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Größter Batteriespeicher Europas:
WEMAG-Batteriespeicher feiert 10-jähriges Jubiläum

Vor einem Jahrzehnt, im Jahr 2014, nahm die WEMAG ihren Batteriespeicher in Schwerin-Lankow in Betrieb und setzte damit einen bedeutenden Meilenstein für die Energiewende.

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  • Veröffentlicht Juli 17, 2024
WEMAG-Vorstand Thomas Murche und WEMAG-Batteriespeicherexperte Tobias Struck führen ihre Gäste Urban Windelen, Geschäftsführer des Bundesverbandes Energiespeicher Systeme e. V., Dr. Florian Haslauer, e.venture consulting und Clemens Triebel, Mitgründer des Berliner Batterieentwicklers Younicos, durch den Batteriespeicher der WEMAG (v. l.). Foto: WEMAG/Stephan Rudolph-Kramer

Damals war der Speicher der größte seiner Art in Europa. Heute, zehn Jahre später, bleibt die Anlage ein zentrales Referenzprojekt und ein Anziehungspunkt für Fachleute aus der ganzen Welt.

„Wir sind stolz darauf, dass wir mit unserem Batteriekraftwerk eine innovative und effiziente Lösung für die Energiewende hier in Mecklenburg-Vorpommern betreiben. In der Politik und bei vielen Stromversorgern haben wir damit ein Umdenken angestoßen. Zahlreiche Wirtschaftsdelegationen haben das Projekt mit Interesse verfolgt. Noch heute ist die Anlage ein Referenzprojekt, das Fachleute aus vielen Ländern anzieht“, sagte Tobias Struck, Geschäftsführer der Batteriespeichergesellschaft Schwerin.

Die Anlage, konzipiert vom Berliner Netz- und Speicherspezialisten Younicos, gleicht kurzfristige Schwankungen in der Netzfrequenz aus und ermöglicht die sichere Integration von Wind- und Sonnenstrom in das Stromnetz. „Um das System der Stromversorgung stabil zu halten, muss es flexibel reagieren können. Speicher sind die richtige Antwort auf die wachsende Volatilität bei der Stromerzeugung mit einem hohen Anteil an erneuerbaren Energien. Sie sind eine unverzichtbare Komponente bei der Energiewende“, betonte WEMAG-Vorstand Thomas Murche.

Der Batteriespeicher besteht aus 53.444 Akkus und verfügt aktuell über eine Leistung von 14 Megawatt (MW) sowie eine Kapazität von 15 Megawattstunden (MWh). Ab Oktober 2024 sollen nach einem aktuellen Umbau weitere 2 MW Leistung und 5 MWh Kapazität hinzukommen. „Damit können wir etwas mehr Primärregelleistung anbieten und uns beim kurzfristigen Stromgroßhandel (Intraday-Stromhandel) an der Börse beteiligen“, ergänzte Murche.

Herausforderungen und Zukunftsaussichten

Urban Windelen, Geschäftsführer des Bundesverbandes Energiespeicher Systeme e. V., würdigte die Pionierleistung des WEMAG-Speichers: „Mittlerweile ist die Notwendigkeit von Energiespeichern für Systemstabilität und Unterstützung der Energiewende unbestritten. Dennoch fehlen auch nach 10 Jahren exzellenter Praxiserfahrung in Schwerin immer noch passende regulatorische Rahmenbedingungen für den breiten Einsatz von Energiespeichern. Wir hangeln uns in Deutschland weiter von Einzelfall zu Einzelfall und schaffen es viel zu langsam, unser Energiesystem auf die neuen Realitäten und die breite Integration von Energiespeichern auszurichten. Hier muss dringend der Turbo eingeschaltet werden, denn ohne Speicher wird die Energiewende erstens nicht klappen und zweitens immer teurer.“

Im Rahmen der Jubiläumsveranstaltung diskutierten Experten in einer Talkrunde über die Rolle der Speichertechnologien in der Gegenwart und Zukunft. Teilnehmer waren unter anderem Thomas Murche, Clemens Triebel, Mitgründer von Younicos, Urban Windelen und Dr. Florian Haslauer von e.venture consulting GmbH.

Ein kulturelles Highlight der Veranstaltung war der Auftritt des Mecklenburgischen Staatstheaters. Unter der Regie von Nina Gühlstorff wurde ein Programm mit Ausschnitten aus dem Musiktheaterprojekt „Stoff“ präsentiert, das sich als Mutmach-Stück versteht. Der Kinderchor des Mecklenburgischen Staatstheaters und der Nils-Holgersson-Grundschule Schwerin sowie die Mezzosopranistin Sophia Maeno in der Rolle der Sonne traten auf und sorgten für eine interessante Atmosphäre.

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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