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SPD Schelfstadt will Behindertenanliegen stärker thematisieren

(pm/red) Im Anschluss an ein Treffen mit Vertretern des Behindertenbeirates der Landeshauptstadt hat der SPD-Ortsverein Schelfstadt angekündigt, die Anliegen behinderter Mitbürger stärker in die kommunalpolitische Arbeit einbringen zu wollen. Der

  • Veröffentlicht Juli 18, 2015
Bild: Sebastian Michalke/pixelio.de
Bild: Sebastian Michalke/pixelio.de

(pm/red) Im Anschluss an ein Treffen mit Vertretern des Behindertenbeirates der Landeshauptstadt hat der SPD-Ortsverein Schelfstadt angekündigt, die Anliegen behinderter Mitbürger stärker in die kommunalpolitische Arbeit einbringen zu wollen.

Der Ortsvereinsvorsitzende Frank Mecklenburg erklärte einer Pressemitteilung des Ortsverbandes zufolge: „Behindertenrechtskonventionen, Umsetzungsberichte und Pläne von Bund, Land und Kommunen sind sicherlich wichtig. Sie dürfen aber keinesfalls über mangelnde Umsetzungsfragen und Sensibilitäten im täglichen Leben hinwegtäuschen.“

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Überdies seien Belange behinderter Menschen konkrete Themen, die auch in viele andere Bereiche der Gesellschaft hineinreichen. „Junge Eltern stoßen z. B. mit Kinderwagen an die gleichen Grenzen wie Rollstuhlfahrer oder viele Senioren“, so Vorstandsmitglied Eva-Maria Tempelhahn. „Und Radfahrer haben ebenfalls Probleme mit nicht abgesenkten Bordsteinkanten.“

Der SPD-Ortsverein Schelfstadt setzt sich dafür ein, dass Behinderten und anderen betroffenen Gruppen der Zugang zu Veranstaltungen und Angeboten in der Stadt möglich sein muss. So dürfe eine auf Tourismus orientierte Stadt wie Schwerin nicht zulassen, dass Rollstuhlfahrern ausgerechnet an Stadtrundfahrten in den beliebten Bussen oder Seerundfahrten auf den stark frequentierten Schiffen der Weißen Flotte nicht teilnehmen können, “Wenn die dafür nötigen technischen oder baulichen Voraussetzungen fehlen, müssen sie geschaffen werden“, so Mecklenburg. Ein Blick über den Tellerrand z. B. Richtung Lübeck zeige, wie es gehen kann, auch wenn eine Kommune hochverschuldet sei.

SPD betont Bedeutung behindertengerechter Stadt für Tourismus

Ein behindertengerechtes Urlaubsangebot nutzt letztlich auch der Wirtschaftskraft Schwerins. Die Aufgabe, diese Angebotslücken zu erfassen und gegebenenfalls den Bedarfen anzupassen, könne nur die Kommune lösen. Dabei dürfe das Handeln der Stadt nicht auf Allgemeinplätze und Symbolik beschränkt bleiben. Ein Bewusstseinswandel setzt den Wandel von Prioritätensetzungen voraus.

Der SPD-Ortsverein fordert deshalb für die Schelfstadt, aber auch für die anderen Stadtteile Schwerins, eine integrierende Betrachtungsweise. Behindertenbeirat und die Vertreter des SPD-OV Schelfstadt waren sich einig: In die Pflicht nehmen müssen wir uns alle. Allerdings sei für den Beginn der Umsetzung jetzt vor allem die Stadtverwaltung gefragt. Das schließe auch ein, dass die Oberbürgermeisterin Fragen der Zugänglichkeit des Stadthauses für Behinderte ohne Befindlichkeit und mit mehr Sensibilität angehe.

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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