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Autokorso „Unternehmeraufstand MV” durch Schwerin:
Unternehmer protestieren gegen Ampelpolitik

Zwei Wochen nach den bundesweiten Bauernprotesten haben Unternehmer und Landwirte heute erneut auf den Straßen in Schwerin protestiert. Der befürchtet Stillstand in der Stadt blieb aber aus.     Das

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  • Veröffentlicht Januar 22, 2024

Zwei Wochen nach den bundesweiten Bauernprotesten haben Unternehmer und Landwirte heute erneut auf den Straßen in Schwerin protestiert. Der befürchtet Stillstand in der Stadt blieb aber aus.

 

Kundgebung Unternehmeraufstand am 22.01.2024
300 Unternehmerin­nen und Unternehmer ver­sam­melten sich heute auf dem Alten Garten um gegen die Poli­tik der Bun­desregierung zu demon­stri­eren.

 

Das befürchtete Verkehrschaos blieb heute aus. Gute 550 Fahrzeuge von Unternehmern und Bauern haben heute Vor­mit­tag bis zum frühen Nach­mit­tag gegen die Poli­tik der Bun­desregierung demon­stri­ert. Zuvor starteten die Fahrzeuge um 8 Uhr in Wis­mar, Hagenow, Parchim und Lud­wigslust und bewegten sich in ein­er Stern­fahrt auf die Lan­deshaupt­stadt zu.

„Unternehmeraufstand MV” hatte aufgerufen

Zu dieser Aktion hat­te die Ini­tia­tive „Unternehmer­auf­s­tand MV” aufgerufen, die schon vor zwei Wochen lan­desweit mit Autoko­r­sos auf Missstände in der Bun­de­spoli­tik aufmerk­sam machen woll­ten. Zu den Forderun­gen des „Unternehmer­auf­s­tand” gehören bessere Wet­tbe­werb­s­be­din­gun­gen für Land­wirte, eine Abschaf­fung der CO2-Steuer, Ent­las­tung der Pflegekräfte, Mehrw­ert­s­teuer von sieben Prozent in der Gas­tronomie und der Abbau von Bürokratie. Weit­er fordern die Organ­isatoren der Proteste den Stopp von Waf­fen­liefer­un­gen für die Ukraine und der Sank­tio­nen gegen Rus­s­land, sofor­tige Neuwahlen der Bun­desregierung sowie eine freie und ehrliche Medi­en­land­schaft.

Anders als noch vor zwei Wochen, wurde die Innen­stadt dieses Mal nicht lah­mgelegt.  Wie die Polizei mit­teilte, sei es im Berufsverkehr vorüberge­hend zur Behin­derun­gen gekom­men. Auf dem Alten Garten vor dem Land­tag nah­men nach Angaben der Polizei an der Kundge­bung noch etwa 300 Men­schen teil. Im Anschluss beteiligten sich noch etwa 165 Fahrzeuge an der zweit­en Kolon­nen­fahrt. Kurz nach 15 Uhr war die Aktion dann been­det.

Unternehmerverbände gehen auf Distanz

Die Unternehmerver­bände im Land gin­gen auch dieses Mal wieder auf Dis­tanz zu den Aktio­nen des „Unternehmer­auf­s­tands MV”. Schon vor zwei Wochen hat­te Ver­bandssprech­er, Sven Müller, gesagt, dass die Organ­isatoren aus Coro­na-Zeit­en bekan­nt seien und Aufruhr schüren woll­ten. Gegenüber dem NDR äußerte er dies­mal Ver­ständ­nis für den Unmut der Unternehmer im Land. Weit­er zeigte Müller auch Sym­pa­thien für Forderun­gen der Unternehmer. So nan­nte er aus­drück­lich die Forderung nach ein­er Rück­nahme der Mauter­höhung für Spedi­teure oder den Beibehalt des niedrigeren Mehrw­ert­s­teuer­satzes in der Gas­tronomie.

Anderen Forderun­gen wie die Rück­nahme der Rus­s­land-Sank­tio­nen erteilte der Dachver­band aber eine klare Absage. Auch trat Müller der Behaup­tung ent­ge­gen, es gebe keine freie und unab­hängige Presse in Deutsch­land. Man sollte sich daher genau fra­gen, wer hin­ter den Protesten ste­ht. „Unser Weg ist ein ander­er”, sagte Müller bei  NDR MV Live. „Es ist immer wichtig, nicht nur auf Kon­fronta­tion zu gehen, son­dern es ist vor allem wichtig, einen Weg zu find­en, wie man mit denen, die man kri­tisiert, gemein­sam einen Weg aufzeigen kann, es bess­er zu machen.”

Sorgen um die Zukunft

Diesen Weg sehen Unternehmer aber im Moment nicht. Sie fühlen sich von der Poli­tik ver­nach­läs­sigt und machen sich Sor­gen um ihre Zukun­ft angesichts der hohen Energie- und Rohstoff­preise. Von Inter­essensvertretern der Unternehmer würde sie sich daher im Moment mehr klare Kante in Rich­tung Poli­tik wün­schen. „Es bringt nichts, wenn der Unternehmerver­band Pressemit­teilun­gen und Aufrufe an die Poli­tik sendet. Das ist zu wenig. Den Unternehmern ste­ht das Wass­er bis zum Hals.”, sagt ein Teil­nehmer der Kundge­bung heute auf dem Alten Garten. Vom Unternehmerver­band, der vorgibt der Inter­essen­vertreter der Unternehmer zu sein, füh­le man sich ver­rat­en und verkauft.

 

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