Ballettpremiere: „Schlafes Bruder“
(us). Wer am Sonntag keine Lust auf Wahlberichterstattung hat oder einfach nur locker ein paar Stunden auf die Ergebnisse warten will, kann sich ab 18 Uhr an der ersten Ballettpremiere
(us). Wer am Sonntag keine Lust auf Wahlberichterstattung hat oder einfach nur locker ein paar Stunden auf die Ergebnisse warten will, kann sich ab 18 Uhr an der ersten Ballettpremiere der Saison im Theater erfreuen. Auf dem Programm steht „Schlafes Bruder“ nach dem gleichnamigen Roman und der legendären Vilsmaier-Verfilmung. In der Ankündigung des Theaters heißt es: „Choreograph Ralf Rossa, der zum ersten Mal in Schwerin choreografiert, reduziert das gewaltige Epos auf den tänzerisch ausdrückbaren Kern. Die Musik von Goran Bregovic und Aaron Jay Kernis, ein Mix aus Balkan-Brass, Gypsy, orthodoxen Chören und Ska illustriert die Kraft und Vitalität, aber auch Zerbrechlichkeit und Lebensangst der Agierenden.“
Was der „tänzerisch ausdrückbare Kern“ tatsächlich sein könnte, kann man freilich nur erahnen. Spannend hört sich das aber allemal an, und auf dem Grund kann der Frage nur gehen, wer selbst hingeht und das Ballett erlebt. Nebenbei bemerkt: Dass der großartige Roman von Robert Schneider 1992 ein Erfolg wurde, ist nicht zuletzt dem jetzt verstorbenen Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki zu verdanken, der das Buch in seinem „Literarischen Quartett“ thematisiert hatte. Und der nach oben gestreckte oder gesenkte Daumen des Literaturkenners und Liebhabers war früher Garant für eine verlässliche Auflagenkarriere.