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Unmut über drohende Umsatzausfälle: Restaurantbetreiberin wütend über Informationspolitik der Stadt

Schweriner Behörden lassen ansässige Unternehmen wiederholt hängen. Das sagt die Betreiberin der "Herzoglichen Dampfwäscherei", Christien Messerschmidt, in einem offenen Brief an Oberbürgermeister Rico Badenschier. Eine geplante Strassensperre macht die Gastronomin

  • Veröffentlicht Juni 13, 2023

Schweriner Behörden lassen ansässige Unternehmen wiederholt hängen. Das sagt die Betreiberin der „Herzoglichen Dampfwäscherei“, Christien Messerschmidt, in einem offenen Brief an Oberbürgermeister Rico Badenschier. Eine geplante Strassensperre macht die Gastronomin wütend, da sie Umsatzausfälle befürchtet. 

Vom 24. bis 25. Juni findet der „Schwerin-Triathlon“ statt. Das dafür auch die Werderstraße abgesperrt werden muss, gefällt nicht allen. Christien Messerschmidt, die Inhaberin der „Herzoglichen Dampfwäscherei“ hat sich nun mit einem Brief, der der Redaktion vorliegt, an Oberbürgermeister Rico Badenschier (SPD) gewandt.

Am letzten Donnerstag habe sie durch den Veranstalter des Triathlons, Michael Kruse, davon erfahren, dass die Werderstraße während der Veranstaltung gesperrt werden soll. „Weder die Sperrung, noch die Kommunikation“, seien für die Restaurantbetreiberin „akzeptabel“, schreibt sie an den Oberbürgermeister.

Bei Planung wieder nicht an Unternehmen gedacht

Sie habe nichts gegen Sportveranstaltungen in Schwerin und begrüße diese sogar, schreibt sie weiter. Die Behörden hätten aber bei der Planung „erneut nicht an die ansässigen Unternehmer gedacht, denen durch eine solche Sperrung der Werderstraße enorme Umsatzausfälle und zusätzliche Aufwände entstehen.“

Messerschmidt ist sauer, dass die Behörden die von der Sperrung betroffenen Unternehmen von der Veranstaltung nicht informiert hätten. Auch liege kein Konzept alternativer Zu- und Abwege vor. „Ein solcher Umgang mit den ansässigen Restaurants, Eiscafés, Einzelhandel und anderen Gewerbe ist besonders im Hinblick der vergangenen äußerst bedrohlichen Zeiten für Wirtschaftstreibende durch die Corona-Pandemie, die Abwanderung von Fachkräften, die Inflationsentwicklung und der Zinslandschaft gänzlich respektlos und deplatziert“, macht die Restaurantbetreiberin ihrem Ärger Luft.

Die Sperrung der Werderstraße in der „touristischen Hauptsaison“ ist „für Gewerbetreibende nicht tragbar.“ Christien Messerschmidt verweist hier auf einen relativ kühlen Mai, der für die Gastronomen nicht die erhofften Umsätze brachte.

Furcht vor Stornierungen

In der Zeit der Sperrung sei ihr Restaurant gut gebucht. Unter den Gästen werden sich Besucher aus den USA, Rollstuhlfahrer, Schweriner, Reisebusunternehmen und einige Touristen befinden, schreibt Messerschmidt. Die Reisebusunternehmen werden sich auf den Parkplatz in der Grünen Straße verlassen, vermutet die Inhaberin der „Herzoglichen Dampfwäscherei“. Diesen Parkplatz werden sie aber vermutlich nicht ansteuern können. Auch die Gäste, die an diesem Tag mit dem Auto an das Restaurant fahren möchten, werden dann durch die Sperrung der Straße dazu nicht in der Lage sein. „Auch für Lieferanten und Mitarbeitende, die auf die Nutzung des Autos angewiesen sind, bleibt ein Erreichen der Arbeitsstätte verwehrt.“

Egal, ob es am Ende ein Konzept für die Zu- und Abfahrt in der Werderstraße gibt, wird ein „Großteil dieser Gäste aufgrund von den Behinderungen des Verkehrs stornieren“, vermutet Messerschmidt. Auch weist die Gastronomin darauf hin, dass sich Gäste bei Problemen nicht an die Behörden wenden werden, sondern sich an das Personal ihres Hauses wenden werden. Hier entstünden „schwer kalkulierbare zusätzliche Aufwände.“ Die Unternehmerin fragt in ihrem Brief den Oberbürgermeister, wer diese Aufwände vergüten wird und wer am Ende vor allem für die „voraussehbaren Umsatzausfälle“ aufkommen wird? Auch möchte sie von Oberbürgermeister Badenschier wissen, welche Lösung sie kommunizieren soll? Mit der Restaurantbetreiberin hat die Stadt bis jetzt ja nicht gesprochen.

Über die Art und Weise  des Umgangs der Stadt mit ihr ist sie enttäuscht. Mit dem Brief an den Oberbürgermeister, den sie in einem größeren Verteiler verschickt hat, möchte sie ihren „Unmut“ über die Vorgehensweise der Stadt mitteilen. Sie sieht einen „gänzlich ausbleibenden Respekt der Behörden“ für die Unternehmer in der Stadt. Sie wünscht sich jetzt aber, dass die Stadt jetzt mit ihr und den anderen betroffenen Unternehmern schnell eine einvernehmliche Lösung findet.

Written By
Stefan Rochow

ist Journalist, Unternehmer und Gründer von SNO | Schwerin-Lokal. Mail: redaktion@schwerin-lokal.de

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