Schwerin: Weitere iPads erreichen Schweriner Schulen nach den Ferien
iPads und kein Ende. Das Thema scheint sich tatsächlich in Schwerin wie ein roter Faden durch diese Tage zu ziehen. Dieses Mal allerdings dreht es sich nicht um die unbeantworteten
iPads und kein Ende. Das Thema scheint sich tatsächlich in Schwerin wie ein roter Faden durch diese Tage zu ziehen. Dieses Mal allerdings dreht es sich nicht um die unbeantworteten Fragen, punktuellen Widersprüchlichkeiten und noch unklaren Hintergründe rund um die Bestellung konkret dieser Geräte. Denn natürlich gibt es auch die positive Seite der Medaille, die man nicht vergessen darf: Es kommen endlich Geräte für die Schülerinnen und Schüler in Schwerin. Nach 200 vor einigen Wochen, sollen nun weitere Tablets nach den Winterferien kommen.
Insgesamt 1.000 iPads dann im Einsatz
Die von der Landeshauptstadt mit der Umsetzung des Förderprogramms zur Beschaffung von Schüler-Endgeräten beauftragte Kommunalservice Mecklenburg AöR (KSM) wird dann, so die Stadt, insgesamt 1000 der 1560 bestellten Endgeräte einschließlich der zugehörigen Tastaturen sowie weiteren Zubehörs ausgeliefert haben. Wie die Pressestelle auf Nachfrage bestätigte, soll auch das noch fehlende Zubehör der ersten Lieferung nun kommen. Ob allerdings auch die von vielen bereits sehnlichst herbeigesehnten Hüllen jetzt kommen, konnte die Pressestelle nicht mit Gewissheit sagen.
Die einzelnen Schulen entscheiden nun eigenverantwortlich, welchen Kindern sie die Geräte auf der Basis von Leihverträgen mit nach Hause geben. Erneut verweist die Stadtverwaltung darauf, dass die Geräte für das Arbeiten mit der Software „Itslearning“ ausgestattet sind. Einer Information der Fraktion DIE LINKE auf Basis einer Anfrage war allerdings kürzlich zu entnehmen, dass es durchaus Schulen gibt, die nicht zwingend mit dieser arbeiten. Hier bleibt zu hoffen, dass es schnell zu Lösungen kommt.
Internetanschlüsse nicht über Förderung finanzierbar – Aber sie werden gebraucht
Nach den Anfragen von ASK und der Fraktion DIE LINKE sowie entsprechenden Berichten stellt die Verwaltung nun auch nochmals klar, dass die verfügbaren finanziellen Mittel für schulgebundene mobile Endgeräte laut Förderrichtlinie ausschließlich der Beschaffung von Notebooks, Laptops oder eben Tablets einschließlich des erforderlichen Zubehörs dienen. Die Bereitstellung von Internetanschlüssen in den Haushalten der Schüler, auch hier zielt man auf die Anfragen, ist nicht Bestandteil der Förderung.
„Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg“ – Fehlt also der Wille?
Karsten Jagau, Stadtvertreter und ASK-Mitglied in Schwerin, möchte die Verwaltung aber mit diesem Hinweis auf die Vorgaben des Mitteleinsatzes nicht davonkommen lassen. „Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg“, so Jagau. „Die vermeintliche Erfolgsmeldung der Stadtverwaltung, dass nach dem Winterferien weitere iPads für den Distanzunterricht bereitgestellt werden, hilft all den Schweriner Schülern, die zu Hause über keinen Internetanschluss verfügen, nicht weiter.“ Aus seiner Sicht hätte die Stadtverwaltung Schwerin notfalls eigenes Geld in die Hand nehmen müssen. Und zwar um denjenigen, die zu Hause über keinen Internetanschluss verfügen, diesen zu ermöglichen. Denn ohne Internet kein Distanzlernen. „Solange auch nur ein Schweriner Schüler, warum auch immer, nicht am Distanzuntericht teilnehmen kann, besteht weiterhin Handlungsbedarf. Kein Kind sollte zurückgelassen werden.“
Karsten Jagau nimmt Oberbürgermeister in die Pflicht
Jagau sieht gerade in dieser Frage, die er untrennbar mit dem Thema Bildungsgerechtigkeit verbindet, Oberbürgermeister Rico Badenschier als Verwaltungschef in der Pflicht. Und der Stadtvertreter präsentiert zumindest auch eine Idee: „Eine denkbare Option wäre es das City WLAN der Stadtwerke kostenfrei zugänglich zu machen, und über die Netze der NVS und Stadtwerke (Internet über Kabelanschluss) freizugeben, dadurch könnten ein größerer Teil der Schüler einen stetigen Zugang zum Internet erhalten.“