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Corona in Schwerin: Deutlicher Anstieg der Neuinfektionen im Land und in der Stadt

Wenn heute Bund und Länder per Video-Schalte zum nächsten Corona-Entscheidungs-Gipfel zusammenkommen, dürften auch die letzten Entwicklungen des Infektionsgeschehens eine Rolle spielen. Allerdings scheint die Müdigkeit zahlreicher Menschen in Deutschland, die

  • Veröffentlicht März 3, 2021
Die Coronazahlen für Schwerin und ganz MV vom 2. März 2021. | Abbildung: LAGuS MV

Wenn heute Bund und Länder per Video-Schalte zum nächsten Corona-Entscheidungs-Gipfel zusammenkommen, dürften auch die letzten Entwicklungen des Infektionsgeschehens eine Rolle spielen. Allerdings scheint die Müdigkeit zahlreicher Menschen in Deutschland, die Corona-Schutzmaßnahmen betreffend, auch zahlreiche Spitzenpolitikerinnen und -politiker erfasst zu haben. Oder auch die laufenden oder beginnenden Wahlkämpfe. Denn trotz steigender Anteile der Mutationen am Gesamtgeschehens und eines langsam aber doch eher steigenden Infektionsgeschehens dürfte es heute vor allem um Öffnungen gehen.

 

Situation in MV weiter instabil und uneinheitlich

Dennoch aber spielen Zahlen sicherlich zumindest eine grundsätzliche Rolle. Dabei bringt Ministerpräsidentin Manuela Schwesig für Mecklenburg-Vorpommern eine im Gesamtblick uneinheitliche Situation mit. Denn in den vergangenen zwei bis drei Wochen hatte der zwischenzeitlich deutliche Rückgang des Corona-Geschehens an Kraft verloren. Uneinheitliche Entwicklungen in den Regionen mit teilweise starken Schwankungen sind derzeit an der Tagesordnung. Dabei hatte vor allem der Westen des Landes mit den Landkreisen Nordwestmecklenburg (NWM) und Ludwigslust-Parchim (LUP) zuletzt wieder mit steigenden Werten zu kämpfen. Eine Ausnahme bildete Schwerin. Hier ging die 7-Tage-Inzidenz zwischenzeitlich deutlich zurück. Nach dem Westen kippte zuletzt auch die lange positive Entwicklung in der Mitte des Landes. Im Landkreis Rostock stieg der Inzidenzwert wieder deutlich an. 

 

Höchster Anstieg der Neuinfektionen binnen 24 Stunden seit Anfang Februar

Die gestrigen Zahlen bestätigten letztlich die Situation der vergangenen Wochen. Erneut kann kein einheitliches Bild gezeichnet werden. Aber 254 Neuinfektionen bedeuteten für Mecklenburg-Vorpommern den höchsten Wert seit dem 4. Februar. Das lässt durchaus aufhorchen. Im Vergleich zum Vortag taten die Landkreise Mecklenburgische Seenplatte (MSE) und Vorpommern-Greifswald (VG) allerdings alles, um eine positive Situation in die Bund-Länder-Runde vermelden zu können. Denn dort ging der Inzidenzwert gegenüber Montag um 12,3 (VG) bzw. 14,0 (MSE) sehr deutlich zurück. Für den Landkreis Mecklenburgische Seenplatte bedeutet dies einen Inzidenzwert von nun 38,7. Ganz anders dagegen stellte sich die Lage erneut in Ludwigslust-Parchim und auch wieder in der Landeshauptstadt Schwerin dar. Damit bleibt Westmecklenburg weiterhin eher ein kritischerer Bereich. Zwar sank die Inzidenz in NWM leicht. Sie liegt aber mit 78,8 noch immer auf einem zu hohen Niveau. Mit einem Anstieg des Inzidenzwertes um 9,9 gegenüber Montag liegt dieser nun in LUP bei 89,2. 

 

23 positive Fälle in Schwerin – Inzidenz steigt deutlich an

Wieder verstarben zwei Menschen in Schwerin im Zusammenhang mit dem Coronavirus. | Foto: Symbolbild

Und auch Schwerin konnte die zum Ende der letzten Woche so klare Tendenz fallender Werte nicht mehr alten. Sah es Samstag noch danach aus, dass auch die Landeshauptstadt endlich unter die 50er-Inzidenzmarke fallen könnte, stellte sich das Bild gestern ganz anders dar. 23 Neuinfektionen sind einer der höchsten Werte der vergangenen Tage und bedeuten nun eine 7-Tage-Inzidenz von 70,0 Fällen je 100.000 Einwohner (+11,5 gegenüber Montag). Eine im Vergleich zu den Tagen der Vorwoche auch nicht geringe Anzahl an durch Hausarztpraxen gemeldeten Neuinfektionen (10) lässt ebenso etwas aufhorchen. Denn sie lässt die Möglichkeit eines wieder diffuseren Infektionsgeschehens zu. Allerdings bleibt die Hoffnung, dass sich diese Fälle durch das zurückliegende Wochenende „angesammelt“ haben. Hier gilt es daher die Zahlen abzuwarten.

