Ausstellung zur Bauweise der Schwimmhalle Lankow eröffnet
Am Mittwoch den 09.09.2015 eröffnete in den Schweriner Höfen eine Ausstellung zur Bauweise der Schweriner Schwimmhalle Lankow. Diese informiert über Herbert Müller, dem Erfinder der wellenförmigen Hyperboloid - Konstruktion und
(stm) Am Mittwoch eröffnete in den Schweriner Höfen eine Ausstellung zur Bauweise der Schweriner Schwimmhalle Lankow. Diese informiert über Herbert Müller, dem Erfinder der wellenförmigen Hyperboloid – Konstruktion und seine architektonischen Werke.
Schalenmüller? Wer war das eigentlich?
Wer war Herbert Müller, im Volksmund „Schalenmüller“ genannt? Wer war der Erfinder der HP – Fertigteil – Schale, dessen wellenförmigen Betonstrukturen so viele Gesellschaftsbauten, Sport- und Schwimmhallen in den neuen Bundesländern prägten? Die Ausstellung in den Schweriner Höfen widmet sich seinem Lebenswerk – zeigt mit atmosphärischen Fotos die wichtige Rolle von Müllers Bauten.
Ausstellung bis 30.09. in den Schweriner Höfen zu sehen
Die Ausstellung „ Vom Gummibaumblatt zum Weltniveau“ , die Herbert Müllers Sohn, der Fotojournalist Knut Mueller gestaltet hat, reißt viele Aspekte im Werk des findigen Ingenieurs an. Neben vielen Bauten aus Mitteldeutschland ist auch ein Anwendungsbeispiel aus Mecklenburg zu sehen – die Schwimmhalle in Schwerin-Lankow.
Kurz eingetaucht in Müllers Wirken
1951 entwickelte der Hallenser Bauingenieur Herbert Müller (1920-1995) im Rahmen eines Wettbewerbes für eine Sporthalle herkömmliche Fertigteile zu einer doppelt gekrümmten Schale weiter. Das weitgespannte, wellenförmige Dach orientierte sich konstruktiv an internationalen Vorbildern, vor allem an Nervis eben fertiggestellter Ausstellungshalle in Turin. Die gegenläufige Krümmung der neuartigen Betonelemente sollte Knick- und Biegesteifigkeit erhöhen und Ihre Wannenform gleichzeitig eine gute Entwässerung gewährleisten. Ein Fertigteil derart zu krümmen, das hatte zu diesem Zeitpunkt, offenbar selbst im Ausland, noch keiner bewältigt. Herbert Müller meldete 1954 unter der Bezeichnung „Stahlbetonfertigteil als Bogenelement“ mit gekrümmter „Hyperboloidfläche auf eigene Faust ein Patent an. Das erste Mal zum Einsatz kamen seine HP-Schalen schließlich beim Lagerhallenbau eines Chemiehandelskontors in Sangerhausen. Für Halle-Neustadt, der ab 1964 errichteten „Chemiearbeiterstadt“ waren Müllers innovative Konstruktionen von Anfang an Teil der Planung. Die HP- Fertigteil-Schalen sind ein Spitzenprodukt der Ingenieurkunst und charakteristisch für die ostdeutsche Architektur-Ästhetik der 60ziger und frühen 70er Jahre*
„Vom Gummibaumblatt zum Weltniveau“ vom 10.09. – 30.09.2015 in den Schweriner Höfen.
HP – Schalenbauweise – Bauten der Ostmoderne
Initiator: Kammergruppe Schwerin der Architektenkammer M-V
Gestaltung und Konzept: Knut Mueller, Fotojournalist aus Halle