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Wirtschaft:
Handwerk in MV: Kein Licht am Ende des Tunnels

Die Frühjahrs-Konjunkturumfragen der Handwerkskammern in Mecklenburg-Vorpommern zeichnen ein düsteres Bild für das Handwerk in der Region.

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  • Veröffentlicht April 13, 2024
Foto: Philippe Ramak­ers

Die Ergeb­nisse verdeut­lichen, dass die Branche von der aktuellen Krise stark betrof­fen ist, wobei der Geschäft­skli­main­dex auf den tief­sten Stand seit über einem Jahrzehnt gefall­en ist.

Im Detail zeigt sich, dass weniger Handw­erks­be­triebe ihre aktuelle Geschäft­slage als gut oder zufrieden­stel­lend bew­erten als noch im Vor­jahr. Gle­ichzeit­ig ist der Anteil der­er, die eine schlechte Geschäft­slage verze­ich­nen, von 14 auf 20 Prozent gestiegen.

Die Präsi­den­ten der Handw­erk­skam­mern Schw­erin und Ost­meck­len­burg-Vor­pom­mern, Uwe Lange und Axel Hochschild, beto­nen die Her­aus­forderun­gen, denen das Handw­erk gegenüber­ste­ht. Diese umfassen nicht wet­tbe­werb­s­fähige Steuer­sätze, hohe Sozial­ab­gaben, Bürokratielas­ten, Fachkräfte­man­gel und steigende Energiekosten. Sie fordern drin­gende Maß­nah­men der Bun­desregierung, um die Kon­junk­tur­brem­sen zu lösen.

Die Umfrage ergab, dass über 40 Prozent der befragten Handw­erks­be­triebe Umsatzver­luste verze­ich­nen, während rund 34 Prozent einen unter­durch­schnit­tlichen Auf­trags­be­stand haben, was einem Anstieg um 14 Prozent­punk­te im Ver­gle­ich zum Vor­jahr entspricht. Die Auf­tragsvor­laufzeit ist von 14 auf 11 Wochen gesunken, was auf eine Abnahme der Auf­tragspol­ster hin­weist. Des Weit­eren erwarten rund 28 Prozent der Betriebe weit­ere Rück­gänge der Aufträge trotz der bevorste­hen­den Som­mer­monate.

Trotz dieser Her­aus­forderun­gen pla­nen mehr als drei Vier­tel der Unternehmen, ihre Beschäftigten­zahl zu hal­ten. Der Fachkräfte­man­gel bleibt jedoch eines der drän­gend­sten Prob­leme des Handw­erks.

Die Ein­führung der Prak­tikum­sprämie durch die Lan­desregierung wird als wichtiger Schritt im Kampf gegen den Fachkräfte­man­gel begrüßt. Die Kam­mer­präsi­den­ten sind opti­mistisch, dass dadurch mehr Jugendliche für eine Zukun­ft im Handw­erk gewon­nen wer­den kön­nen.

Branchen­spez­i­fisch betra­chtet zeigt sich vor allem das Bauhaupt­gewerbe pes­simistisch bezüglich der aktuellen und zukün­fti­gen Geschäft­slage. Etwa ein Drit­tel der Baube­triebe erwartet eine weit­ere Ver­schlechterung der Auf­tragslage in den kom­menden Monat­en.

Das Kfz-Handw­erk hinge­gen hat sich sta­bil­isiert, haupt­säch­lich auf­grund eines verbesserten Werk­stattgeschäfts. Rund 39 Prozent der befragten Betriebe erwarten steigende Umsatz­zahlen in den näch­sten Monat­en. An der Umfrage nah­men ins­ge­samt 818 Handw­erks­be­triebe aus dem gesamten Land teil.

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