumgebung bleiben möchten, wenn sie Hilfe angewiesen sind. Die Befragten legten aber gerade auch bei der Wohnumfeldfrage die Finger in die Wunden. Vor allem der Zustand der Gehwege und die Sauberkeit sorgen für Unmut. Gut dreiviertel der Teilnehmer sehen hier Verbesserungsbedarfe. Und auch die Qualität der Radwege stößt auf Unmut. 60 Prozent sehen hier abzustellende Mängel. Die Senioren müssen es wissen, denn viele nutzen das Fahrrad regelmäßig.

 

„Angesichts des wachsenden Anteils älterer Einwohner haben Maßnahmen, die Schwerin seniorenfreundlicher gestalten, einen hohen Stellenwert. Und wie die aktuelle Seniorenbefragung zeigt, ist dabei vieles, was die ältere Generation in ihrem Lebensalltag als wichtig sieht, auch von hohem gesellschaftlichen Belang“.
Ines Hennings, Beauftragte für Behinderte und Senioren der Landeshauptstadt Schwerin

 

Auch die Erreichbarkeit verschiedener, für das Leben im Alter wichtiger Einrichtungen, war Bestandteil der Befragung. Einkaufsmöglichkeiten und Hausärzte stellen hierbei keine größeren Probleme dar. Auch sind Fachärzte aus Sicht der älteren Bevölkerung mit dem Nahverkehr gut erreichbar. Schwieriger gestaltet es sich allerdings mit der Erreichbarkeit von Seniorentreffs und religiösen Einrichtungen. Allerdings zeigen sich hier durchaus größere Unterschiede zwischen den Stadtteilen. Und erneut kommt das Thema der Barrierefreiheit nicht all zu gut weg. Hier sehen auch die Senioren deutlichen Verbesserungsbedarf. Eine Bestätigung für so manche kommunalpolitische Kritik und Initiative, und eine klare Hausaufgabe an die Stadtverwaltung.

 

Überraschend geringes ehrenamtliches Engagement

In Fragen der individuellen Aktivität zeigt sich ein durchaus erfreuliches Bild. 60 bis 70 Prozent der Senioren nehmen an Sport- und Kulturangeboten teil. Regelmäßige Aktivitäten spielen sich dabei zu 82 Prozent im kulturellen Leben ab. Mit nur 37 Prozent sind die Senioren, nimmt man die Befragung als Grundlage, allerdings überraschend wenig ehrenamtlich tätig. In politische Entscheidungen fühlen sich nur 20 Prozent gut einbezogen. Dies aber ist letztlich keine Einbahnstraße. Hier lässt sich eventuell auch ein Bezug zum geringen ehrenamtlichen Engagement ziehen. Die ausführlichen Ergebnisse fließen nun, zusammen mit den Ergebnissen der Pflegesozialplanung und anderen statistischen Werten in ein seniorenpolitisches Gesamtkonzept für die Stadt Schwerin ein.

 

 

 

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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