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Ausstellung widmet sich jüdischem Leben in der DDR: Objekte und Zeitzeugen gesucht

Mit einer großen Ausstellung plant das Jüdische Museum in Berlin eine möglichst detaillierte Darstellung des jüdischen Lebens in der einstigen DDR. Dafür werden noch Zeugnisse und Zeugen der Zeit gesucht.

  • Veröffentlicht April 16, 2022
Eine Ausstellung im Jüdischen Museum Berlin will sich dem jüdischen Leben in der ehemaligen DDR widmen. | Foto: privat

Nicht erst seit der Wiedervereinigung gibt es auch im Gebiet der einstigen DDR und der heutigen Neuen Bundesländer jüdisches Leben. Zwar sind die Gemeinden, nicht zuletzt auch durch den Zuzug jüdisch gläubiger Menschen speziell aus Osteuropa, seither deutlich gewachsen. Dennoch aber fand jüdisches Leben auch in der früheren DDR statt. Wenngleich bis heute nicht wirklich bekannt ist, wie hoch der Anteil von Menschen jüdischen Glaubens in dieser letzten Diktatur auf deutschem Boden war.

 

Museum sucht Zeugnisse und Zeugen der Zeit

Eben diesem möchte sich das Jüdische Museum Berlin demnächst in einer großen Ausstellung widmen. Um dabei so nahe an der Realität zu sein wie möglich, sucht die Einrichtung noch Objekte, die einen Einblick in den Alltag jüdisch gläubiger Menschen während dieser Zeit auf dem Gebiet der DDR erlauben. Fotografien, Dokumente, Filme und jede Art von Gegenständen, die das Alltagsleben dokumentieren und abbilden helfen, die aber auch die Einbindung oder eben Isolation in Bezug auf die Mehrheitsgesellschaft und den Staat sowie die Partei greifbar machen. Die Geschichte und Geschichten der Menschen seien dem Museum im Rahmen der Ausstellung wichtig. „Im Zentrum stehen die Stimmen der Zeitzeugen. Wir suchen Objekte, die stark sind durch die Geschichten, die sich damit verbinden“, zitiert DIE ZEIT Kuratorin Tamar Lewinsky. Aber auch Zeitzeuginnen und Zeitzeugen sind gefragt, denn, so Lewinsky, man wolle „auch die leiseren und unbekannteren Stimmen.“

Wichtig sei dabei, dass der Blick sowohl auf das Leben innerhalb wie auch außerhalb der in der einstigen DDR vorhandenen jüdischen Gemeinden gerichtet sein soll. Die Ausstellung ist für den Sommer 2023 vorgesehen.

 

Website des Jüdischen Museum Berlin mit Kontaktmöglichkeiten: https://www.jmberlin.de/

Written By
Stephan Haring

Stephan Haring ist freier Mitarbeiter unserer digitalen Tageszeitung. Er hat ein Bachelor-Studium der Kommunikationswissenschaften an der Universität Erfurt mit den Nebenfächern Sozialwissenschaften & Politik absolviert. Im Nachhinein arbeitete er in leitenden Funktionen der Presse- & Öffentlichkeitsarbeit, im Leitungsbereich eines Unternehmens sowie als Rektor einer privat geführten Hochschule. Zudem entwickelte, organisierte und realisierte er mit der durch ihn entwickelten LOOK ein Fashionevent in Schwerin. Heute arbeitet er freiberuflich als Texter, Pressesprecher und Textkorrektor sowie als Berater in verschiedenen Projekten. In einem Schweriner Ortsbeirat ist er zudem ehrenamtlich als Vorsitzender kommunalpolitisch aktiv.

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