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SSC vorerst ohne „Nord Stream 2“-Präsenz

Mit sofortiger Wirkung verzichtet der SSC Palmberg Schwerin auf die Marken- und Unternehmenspräsenz von Nord Stream 2, einem Tochterunternehmen der russischen Gazprom, in der PALMBERG ARENA und auf dem Spieltrikot

  • Veröffentlicht Februar 26, 2022
Nach dem fünften Satz jubelte das Team des SSC Palmberg Schwerin. | Foto: SSC

Nur die wenigsten dürften eine Verbindung zwischen dem Fußballclub FC Schalke 04 und dem Volleyballverein SSC Palmberg Schwerin ziehen. So spielt Schalke 04 inzwischen in der 2. Fußball-Bundesliga, und noch sieht es auch nicht nach einer Rückkehr ins Oberhaus aus. Anders der SSC. Der Rekordmeister kämpft um den Einzug in die Play-offs und hat durchaus noch den Meistertitel im Blick. Was beide aber eint: Die Nord Stream 2 AG, ein Tochterunternehmen des russischen Staatskonzerns Gazprom. So ist der Vorsitzende der Geschäftsleitung  der Nord Stream 2 AG, Matthias Warnig, Mitglied im Aufsichtsrat von Schalke. Besser, er war es. Der von US-Sanktionen betroffene Geschäftsmann hat das Mandat aufgrund der Entwicklungen niedergelegt. Schalke hat den Schriftzug „Gazprom“ zudem von den Trikots entfernt.

 

Verein bleibt im Austausch mit Nord Stream 2 AG

Auch der SSC hat eine recht direkte Verbindung zur Nord Stream 2 AG. Die Nord Stream 2 AG ist seit vielen Jahren Partner des Schweriner SC und engagiert sich in diesem Rahmen für das Damen Volleyballteam der 1. Bundesliga. „Mit großem Bedauern hat der SSC Palmberg Schwerin die jüngsten Geschehnisse in Russland und der Ukraine verfolgt. Die dramatische Entwicklung und die neue Situation wurde von den Gremien intensiv verfolgt, bewertet und beraten“, hieß es am gestrigen Freitagmorgen in einer Erklärung des Vereins. Ein entsprechender Austausch mit Nord Stream 2 habe aufgrund der neu eingetretenen Situation stattgefunden. Dessen Fortsetzung sei auch in den kommenden Tagen geplant,  um das weitere gemeinsame Vorgehen zu besprechen.

 

Verein scheint ein Zurück zur Zusammenarbeit offen zu halten

Mit Rücksicht auf alle beteiligten Partner haben beide Parteien bereits am Donnerstag erste, allerdings nicht endgültige, Konsequenzen aus dem völkerrechtswidrigen Vorgehen Russlands in der Ukraine verabredet. Bis auf weiteres verzichtet der Verein auf die Marken- und Unternehmenspräsenz von Nord Stream 2 in der PALMBERG ARENA und auf dem Spieltrikot der 1. Bundesligamannschaft. In der angesprochenen Erklärung unterstreicht der Verein durch doppelte Erwähnung, dass dies „bis auf weiteres“ geschehe. Offenbar möchte man sich ein Zurück zur Zusammenarbeit mit dem Unternehmen offenhalten, das eine direkte Verbindung zu dem Staat hat, der am Donnerstag in die Ukraine einfiel. „Der SSC Palmberg Schwerin wird die Ereignisse in Russland und der Ukraine weiter genau beobachten. „Wir sind betroffen von den Bildern und Nachrichten, die uns aktuell aus der Ukraine erreichen. In diesem Moment geht es nicht um Punkte, Sätze und Siege, sondern um viel wichtigere Fragen“, so Geschäftsführer Christian Hüneburg. Der Verein hoffe auf eine friedliche Lösung der dortigen Konflikte, hieß es in der Erklärung. Am gestrigen Freitagfrüh, als bereits klar war, dass Wladimir Putin den Feldzug gegen die Ukraine erst beenden wird, wenn er seine völkerrechtswidrigen Ziele erreicht hat.

Written By
Stephan Haring

Stephan Haring ist freier Mitarbeiter unserer digitalen Tageszeitung. Er hat ein Bachelor-Studium der Kommunikationswissenschaften an der Universität Erfurt mit den Nebenfächern Sozialwissenschaften & Politik absolviert. Im Nachhinein arbeitete er in leitenden Funktionen der Presse- & Öffentlichkeitsarbeit, im Leitungsbereich eines Unternehmens sowie als Rektor einer privat geführten Hochschule. Zudem entwickelte, organisierte und realisierte er mit der durch ihn entwickelten LOOK ein Fashionevent in Schwerin. Heute arbeitet er freiberuflich als Texter, Pressesprecher und Textkorrektor sowie als Berater in verschiedenen Projekten. In einem Schweriner Ortsbeirat ist er zudem ehrenamtlich als Vorsitzender kommunalpolitisch aktiv.

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