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Corona-Pandemie frisst Jobs in M-V

Seit 2020 befindet sich auch Mecklenburg-Vorpommern im Würgegriff der Corona-Pandemie.- Eine Situation, die sich, verschärft um Lieferengpässe und teilweise extreme Preissteigerungen - auch in der Wirtschaft des Landes - abzeichnet.

  • Veröffentlicht Februar 1, 2022
Geschlossen – Ein Schild das auch in Schwerin im Lockdown keinen Seltenheitswert hatte. | Foto: privat

Wie überall in Deutschland schauen auch in Mecklenburg-Vorpommern zahlreiche Unternehmerinnen und Unternehmer sowie deren Angestellte sorgenvoll in die Zukunft. Speziell die Corona-Pandemie hat vielen den wirtschaftlichen Boden unter den Füßen weggezogen. Vielfach waren und sind es die von der Politik verhängten Maßnahmen, die nun existenzbedrohend wirken. Dass die Fördergelder des Bundes vielfach längst nicht ausreichen, um über die Runden zu kommen, ist kein Geheimnis. Neben den Folgend der Pandemie-Maßnahmen sind es nicht selten aber auch Lieferengpässe, die für Stillstände sorgen. Und massiv gestiegene Preise – allen voran die Energiekosten – belasten die Unternehmen im Land zusätzlich massiv.

Damit dürfte sich die Gesamtlage zumindest etwas komplexer darstellen, als es das Statistische Landesamt M-V in einer Presseveröffentlichung darstellt. Denn dort ist ein erneuter Rückgang der Erwerbstätigen-Zahlen in Mecklenburg-Vorpommern allein auf Lockdown und Corona-Pandemie zurückgeführt. Unstrittig allerdings dürfte sein, dass diese Punkte letztlich in der überwiegenden Zahl der Fälle ausschlaggebend oder zumindest die negative Situation befördernd wirkten. Konkret beziffert der Arbeitskreis Erwerbstätigenrechnung der Länder den Erwerbstätigen-Rückgang im Land mit knapp 1.900. Dies entspricht einem Minus von 0,3 Prozent. Damit wirkt sich die Gesamtsituation hierzulande spürbarer als im Bundesdurchschnitt aus. Dieser sieht eine bundesweit betrachtete Stagnation (0,0 Prozent). Bereits in Pandemiejahr 1 – also 2020 – war die Anzahl der Erwerbstätigen im Land um 0,9 Prozent zurückgegangen. Dies bedeutete erstmals seit 2014 einen Rückgang.

 

Erwerbstätigenzahl nahm in M-V in beiden Pandemiejahren ab

Von den 2021 in Mecklenburg-Vorpommern weggefallenen Arbeitsplätzen entfielen laut Statistischem Landesamt knapp 75 Prozent auf die Dienstleistungsbereiche. Hier betrug der Rückgang der Erwerbstätigkeit somit 0,2 Prozent (bundesweit: + 0,3 Prozent) bzw. 1 .400 Arbeitsplätze. Im produzierenden Gewerbe kam es, im Gegensatz zum Bundesdurchschnitt, zu einem geringfügigen Arbeitsplatzzuwachs um rund 300 bzw. 0,2 Prozent (bundesweit: – 0,6 Prozent). In der Landwirtschaft sank die Erwerbstätigenzahl um 3,6 Prozent (bundesweit: – 3,8 Prozent). Nicht eingerechnet sind in diese Statistik beispielsweise nicht die Werften. Hier, wie auch in zahlreichen anderen Unternehmen, waren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Kurzarbeit und somit noch erwerbstätig. In 2021 bestand ja auch für die Werften durchaus noch eine Hoffnung auf einen Fortbestand. Diese zerschlug sich allerdings zu beginn des Jahres 2022, als der Genting-Konzern für die MV Werften Insolvenz anmeldete.

Rückläufig war im vergangenen Jahr in Mecklenburg-Vorpommern weiterhin die marginale Beschäftigung. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, die im Jahr 2020 erstmals seit über zehn Jahren rückläufig war, verzeichnete 2021 im Land aber wieder einen geringfügigen Zuwachs. Im Jahr 2021 hatten somit durchschnittlich 752 900 (2020: 754 800) Erwerbstätige einen Arbeitsplatz in Mecklenburg-Vorpommern, darunter rund 91 Prozent als Arbeitnehmer. Der Anteil der Erwerbstätigen des Landes an allen Erwerbstätigen Deutschlands betrug 1,7 Prozent.

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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