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Schwerin: Verhindert Welterbe die Schlossfestspiele?

Im Rahmen der 5. Schweriner Welterbetagung präsentierten Michael Schmidt und Britta Rudolff von der Universität Cottbus-Senftenberg ein inzwischen umstrittenes Gutachten. Die zwei Wissenschaftler verkündeten eine Unvereinbarkeit der Welterbebewerbung und der Schlossfestspiele auf

  • Veröffentlicht November 9, 2019
Vertreibt und gefährdet Welterbe-Bewerbung die Schlossfestspiele? | Foto: Silke Winkler

Im Rahmen der 5. Schweriner Welterbetagung präsentierten Michael Schmidt und Britta Rudolff von der Universität Cottbus-Senftenberg ein inzwischen umstrittenes Gutachten. Die zwei Wissenschaftler verkündeten eine Unvereinbarkeit der Welterbebewerbung und der Schlossfestspiele auf dem Alten Garten. Unter anderem seien die mehrwöchigen mobilen Aufbauten in speziellen Sichtachsen nicht akzeptabel. Auch sahen die beiden eine Unvereinbarkeit mehrtägiger, farbiger Illuminationen auf der Schlossfassade. Dieses Gutachten hat schnell eine Diskussion ausgelöst, die zunehmend an Fahrt gewinnt.

Welterbe-Bewerbung stellt Schlossfestspiele auf Altem Garten erneut in Frage

Während aus dem Welterbe-Förderverein schnell die Forderung nach einer zügigen Suche eines neuen, geeigneteren Standortes für die Schlossfestspiele kam, sprachen sich andere direkt für die Beibehaltung der bestehenden Situation aus. Mit Verwunderung kam dabei auch zur Sprache, dass die Gutachter die Thematik allein anhand von Animationen betrachteten. Selbst vor Ort waren sie nicht ein einziges Mal während der Spielzeit.

Unabhängige Bürger sehen Kultur-Event akut gefährdet

Silvio Horn, Fraktionsvorsitzender Unabhängige Bürger (UB) Schwerin

Nun ist die Dikussion erkennbar auch in der Kommunalpolitik angekommen. Als erste äußerte sich gestern die Fraktion der Unabhängigen Bürger (UB). Sie zeigten sich verwundert, dass die Schlossfestspiele vor dem Hintergrund der Welterbe-Bewerbung in Frage gestellt werden. „Die Schweriner Schlossfestspiele sind nicht nur für die hiesige Bevölkerung ein absolutes Highlight. Jedes Jahr kommen auch tausende Besucher gerade deswegen zu uns in die Stadt, örtliche Gastronomen und Gewerbetreibende profitieren davon. Nun liegt eine ernstzunehmende Bedrohung für die Schlossfestspiele vor, wenn die Spielstätte geopfert werden soll“, so Silvio Horn, Fraktionsvorsitzender. Er weist darauf hin, dass es lange bekannt ist, dass eine Standortverlagerung mit Kostensteigerungen und extremen Logistikproblemen verbunden wären. Damit wäre das Kulturevent insgesamt in Frage gestellt.

UB: „Kirche im Dorf lassen“ und Schweriner besser mitnehmen

„Die Schlossfestspiele gehören für viele Schweriner und die Gäste an den repräsentativsten Ort Schwerins; eben auf den Alten Garten. Man sollte daher die Kirche im Dorf lassen, auch wenn ein paar Sichtachsen für eine geringe Zeit des Jahres beeinträchtigt sind“, so Horn weiter. Er forderte auch auf, die Schweriner Bevölkerung noch deutlicher bei der Welterbe-Bewerbung mitzunehmen. „Ein paar bunte Flyer oder ein Bronzerelief reichen bei Weitem nicht aus, wenn man eine Begeisterung wie bei der BUGA erreichen will“

 

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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