Sa, 17. Mai 2025
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Baubeginn für Chemiefabrik von Vink Chemicals trotz Widerständen

Der Bau der umstrittenen Chemiefabrik des Unternehmens Vink Chemicals aus Kakenstorf (Niedersachsen) in Schwerin hat begonnen, obwohl die Genehmigung für die Fabrik noch aussteht.

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  • Veröffentlicht November 13, 2023

Der Bau der umstrittenen Chemiefabrik des Unternehmens Vink Chemicals aus Kakenstorf (Niedersachsen) in Schwerin hat begonnen, obwohl die Genehmigung für die Fabrik noch aussteht.

 

Spatenstich in Schwerin für Vink Chemicals trotz umweltbedenken. Foto: Symbolbild
Spaten­stich in Schw­erin für Vink Chem­i­cals trotz umweltbe­denken. Foto: Sym­bol­bild

 

Am ver­gan­genen Fre­itag erfol­gte der erste Spaten­stich, wie das Unternehmen mit­teilte. Die Bau­maß­nah­men basieren auf einem Bescheid zum vorzeit­i­gen Baube­ginn, da die finale Genehmi­gung noch ausste­ht.

Die geplante Investi­tion­ssumme für das Pro­jekt betrug ursprünglich etwa 34 Mil­lio­nen Euro, wobei eine Förderung von 6,7 Mil­lio­nen Euro zuge­sagt wurde, so Stephan Lauer, Geschäfts­führer der Vink Chem­i­cals Pro­duk­tion­s­ge­sellschaft mbH. Allerd­ings hat sich die Investi­tion­ssumme auf­grund all­ge­mein­er Kosten­steigerun­gen erhe­blich erhöht. Der Betrieb­s­be­ginn in Schw­erin ist für Mitte 2026 geplant, und während des Bauprozess­es sollen 45 Arbeit­splätze in den Bere­ichen Pro­duk­tion, Ver­wal­tung, Lager und Labor entste­hen.

 

Umweltbedenken und Widerstand: Kritik von BUND und Nestlé

Das Vorhaben stößt auf Vor­be­halte, ins­beson­dere von Seit­en des BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutsch­land) und des benach­barten Nestlé-Werks. Bedenken hin­sichtlich möglich­er Umweltver­schmutzun­gen bei einem Stör­fall wur­den geäußert. Stephan Lauer betonte jedoch, dass alle geset­zlichen Regelun­gen und Vor­gaben einge­hal­ten wer­den. Die endgültige Entschei­dung über die Genehmi­gung liegt bei der zuständi­gen Behörde.

Der BUND hat Wider­spruch gegen die vorzeit­ige Bau­genehmi­gung ein­gelegt, und die Entschei­dung ste­ht noch aus. Ein Sprech­er des Umwelt­min­is­teri­ums in Schw­erin erk­lärte, dass das Unternehmen auf eigenes Risiko vor der endgülti­gen Genehmi­gung baue. Im Falle ein­er Nicht­genehmi­gung müsste Vink Chem­i­cals sämtliche Bau­maß­nah­men rück­gängig machen.

 

Schwerins Oberbürgermeister unterstützt das Vorhaben

Trotz der Bedenken begrüßt der Ober­bürg­er­meis­ter Rico Baden­schi­er (SPD) von Schw­erin das Vorhaben. „Schw­erin begrüßt diese Wirtschaft­san­sied­lung, die eine Stärkung des Wirtschafts­stan­dorts bedeutet,” sagte er. „Die Pan­demie und Liefer­ket­ten­prob­leme haben gezeigt, dass es zielführend ist, Pro­duk­tion­ska­paz­itäten in Deutsch­land auf- und auszubauen.”

Baden­schi­er betonte, dass der Indus­triepark Schw­erin als Indus­triege­bi­et aus­gewiesen sei und der Bau der Chemiefab­rik möglich sei, sofern die entsprechen­den Genehmi­gun­gen vor­liegen. Während des weit­eren Genehmi­gungsver­fahrens müssen jedoch noch einige offene Fra­gen gek­lärt wer­den, um sicherzustellen, dass die hohen Anforderun­gen an eine chemis­che Pro­duk­tion in Deutsch­land voll­ständig erfüllt wer­den kön­nen.