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Schwerin: Sportanlage in Neumühle wird Politikum

„Sportfachlich besteht unter Berücksichtigung der bereits geplanten Bauvorhaben auf dem Großen Dreesch und am Lambrechtsgrund kein zusätzlicher Flächenbedarf für ein Kleinspielfeld“. Mit diesen Worten reagierte Oberbürgermeister Dr. Rico Badenschier Anfang

  • Veröffentlicht August 18, 2020
In Schwerin wird die Forderung nach einem zweiten Sportplatz in Neumühle wieder deutlich lauter. | Foto: Symbolbild

„Sportfachlich besteht unter Berücksichtigung der bereits geplanten Bauvorhaben auf dem Großen Dreesch und am Lambrechtsgrund kein zusätzlicher Flächenbedarf für ein Kleinspielfeld“. Mit diesen Worten reagierte Oberbürgermeister Dr. Rico Badenschier Anfang Juli in der SVZ auf wachsende Kritik daran, dass man in Neumühle nun wohl doch keinen weiteren Sportplatz bauen wolle.  Seither köchelt es unter der Decke – oder besser: es brodelt.

Gegenwind aus der Kommunalpolitik für die Verwaltung 

Mit Manfred Strauß von den Unabhängigen Bürgern (UB) und Gert Rudolf von der CDU/FDP-Fraktion hatten sich schon zu dieser Zeit zwei Stadtvertreter sehr deutlich hinter den Verein und gegen die in gutem Verwaltungsdeutsch formulierte Absage der Verwaltung gestellt. Wie schon vor der Kommunalwahl forderten sie weiter den Ausbau der vorhandenen Kapazitäten und stellten sich dabei an die Seite des Neumühler SV. „Wir können uns doch so nicht abspeisen lassen. Wir bekommen die Kinder kaum unter bei den vielen Trainingseinheiten auf dem Platz. Und ein Ausweichplatz am Lambrechtsgrund hilft uns herzlich wenig“, hieß es nach SVZ-Angaben aus dem Verein, der erklärte, kämpfen zu wollen.

Aktuelle Situation reicht nicht aus

Danach war es vorübergehend etwas stiller geworden um die Thematik. Was allerdings nicht hieß, dass sie erledigt sei. Vielmehr haben die Befürworter eines zweiten Sportplatzes für und in Neumühle eifrig im Hintergrund gearbeitet. Mit Erfolg, denn gleich drei Fraktionen der Stadtvertretung Schwerin fordern nun in einem gemeinsamen Antrag die Fortführung der entsprechenden Planungen. Vorausgegangen war ein Vor-Ort-Termin von Gerd Rudolf (CDU/FDP), Martin Frank (Die Partei.Die Linke) und Manfred Straße (UB). Dabei hatten sie sich über die die örtlichen Begebenheiten informiert und auch das Gespräch mit Anliegern und Verantwortlichen geführt. In Neumühle stellte sich erneut heraus, „dass die Möglichkeiten für Training und Wettkampf insbesondere für die Nachwuchs-Mannschaften in Neumühle nicht ausreichen“.

Drei Fraktionen fordern gemeinsam Fortsetzung der Planungen

Dies würde wohl auch von der zuständigen Fachverwaltung nicht abgestritten. Für die drei kann das nur eines heißen: „Es ist deutlich an der Zeit, die Planungen für das Sportplatz-Areal voranzutreiben. Dann können in den kommenden Jahren weiterführende Entscheidungen getroffen werden“. Diese sollten auch Anliegerinteressen sowie Belange der angrenzenden Kindertagesstätte berücksichtigen. Auch gelte es, im Rahmen der Planungen Stellplatzfragen und Regenentwässerung zu klären. Auch allgemeine und Detailfragen zur Erweiterung der Anlage selbst sind natürlich zu diskutieren. „Nur so kann eine optimale Lösung gefunden werden, die gut für den Stadtteil und den Sport in Schwerin ist“, so das Fazit der Kommunalpolitiker.

Umspielt die Verwaltung Stadtvertreterwillen?

Dementsprechend formulierten sie nun gemeinsam ihren Antrag. Dieser fordert, „kurzfristig die extra dafür in den aktuellen Haushalt eingestellten Mittel von 10.000 Euro noch in 2020 einzusetzen“. Zudem weisen dabei noch darauf hin, dass die Stadtverwaltung den Oberbürgermeister bereits mit dem Beschluss über den Haushalt 2019/2020 „ausdrücklich mit der Vorplanung eines zweiten Sportplatzes in Neumühle beauftragt“ habe. Damit könnte es sein, dass der Oberbürgermeister nebst seiner Verwaltung in dieser Frage den Willen der Stadtvertretung zu umspielen versucht.

 

 

 

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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