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Axel Böhm möchte Dezernent in Schwerin werden

Axel Böhm ist der unbekannte Vorschlag um den Posten des neuen Dezernenten für Finanzen, Ordnung und Kultur in Schwerin. Er tritt am kommenden Montag gegen die kommunalpolitischen Urgesteine Silvio Horn

  • Veröffentlicht März 26, 2022
Axel Böhm, Kämmerer und stellv. Bürgermeister in Königs Wusterhausen | Foto: privat

Am kommenden Montag sollen in der Stadtvertretung Schwerin die Würfel fallen: Zwei Dezernate warten auf einen neuen Chef bzw. eine neue Chefin. Das Besondere: Das Dezernat für Finanzen, Ordnung und Kultur ist neu. Die Mehrheit der Stadtvertreterinnen und Stadtvertreter hatte die Stellenschaffung beschlossen.

 

Bewerben sich: Silvio Horn, Andreas Ruhl und Axel Böhm

Vom 1. September an wird dort – soviel ist wohl sicher – ein Mann die Geschicke leiten. Denn drei Männer sind bislang vorgeschlagen. Mit Silvio Horn, derzeit Fraktionsvorsitzender der Unabhängigen Bürger (UB), und dem aktuellen Sozialdezernenten Andreas Ruhl (SPD) sind zwei stadtbekannte Persönlichkeiten darunter. Unbekannt ist hier in der Landeshauptstadt – zumindest im politischen Bereich – bislang der dritte Nominierte: Axel Böhm. Daher soll er heute kurz vorgestellt sein.

 

„Im Herzen Mecklenburger geblieben“

Die Einschränkung, dass Axel Böhm „zumindest im politischen Bereich“ noch unbekannt ist, kommt dabei nicht von Ungefähr, denn es gibt durchaus persönliche Beziehungen in unsere Landeshauptstadt. Und zumindest die Stadtvertreterinnen und Stadtvertreter, die sich ernsthaft mit den für die Dezernatsstelle eingegangenen Bewerbungen beschäftigten, haben auch schon zumindest von ihm gelesen.

 

Eigentlich sollte es ein Lehramtsstudium werden

Umso mehr aber ist der dritte der Vorgeschlagenen dennoch, wie er von sich selbst sagt, „vom Herzen Mecklenburger geblieben“. Denn geboren wurde Axel Böhm 1964 in Rostock, aufgewachsen ist er dann in Neustrelitz. Dort legte er 1982 auch erfolgreich das Abitur ab. Auf den Wehrdienst folgte ein Studium der Technischen Elektronik an der Universität Rostock, das Böhm allerdings nicht abschloss. An sich wollte er zu dieser Zeit sehr viel lieber in ein Lehramtsstudium wechseln. Das allerdings war ihm damals – vor der Wende – staatlicherseits nicht gestattet. Eine Situation, die das zukünftige Berufsleben des heutigen Kämmerers und stellvertretenden Bürgermeisters von Königs Wusterhausen durchaus noch beeinflussen sollte. Denn nach dem verwehrten Lehramtsstudium galt es, einen anderen Weg zu finden und einzuschlagen.

 

Auch das neue Dezernat wird im Stadthaus angesiedelt sein. | Foto: privat

Nach der Wende startete abwechslungsreiche Verwaltungszeit

So kam es, dass ein familiär bedingter Umzug nach Berlin den Familienvater von 1991 bis 1994 an die Fachhochschule für Verwaltung und Rechtspflege führte, die er als Verwaltungsfachwirt (FH) erfolgreich verließ. Ein nicht unüblicher Start für eine erfolgreiche Verwaltungskarriere. Auf eine Tätigkeit als Leiter der Verwaltung und der Wohnungsaufsicht beim Bau- und Wohnungsaufsichtsamt / Untere Denkmalschutzbehörde in Berlin Marzahn folgte der Wechsel zum Bundesrechnungshof. Stellvertretender Verwaltungsleiter der Außenstelle Potsdam und Prüfungsbeamter lauteten Böhms dortige Positionen. Schwerpunkte waren dort insbesondere die großen Kulturstiftungen, Forschungs- und Wissenschaftseinrichtungen sowie Kommunen in ganz Deutschland, die Zuschüsse vom Bund erhalten haben. 2018 wechselte Axel Böhm dann nach Königs Wusterhausen.

 

Erfahrungen in den Bereichen Finanzen, Ordnung und Kultur

Blickt man auf die bisherigen Aufgabenfelder des im Herzen stets Mecklenburger gebliebenen zeigen sich unter anderem Tätigkeiten  und entsprechende Erfahrungen bei einer Ordnungsbehörde, im Kulturbereich und seit 2018 auch als Kämmerer und stellvertretender Bürgermeister. Für das Dezernat Finanzen, Ordnung und Kultur keine schlechte Basis.

Mit Blick auf die herausfordernde Tätigkeit, die er hier in Schwerin antreten möchte, sagt er: „Ich freue mich auf die Möglichkeit, dieses für Schwerin neue Dezernat zu gestalten und aufzubauen. Auch freue ich mich darauf, meine Erfahrungen als Kämmerer einer Berliner ‚Speckgürtelgemeinde‘ mit Rücklagen im hohen zweistelligen Millionenbereich einzubringen, um gemeinsam mit der Stadtvertretung einen Weg zu suchen, Schwerin zu einer dauerhaften finanziellen Leistungsfähigkeit zu führen“.

 

Ein echter Familienmensch: verheiratet, 4 Kinder, 7 Enkelkinder

Ein Bewerber also, der das Spannungsfeld Finanzen und Kultur kennt, für den ein Bereich „Ordnung“ kein unbekannter Bereich ist, der übrigens noch immer familiär mit Mecklenburg-Vorpommern und durch einen seiner Söhne sogar mit Schwerin verbunden ist. In einem kurzen Telefonat unserer Redaktion mit Axel Böhm wurde eine wohltuende Mischung aus Frische und Schwung, Freude an der Herausforderung, Respekt gegenüber dem Neuen aber natürlich auch einem klaren Realismus deutlich. Soviel lässt sich bislang über den Vater von vier Kindern, Großvater von sieben Enkelkindern und natürlich liebenden Ehemann sagen. Es bleibt abzuwarten, ob und wie gut Schwerin ihn demnächst weiter kennenlernen kann.

 

Written By
Stephan Haring

Stephan Haring ist freier Mitarbeiter unserer digitalen Tageszeitung. Er hat ein Bachelor-Studium der Kommunikationswissenschaften an der Universität Erfurt mit den Nebenfächern Sozialwissenschaften & Politik absolviert. Im Nachhinein arbeitete er in leitenden Funktionen der Presse- & Öffentlichkeitsarbeit, im Leitungsbereich eines Unternehmens sowie als Rektor einer privat geführten Hochschule. Zudem entwickelte, organisierte und realisierte er mit der durch ihn entwickelten LOOK ein Fashionevent in Schwerin. Heute arbeitet er freiberuflich als Texter, Pressesprecher und Textkorrektor sowie als Berater in verschiedenen Projekten. In einem Schweriner Ortsbeirat ist er zudem ehrenamtlich als Vorsitzender kommunalpolitisch aktiv.

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