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Computerspielen für Senioren – der eigenen Gesundheit zuliebe

Ein Drittel der Einwohner Schwerins ist über 60 Jahre alt. Knapp 6.600 Senioren sind 80 Jahre und älter. Häufig mangelt es im Alter an Bewegung und körperlicher sowie geistiger Ertüchtigung.

  • Veröffentlicht Juni 23, 2016

Ein Drittel der Einwohner Schwerins ist über 60 Jahre alt. Knapp 6.600 Senioren sind 80 Jahre und älter. Häufig mangelt es im Alter an Bewegung und körperlicher sowie geistiger Ertüchtigung. Eine neue Computerspielerfindung sorgt dafür, dass auch Senioren aktiv bleiben und dadurch etwas für ihre Gesundheit tun. Ein Hamburger Start-up-Unternehmen hat in Zusammenarbeit mit der Barmer GEK eine therapeutische Videospielbox herausgebracht, die für körperliche und geistige Fitness in Pflegeheimen sorgen soll.

Die Hamburger Firma RetroBrain hat die sogenannte MemoreBox erfunden. Dabei handelt es sich um ein Gerät, das am Fernseher montiert wird und worüber man mehrere Computer-Games spielen kann. Diese sind speziell für therapeutische Zwecke entwickelt worden. Die Barmer GEK hat bereits begonnen, die präventiven sowie gesundheitsfördernden Merkmale der Computerspielbox zu untersuchen. Durch die innovative Box sollen zum Beispiel die Koordinationsfähigkeiten sowie die Stand- und Gangsicherheit gefördert werden. Aber nicht nur das: „Die Spiele schulen erwiesenermaßen nicht nur Beweglichkeit und Gleichgewichtssinn. Sie können vielmehr durch weitere eingebaute Komponenten kognitive Fähigkeiten wie planvolles Handeln und die Lernfähigkeit anregen“, bestätigt die Krankenkasse. Auch die Kommunikation der Beteiligten untereinander kann durch das gemeinsame Spielen verbessert werden. Man spricht mit den Mitspielern über Herausforderungen und Ergebnisse, hat eine gemeinsame Motivation und erzählt auch Unbeteiligten davon. Die kommunikative Aktivität soll langfristig auch zu mehr Lebensqualität in den Pflegeheimen führen.

Der Stil der MemoreBox-Games ist dem von regulären Computer- und Konsolen-Games sehr ähnlich. Allgemein wird Computerspielen nachgesagt, dass sie bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen jeden Alters bestimmte Fähigkeiten verbessern können. So bieten Browsergames wie dieses Farmspiel beispielsweise Herausforderungen, die bestimmte Areale des Gehirns besonders aktivieren und fordern. Strategisches und vorausschauendes Denken ist gefragt. Dadurch lernt der Spieler, schneller zu Problemlösungen zu kommen. Diese Fähigkeiten kann der Beteiligte dann auch im realen Leben nutzen.

Die Spiele der MemoreBox sind besonders alltagstaugliche Trainingsprogramme, die sich leicht steuern lassen. Das heißt, sie wurden den Anforderungen sowohl von aktiven als auch weniger aktiven Senioren angepasst. Utensilien wie ein Joystick oder ein Balance Board sind nicht mehr nötig. Der Spieler muss einfach die typischen Bewegungen vor dem Fernseher absolvieren, um im Spiel voran zu kommen. Zudem wurde darauf geachtet, dass sich die Games im Stehen sowie im Sitzen spielen lassen. Angeboten werden zunächst Aktivitäten wie Kegeln, Motorrad fahren oder Tischtennis.

Momentan wird die MemoreBox von der Barmer GEK im Rahmen des neuen Präventionsgesetzes realisiert und zunächst in der Hamburger Region getestet. Inwiefern die Schweriner Alten- und Pflegeheime daran beteiligt sein werden, ist noch unklar. Wenn jedoch die Testphase des Modellvorhabens erfolgreich verläuft, wird die MemoreBox bundesweit zur Verfügung stehen.


Bildrechte: Flickr Games Ian Dick CC BY 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten

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