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Corona in Schwerin: Stabil zu viel

Das Corona-Infektionsgeschehen bleibt in Mecklenburg-Vorpommern dynamisch. Nachdem am Dienstag mit 322 Neuinfektionen binnen 24 Stunden der bisherige Höchstwert während der gesamten Pandemie verzeichnet wurde, waren es mit 317 gestern nur

  • Veröffentlicht Dezember 17, 2020
Erneut ein Todesfall in Schwerin in Zusammenhang mit dem Corona-Virus. | Foto: Symbolbild

Das Corona-Infektionsgeschehen bleibt in Mecklenburg-Vorpommern dynamisch. Nachdem am Dienstag mit 322 Neuinfektionen binnen 24 Stunden der bisherige Höchstwert während der gesamten Pandemie verzeichnet wurde, waren es mit 317 gestern nur fünf Fälle weniger. Allerdings ließ sich die hohe Zahl am Dienstag noch auf den Landkreis Mecklenburgische Seenplatte schieben. Allein dort verzeichnete man mehr als ein Drittel der Fälle des gesamten Bundeslandes. Gestern nun verteilten sich die Neuinfektionen breit über das Land. Bis gestern waren es zudem in dieser Woche – also nach nur drei Tagen – mehr Neuinfektionen als vor noch fünf Wochen innerhalb einer ganzen Woche. Inzwischen liegt auch die 7-Tage-Inzidenz bei knapp unter 100 Fällen je 100.000 Einwohnern (97,3). Lag M-V über Monate fast durchgängig mit dem geringsten Infektionsgeschehen auf dem letzten Platz aller Bundesländer, liegt das nordöstliche Bundesland nun auf dem drittletzten Platz. Vor Schleswig-Holstein und Niedersachsen.

 

7-Tage-Inzidenz in MV bei knapp unter 100 – Weiter hohe Werte

Einen besonderen Schreck dürften zudem die gestrigen Zahlen für Gesamtdeutschland bei vielen ausgelöst haben. 27.728 Neuinfektionen bedeuteten einen Anstieg um knapp 7.000 Fälle gegenüber dem Dienstag der Vorwoche. Einen besonderen Schock allerdings dürften dabei die Sterbezahlen bei vielen ausgelöst haben. Das RKI meldete 952 Personen, die an oder in Verbindung mit dem Coronavirus binnen 24 Stunden verstorben waren. Nun war schnell eine „Lösung“ gefunden. Sachsen hatte am Dienstag nicht vollständig bzw. gar nicht gemeldet. Ein genauer Blick aber relativiert diesen Ansatz wesentlich. Denn wie „Die Welt“ berichtet, meldete das RKI für Sachsen am Mittwoch 153 neue Todesfälle. Und schon am Dienstag hatte die deutschlandweiten Zahl der binnen 24 Stunden am oder mit dem Coronavirus Verstorbenen bei 500 gelegen. Der dritthöchste Wert bis dahin – ohne die Zahlen aus Sachsen. Es scheint also durchaus die Gefahr zu bestehen, dass wir uns nun durchaus wiederholt auf hohe Zahlen einstellen müssen.

 

Erneut ein Todesfall und stabil hohe Zahl an Neuinfektionen in Schwerin

Auch in der Landeshauptstadt Schwerin kam gestern ein neuer Sterbefall hinzu. Nähere Angaben zum Alter der Person oder auch zu eventuellen Vorerkrankungen machte die Pressestelle der Stadt dieses Mal nicht. Allerdings – um hier einigen gleich den Wind aus den Segeln zu nehmen – ist dies auch absolut irrelevant. Jeder Mensch, der aufgrund oder im Zusammenhang mit einer Erkrankung mit dem Corona-Virus verstirbt, ist eine zu viel. Neben dieser traurigen Nachricht vermeldete die Stadt Schwerin zudem 27 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Damit stabilisiert sich das Infektionsgeschehen nun offenbar tatsächlich – wenn auch noch auf zu hohem Niveau. Denn inzwischen weist die 7-Tage-Inzidenz für die Landeshauptstadt einen Wert von 148,5 Fällen je 100.000 Einwohner aus. Aber, und das ist durchaus eine gute Nachricht, eine unbeherrschbare Dynamik scheint es aktuell nicht zu geben. Auch aufgrund der engagierten Arbeit des Gesundheitsamtes und der dortigen Unterstützung durch die Bundeswehr.

 

Hoffnung auf negative Tests im Augustenstift

Besonders wichtig ist die Nachricht der Stabilität, da es auch weiterhin vergleichsweise viele Fälle gibt, die durch Hausarztpraxen gemeldet werden. Gestern waren es allein 13 , und damit fast 50 Prozent. Allerdings befanden sich darunter drei Schülerinnen, die bereits in Quarantäne waren. Bleiben aber dennoch zehn Fälle, die im Zweifel komplett neue Infektionsketten bedeuten (können). Da solche schnell neue Dynamiken auslösen können, ist die Stabilität ein gutes Zeichen. Ebenfalls unter den neuen Fällen sind eine Mitarbeiterin und ein Bewohner des Augustenstift. Mit Spannung warten daher viele auf die Ergebnisse der gestrigen Tests bei Bewohnern und Mitarbeitern zweier Bereiche der Einrichtung. Bleibt zu hoffen, dass dort kein außerordentliches Infektionsgeschehen herauskommt.

 

Erneute Infektionen bei HELIOS und in Erstaufnahmeeinrichtung

Auch aus den HELIOS Kliniken Schwerin kamen wieder Infektionsnachrichten. Neben erneut zwei Mitarbeitern ergaben Tests auch für vier Patienten eine Infektion mit dem Corona-Virus. Fünf Neuinfektionen meldete zudem die Erstaufnahmeeinrichtung Stern-Buchholz am Stadtrand von Schwerin.

 

Written By
Stephan Haring

Stephan Haring ist freier Mitarbeiter unserer digitalen Tageszeitung. Er hat ein Bachelor-Studium der Kommunikationswissenschaften an der Universität Erfurt mit den Nebenfächern Sozialwissenschaften & Politik absolviert. Im Nachhinein arbeitete er in leitenden Funktionen der Presse- & Öffentlichkeitsarbeit, im Leitungsbereich eines Unternehmens sowie als Rektor einer privat geführten Hochschule. Zudem entwickelte, organisierte und realisierte er mit der durch ihn entwickelten LOOK ein Fashionevent in Schwerin. Heute arbeitet er freiberuflich als Texter, Pressesprecher und Textkorrektor sowie als Berater in verschiedenen Projekten. In einem Schweriner Ortsbeirat ist er zudem ehrenamtlich als Vorsitzender kommunalpolitisch aktiv.

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