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An einem Wochenende durch 160 Jahre Schlossgeschichte

Heute beginnt das Schlossfest. Noch bis Sonntag gibt es einen Rundgang durch 160 Jahre Schlossgeschichte.

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  • Veröffentlicht Juni 14, 2019

 

Einen Tag lang_übernimmt Großher­zog Friedrich Franz II. seine frühere Res­i­denz. Foto. Rein­hard Klawit­ter

Ein­mal im Jahr rückt ein großes Fest das Herz der char­man­ten Lan­deshaupt­stadt in den Mit­telpunkt – das Schw­er­iner Schloss. Dann flitzen kleine Prinzessin­nen durch den Burggarten, winkt der Großher­zog seinem Gefolge zu und erkun­den Besuch­er die entle­gen­sten Winkel des Schloss­es. In diesem Jahr lädt das erleb­nis­re­iche Spek­takel vom 14. bis 16. Juni in und um das Schloss ein und lässt Besuch­er für ein Woch­enende zu Reisenden durch die Jahrhun­derte wer­den. Der Zeit­sprung führt durch 160 Jahre Schloss­geschichte: Vom Leben am großher­zoglichen Hofe bis zur heuti­gen Nutzung des Schloss­es als zen­traler Ort der Demokratie des Lan­des durch den Land­tag von Meck­len­burg-Vor­pom­mern.

 

„Son et Lumière“ Lichtshow setzt Schloss in Szene

 

Der Auf­takt des Schloss­fest­woch­enen­des ist am Fre­itag die ein­drucksvolle Licht- und Laserin­sze­nierung „Son et Lumière“. Um 22.30 Uhr, wenn die Dunkel­heit langsam über Alt­stadt und See here­in­bricht, wird das Schloss – begleit­et von emo­tionalen Klän­gen – spek­takulär in Szene geset­zt. Drei­di­men­sion­ale Beleuch­tungsef­fek­te erzeu­gen einen Farbtep­pich aus Strahlen und For­men und hüllen die Besuch­er in ein geheimnisvolles Licht. Während die Insze­nierung am Fre­itagabend mod­ern gehal­ten ist, erwacht bei der geschicht­strächti­gen, mys­tis­chen Schlos­sil­lu­mi­na­tion am Sam­stagabend um 22.30 Uhr Friedrich Franz II. Bei­de Shows sind kosten­frei zu erleben.

Am Fre­itag und Sam­stagabend ist das Schloss nach franzö­sis­chem Vor­bild illu­miniert. Foto: Erhard Gottschling

 

Ein Tag am Hofe von Großherzog Friedrich Franz

Am Sam­stag übern­immt Großher­zog Friedrich Franz II. für einen Tag seine frühere Res­i­denz. Gemein­sam mit der Großher­zo­gin samt Gefolge wird er mor­gens um 9.45 Uhr mit mil­itärischen Ehren am Haupt­bahn­hof emp­fan­gen. Um anschließend zum Schloss zu fahren, dessen erster Haush­err er vor rund 160 Jahren wurde. Die Straßen sind gesäumt von Schaulusti­gen, die dem far­ben­fro­hen Tross aus höfis­chen Bedi­en­steten, Bürg­ern im Son­ntagsstaat und allen voran, in der prächti­gen Kutsche sitzend, dem Großher­zog und sein­er drit­ten Gat­tin Marie zujubeln.

Im Schloss hält Großher­zog Friedrich Franz II. einen Tag lang Hof und lässt seine Besuch­er daran teil­haben. Sie dür­fen im Saal sitzen, während er Audien­zen gewährt und wohnen gemein­sam mit ihm der Vor­führung höfis­ch­er Tänze bei. Doch was wäre ein Lan­des­fürst ohne Gefolge und Unter­ta­nen. 200 Mit­glieder vom Vere­in der Fre­unde des Schw­er­iner Schloss­es e.V. und anderen his­torischen Vere­inen schlüpfen in Kostüme von anno dazu­mal und zeigen Besuch­ern, wie es sich im 19. Jahrhun­dert so lebte. Sie flanieren durch den barock­en Schloss­garten, treten beim Fecht­en im Burghof gegeneinan­der an und lassen sich über die Schul­ter schauen, wenn sie die Damen im Wil­helm­sz­im­mer anklei­den.

Und wer danach Lust zum Shop­pen und Genießen hat, der kommt bei Wein­verkos­tun­gen und Kleinkun­st im Burggarten auf seine Kosten. Nicht nur am Sam­stag, son­dern das ganze Woch­enende lang, lockt der Kun­st- und Handw­erk­er­markt rund um die Siegessäule mit aller­lei Schönem und Handgemachtem.

 

Jetzt Tickets sichern: drei Veranstaltungsorte – ein Preis

Für die Ver­anstal­tun­gen am Sam­stag im Schlossin­nen­hof, im Schloss­mu­se­um und in der Schlosskirche erhal­ten Inter­essierte Tick­ets im Vorverkauf in der Tourist-Infor­ma­tion und ers­paren sich somit mögliche Warteschlangen am Ver­anstal­tungstag an der Kasse im Schloss. Das Tick­et kostet für Erwach­sene 8,50 Euro, ermäßigt 6,50 Euro, Kinder bis 18 Jahre in Begleitung eines Erwach­se­nen haben freien Ein­tritt.

 

Hinter den Kulissen der Landespolitik

Am Son­ntag gewährt der Land­tag Meck­len­burg-Vor­pom­mern, dessen Sitz das Schw­er­iner Schloss ist, Blicke hin­ter die Kulis­sen des Gebäudes und der Lan­despoli­tik. Besuch­er kön­nen sich nicht nur im mod­er­nen Ple­narsaal ein Bild von der Arbeit des Lan­despar­la­ments machen, auch die Arbeit der Auss­chüsse wird erläutert.

 

Der Tag der offe­nen Tür am Son­ntag ermöglicht Blicke hin­ter die Kulis­sen der Lan­despoli­tik. Foto: Uwe Sin­neck­er

 

Die fünf Land­tags­frak­tio­nen laden in ihren Räu­men zu Infor­ma­tio­nen und Gesprächen ein – und in und um den ganzen Land­tag herum ste­hen Abge­ord­nete für Fra­gen und Diskus­sio­nen zur Ver­fü­gung. Beim Rundgang durch den zweifel­los schön­sten Sitz eines deutschen Lan­despar­la­mentes ent­deck­en Besucherin­nen und Besuch­er auch nor­maler­weise nicht jed­erzeit zugängliche Bere­iche des Schw­er­iner Schloss­es. So kann beispiel­sweise die Baustelle des alten Ple­narsaals besichtigt und die Gold­ene Kup­pel bestiegen wer­den.

Die his­torischen Räume des Schloss­mu­se­ums und die Schlosskirche mit ihrem leuch­t­end blauen Ster­nen­him­mel sind an diesem Tag eben­falls kosten­los zugänglich.