Di, 23. April 2024
Close

Schwerins Straßenbahnen werden erneuert

  Die Schweriner Straßenbahnen sind in die Jahre gekommen. Vor fast genau 20 Jahren wurde der Kaufvertrag für die 30 Straßenbahnen gezeichnet. Im Anschluss begann die Fertigung. In den Fahrgast-Betrieb

  • Veröffentlicht März 8, 2018
Infrastrukturminister Christian Pegel (li.) übergibt NVS-Geschäftsführer Wilfried Eisenberg den Förderbescheid
Foto: Schwerin-Lokal.de | Dario Rochow

 

Die Schweriner Straßenbahnen sind in die Jahre gekommen. Vor fast genau 20 Jahren wurde der Kaufvertrag für die 30 Straßenbahnen gezeichnet. Im Anschluss begann die Fertigung. In den Fahrgast-Betrieb genommen wurden die Fahrzeuge nach ausführlichen Tests und Probefahrten zwischen August 2001 und August 2003. Höchste Zeit, die Bahnen einmal zu modernisieren. Der Nahverkehr Schwerin (NVS) hatte deshalb vor einiger Zeit einen Förderantrag beim Infastrukturministerium des Landes gestellt. Heute überbrachte Minister Christian Pegel den Förderbescheid. 

Für die Jahre 2018 und 2019 beteiligt sich das Land mit jeweils 1,57 Millionen Euro an der Modernisierung der Straßenbahn in Schwerin. Wilfried Eisenberg, der NVS-Geschäftsführer, bedankte sich bei der Übergabe beim Land, dass hier unter die Arme greift. „Um die in Betrieb befindlichen Straßenbahnen weitere 15 bis 20 Jahre einsetzen zu können, müssen technische Anpassungen und Erneuerungen vorgenommen werden.“, so Eisenberg. 

Auch der Schweriner Landtagsabgeordnete Sebastian Ehlers ist heute froh, dass das Projekt umgesetzt werden kann. „Das Land unterstützt uns bei vielen wichtigen Investitionen, die wir uns als Stadt alleine nicht leisten könnten. Ich freue mich über das klare Bekenntnis zur Straßenbahn. Die Fahrgäste bekommen dadurch auch in Zukunft eine hohe Qualität durch den Nahverkehr angeboten.“, so Ehlers.

 

Fünf Bahnen pro Jahr grunderneuert

 

Schon in der nächsten Woche wird ein Gutachter gut zehn Prozent der Bahnen nach und nach auseinandernehmen um sich ein Bild über den Zustand der Bahnen zu machen. Im Fokus der Begutachtung soll vor allem die Sicherheit stehen. Auch der NVS möchte in ein noch bessere Sicherheit investieren. Die Straßenbahnen sollen, so Eisenberg, mit modernen Fahrsicherheitssystemen aufgerüstet werden.

Mit den Fördermitteln können nun fünf Bahnen pro Jahr grunderneuert werden. Bis alle Bahnen am Ende wieder modernisiert sein werden, wir also noch ein wenig Zeit ins Land ziehen. Da es uns nicht möglich ist, die Inspektion innerhalb von zwei Jahre durchzuführen, wird diese in diesem Jahr beginnen und vorraussichtlich bis 2023 andauern. Gut 30 Jahre ist die durchschnittliche Lebensdauer einer Straßenbahn. Mit den nun angegangenen Erneuerungsmaßnahmen möchte man den Betrieb der Straßenbahnen noch einmal verlängern. 

 

Drei Elektrobusse für Schwerin 

 

Aber auch ein anderes Projekt, soll aus den Mitteln teilweise mitfinanziert werden. Zusammen mit Rostock möchte sich Schwerin fünf Elektrobusse anschaffen. „Drei Busse werden davon in Schwerin fahren und zwei in Rostock.“, verrät NVS-Geschäftsführer Eisenberg. Durch den Gemeinschaftskauf bestünde die Möglichkeit auch Fördermittel des Bundes zu erhalten. Ein Bedarf für solche Busse ist in Schwerin gegeben. Immer noch fährt der NVS mit acht Bussen, die nur die Euro-3-Norm erfüllen. Diesen Zustand möchte Eisenberg unbedingt abschaffen. Deshalb könnten die Elektrobusse drei Busse aus dieser Kategorie ersetzen. 

 

Mit dem Geld des Landes kann in die Modernisierung von Schwerins Straßenbahnen investiert werden.
Foto: Schwerin-Lokal.de | Dario Rochow

 

Mechatroniker und Elektrotechniker, die schon jetzt für die Straßenbahn-Wartung zuständig sind, müssten lediglich eine entsprechende Typenschulung erhalten. Gerade erst hat der NVS zwei neue Mechatroniker eingestellt. Entgegen der Klage über den Fachkräftemangel, sei die Anzahl der Bewerber groß gewesen, verrät Eisenberg. Viele Menschen, die vor einiger Zeit arbeitsbedingt aus Schwerin weggegangen seien, hätte es nun wieder in die Heimatstadt zurückgezogen. So habe man sich am Ende für zwei Bewerber entschieden, die vorher in Hamburg gearbeitet hätten.

 

Written By
Stefan Rochow

ist Journalist, Unternehmer und Gründer von SNO | Schwerin-Lokal. Mail: redaktion@schwerin-lokal.de

Kommentiere den Beitrag

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert