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Baubeginn für Chemiefabrik von Vink Chemicals trotz Widerständen

Der Bau der umstrittenen Chemiefabrik des Unternehmens Vink Chemicals aus Kakenstorf (Niedersachsen) in Schwerin hat begonnen, obwohl die Genehmigung für die Fabrik noch aussteht.

  • Veröffentlicht November 13, 2023

Der Bau der umstrittenen Chemiefabrik des Unternehmens Vink Chemicals aus Kakenstorf (Niedersachsen) in Schwerin hat begonnen, obwohl die Genehmigung für die Fabrik noch aussteht.

 

Spatenstich in Schwerin für Vink Chemicals trotz umweltbedenken. Foto: Symbolbild
Spatenstich in Schwerin für Vink Chemicals trotz umweltbedenken. Foto: Symbolbild

 

Am vergangenen Freitag erfolgte der erste Spatenstich, wie das Unternehmen mitteilte. Die Baumaßnahmen basieren auf einem Bescheid zum vorzeitigen Baubeginn, da die finale Genehmigung noch aussteht.

Die geplante Investitionssumme für das Projekt betrug ursprünglich etwa 34 Millionen Euro, wobei eine Förderung von 6,7 Millionen Euro zugesagt wurde, so Stephan Lauer, Geschäftsführer der Vink Chemicals Produktionsgesellschaft mbH. Allerdings hat sich die Investitionssumme aufgrund allgemeiner Kostensteigerungen erheblich erhöht. Der Betriebsbeginn in Schwerin ist für Mitte 2026 geplant, und während des Bauprozesses sollen 45 Arbeitsplätze in den Bereichen Produktion, Verwaltung, Lager und Labor entstehen.

 

Umweltbedenken und Widerstand: Kritik von BUND und Nestlé

Das Vorhaben stößt auf Vorbehalte, insbesondere von Seiten des BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) und des benachbarten Nestlé-Werks. Bedenken hinsichtlich möglicher Umweltverschmutzungen bei einem Störfall wurden geäußert. Stephan Lauer betonte jedoch, dass alle gesetzlichen Regelungen und Vorgaben eingehalten werden. Die endgültige Entscheidung über die Genehmigung liegt bei der zuständigen Behörde.

Der BUND hat Widerspruch gegen die vorzeitige Baugenehmigung eingelegt, und die Entscheidung steht noch aus. Ein Sprecher des Umweltministeriums in Schwerin erklärte, dass das Unternehmen auf eigenes Risiko vor der endgültigen Genehmigung baue. Im Falle einer Nichtgenehmigung müsste Vink Chemicals sämtliche Baumaßnahmen rückgängig machen.

 

Schwerins Oberbürgermeister unterstützt das Vorhaben

Trotz der Bedenken begrüßt der Oberbürgermeister Rico Badenschier (SPD) von Schwerin das Vorhaben. „Schwerin begrüßt diese Wirtschaftsansiedlung, die eine Stärkung des Wirtschaftsstandorts bedeutet,“ sagte er. „Die Pandemie und Lieferkettenprobleme haben gezeigt, dass es zielführend ist, Produktionskapazitäten in Deutschland auf- und auszubauen.“

Badenschier betonte, dass der Industriepark Schwerin als Industriegebiet ausgewiesen sei und der Bau der Chemiefabrik möglich sei, sofern die entsprechenden Genehmigungen vorliegen. Während des weiteren Genehmigungsverfahrens müssen jedoch noch einige offene Fragen geklärt werden, um sicherzustellen, dass die hohen Anforderungen an eine chemische Produktion in Deutschland vollständig erfüllt werden können.

 

 

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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