Schweriner Volleyballerinnen träumen von WM-Medaille
(ssc) Mit Jennifer Geerties (20) und Laura Weihenmaier (23) stehen zwei Schwerinerinnen im deutschen Kader für die ab Dienstag stattfindende Volleyball-WM in Italien. Die beiden fanden Zeit für ein Doppel-Interview
(ssc) Mit Jennifer Geerties (20) und Laura Weihenmaier (23) stehen zwei Schwerinerinnen im deutschen Kader für die ab Dienstag stattfindende Volleyball-WM in Italien. Die beiden fanden Zeit für ein Doppel-Interview mit Ellen Peters.
Wie geht es Euch? Und wie sieht das Training jetzt noch aus?
Jenny: „Wir sind zwar ziemlich kaputt, aber uns geht es allen gut. Ein paar kleine Wehwehchen haben wir ab und an vom Training, aber wir sind fit und freuen uns, dass es endlich losgeht. Das Training bleibt auch kurz vor Abflug anstrengend. Morgens Kraft – (lacht) das wird leider nicht weniger – und individuelle Technik. Abends spielen wir Sechs gegen Sechs mit dem Schwerpunkt Technik und Taktik. Dazu kommen noch Videoanalysen und Besprechungen.“
Was ist zurzeit größer: die Vorfreude oder die Strapazen?
Jenny: „Auf jeden Fall die Vorfreude. Wir sind ja nun schon einiges an Strapazen gewöhnt, da kann man das ganz gut beiseiteschieben. Und es ist ja nur noch ein kurzer Flug am Sonntag – und dann geht es schon los.“
Seit Monaten hockt Ihr jetzt aufeinander, macht Lehrgänge, weite Reisen. Könnt Ihr die anderen noch sehen?
Laura: „Mal so, mal so. Das ist tagesabhängig. Wenn wir frei haben, macht aber jeder was er möchte: die einen gehen shoppen, die anderen lesen oder man ruht sich einfach nur aus. Wir verbringen also auch Zeit ohne die anderen.“
Jenny: „Genau, in der freien Zeit hocken wir nicht alle aufeinander, sondern jeder macht, worauf er Lust hat.“
Mit wem teilt Ihr Euch ein Zimmer? Wird das vorgegeben oder findet Ihr Euch selber zusammen?
Jenny: „Ich bin von Anfang an mit Louisa Lippmann (29 Jahre, Dresdner SC, d. Red.) auf einem Zimmer – das passt sehr gut.“
Laura: „Ich teile mir mein Zimmer mit Heike Baier (30, Bielsko Biala, d. Red.). Wir konnten uns das selber aussuchen. Es gab keine Ansagen, das ergibt sich im Laufe des Sommers.“
Was macht Ihr in der Freizeit oder am Abend? Spielt Ihr auch Poker oder Playstation?
Laura: „Es gibt fast immer eine Kartenrunde „Wizard“, ein Spiel, das ich auch erst hier kennengelernt habe.“
Jenny: „Jeder macht, was er möchte. Entweder Karten spielen oder man geht ins Café, einen Saft oder Kakao trinken. Wir haben natürlich auch die Spiele der Männer-WM geschaut.“
Habt Ihr einen Talisman im Gepäck? Welche „besonderen“ Dinge habt Ihr dabei?
Laura: „Ich habe ein Kuscheltier von meinem Freund dabei.“
Jenny: „Hmmm, habe ich was Bestimmtes dabei? Ach ja, mein Nackenkissen. Und immer einen Süßigkeitenvorrat.“
Habt Ihr mit ehemaligen SSC-Spielerinnen schon über die Stadt Schwerin und den Verein geredet?
Laura: „Ja, mit Kathleen Weiß, da sie direkt aus Schwerin kommt. Sie erzählt uns, was man dort machen kann.“
Jenny: „Genau, zum Beispiel ins Kino oder essen gehen. Oder zum Stadtfest bei Regen – so wie am vergangenen Wochenende.“ (beide lachen)
Was bedeutet es Euch, die einzigen SSC-Spieler im WM-Kader zu sein?
Jenny: „Es ist schön, dabei sein zu können – egal, von welchem Verein man kommt. Aber wir werden viel lernen, was auch in Schwerin helfen wird.“
Laura: „Ich war traurig, als die anderen gegangen sind. Am liebsten hätten wir alle gern dabei gehabt, denn es ist immer schade wenn jemand geht, den man mag. Aber wir treffen uns ja alle bald wieder.“
Was erhofft Ihr Euch bei der WM – sowohl persönlich, als auch fürs Team?
Laura: „Mit dem Team möchten wir gern eine Medaille holen. Ich persönlich wünsche mir möglichst viele Einsatzzeiten. Und ich freue mich auf die Stimmung und Atmosphäre in Italien.“
Jenny: „Das Spiel gegen Italien in Triest (27.09., 20 Uhr, d. Red.), das bereits mit 7000 Tickets ausverkauft ist, wird ein Highlight. Und eine Medaille wäre natürlich toll.“
Ihr habt die DVV-Männer bereits angesprochen. Was sagt Ihr zum deren Halbfinal-Einzug?
Jenny: „Großartig, was sie bisher geschafft haben. Allerdings haben sie damit die Messlatte für uns auch sehr hoch gesetzt.“ (lacht)
Laura: „Die Männer hatten ja auch das Ziel, eine Medaille zu gewinnen. Ehrlich gesagt habe ich nicht damit gerechnet, dass sie so weit kommen. Nun sind sie so nah dran – und wir drücken die Daumen.“
Die Frauennationalmannschaft spielt ab dem 23. September bei der Volleyball-WM in Italien. Alle Spiele der deutschen Mannschaft werden live auf Sport1 übertragen.
23.09., 17.00 Uhr Dominik. Republik – Deutschland
24.09., 17.00 Uhr Deutschland – Argentinien
25.09., 10.30 Uhr Deutschland – Tunesien
27.09., 20.00 Uhr Italien – Deutschland
28.09., 17.00 Uhr Kroatien – Deutschland