Neben diesem doch starken Anstieg der Neuinfektionszahlen gab es zudem aus Schwerin auch wieder zwei Todesfälle im Zusammenhang mit dem Corona-Virus zu vermelden. Insgesamt 88 Personen verstarben in der Landeshauptstadt damit bisher an oder im Zusammenhang mit dem Coronavirus. 

 

Weitere Quarantäne-Anordnungen für zwei Kitas

Mit Sorge hatte die Stadtverwaltung zudem auf die Entwicklungen um die in Quarantäne befindlichen Kinder und Erzieher der Kita „Wirbelwind“ geschaut. Nicht ganz zu Unrecht. Denn unter den 23 positiv getesteten Kontaktpersonen befand sich auch eine weitere Erzieherin. Dabei bleibt es aber nicht, denn zwei weitere Beschäftigte dieser Kita, die als Kontaktpersonen gelten und im Landkreis wohnen, haben sich ebenfalls infiziert. Damit lässt sich der Ausbruch dort nicht mehr auf die Krippe eingrenzen. Das Gesundheitsamt musste heute auch für die vier Kindergarten-Gruppen eine 14-tägige Quarantäne anordnen. Ebenfalls eine Quarantäne gilt nun für 11 Krippenkinder und drei Erzieherinnen in der Kita „Bärenkinder“. Dort war ebenfalls eine im Landkreis wohnende Mitarbeiterin positiv getestet worden.

 

Helios Kliniken Schwerin weiter mit Aufnahme-Beschränkungen 

Die HELIOS Kliniken Schwerin. | Foto: Helios

Aufgrund entsprechender Nachfragen unserer Leserinnen und Leser haben wir bei den Helios Kliniken Schwerin nachgefragt, wie dort die aktuelle Aufnahme-Situation aussieht. Zuletzt hatte Geschäftsführer Daniel Dellmann deutliche Einschränkungen bei der Aufnahme von Patienten verhängen müssen. Die Infektionssituation hatte zu mehreren Personalausfällen aufgrund von Corona-Erkrankungen oder Quarantäne geführt. Vor allem aber war es der Klinik wichtig, im Haus befindliche Patienten und Mitarbeiter bestmöglich zu schützen. 

 

Entspanntere Lage macht bereits Einzelfall-Entscheidungen zusätzlicher Aufnahmen möglich

Nach angespannten Wochen merken die Helios Kliniken Schwerin nun auch eine leichte Entspannung bei den Corona-Patientenzahlen. Dies aber kann noch nicht zu einer sofortigen Rückkehr zur „Normalsituation“ führen. „Aus Sicherheitsgründen wird die Strategie der letzten Wochen allerdings noch einige Tage beibehalten. Deshalb bleibt die eingeschränkte Aufnahme weiterhin grundsätzlich bestehen“, wie ein Kliniksprecher unserer Redaktion mitteilte. Allerdings erfolge nun eine Einzelfall-Prüfung hinsichtlich möglicher weitergehender Aufnahmen im betreffenden Fachbereich. „Weiterhin gelten die bisherigen Ausnahmen für Notaufnahme, Ambulanzen, dringliche Behandlungen und zum größten Teil auch in der Carl-Friedrich-Flemming-Klinik“, so der Kliniksprecher. In diesen Bereichen hatte es keine Einschränkungen gegeben.

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Stephan Haring

Stephan Haring ist freier Mitarbeiter unserer digitalen Tageszeitung. Er hat ein Bachelor-Studium der Kommunikationswissenschaften an der Universität Erfurt mit den Nebenfächern Sozialwissenschaften & Politik absolviert. Im Nachhinein arbeitete er in leitenden Funktionen der Presse- & Öffentlichkeitsarbeit, im Leitungsbereich eines Unternehmens sowie als Rektor einer privat geführten Hochschule. Zudem entwickelte, organisierte und realisierte er mit der durch ihn entwickelten LOOK ein Fashionevent in Schwerin. Heute arbeitet er freiberuflich als Texter, Pressesprecher und Textkorrektor sowie als Berater in verschiedenen Projekten. In einem Schweriner Ortsbeirat ist er zudem ehrenamtlich als Vorsitzender kommunalpolitisch aktiv.

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