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Das Crowdinvesting – eine alternative Finanzierungsform

Schwerin, 30.12.2016 (anz). Die zunehmende Digitalisierung der Gesellschaft und der täglichen Geschäfte erreicht auch den Finanzsektor. Crowdinvesting, auch „Schwarmfinanzierung“ genannt, hilft Jungunternehmern, Start-Ups und kleinen Firmen, auch unabhängig von Banken

  • Veröffentlicht Dezember 30, 2016

geldSchwerin, 30.12.2016 (anz). Die zunehmende Digitalisierung der Gesellschaft und der täglichen Geschäfte erreicht auch den Finanzsektor. Crowdinvesting, auch „Schwarmfinanzierung“ genannt, hilft Jungunternehmern, Start-Ups und kleinen Firmen, auch unabhängig von Banken finanzielle Investitionen zu erhalten. Diese Investitionen stammen zumeist von vielen einzelnen Privatpersonen, die gemeinsam das Projekt finanzieren, mit dem Anliegen, eine Rendite zu erzielen. Doch was gibt es für Anleger zu beachten?

 

Was ist Crowdinvesting?

 

Wie bereits angesprochen, bezeichnet Crowdinvesting die gemeinsame Investition vieler Personen in ein Projekt. Gerade Investoren mit kleinen Anlagesummen bietet Crowdinvesting dabei den Vorteil, dass sie Zugang zu Märkten bekommen, bei denen normalerweise Investments von 500.000 Euro oder mehr gefordert wären. Dabei kann in ganz unterschiedliche Projekte investiert werden. Bei der Crowdinvesting Plattform Exporo zum Beispiel werden die Anleger an großen Immobilienprojekten beteiligt. Die Idee? Eine „Crowd“, also eine Menschenmenge, realisiert durch viele individuelle Beiträge eine große Immobilie. Im Gegensatz zum Crowdfunding, bei dem eine Menschenmenge Geld aus eher ideellen Gründen sammelt und dafür in aller Regel im Gegenzug nur Sachleistungen erhält, geht es beim Investing um die Erzielung einer realen Rendite für die Anleger.

 

Da es beim Crowdinvesting um echtes Beteiligungskapital geht, ist die Unternehmensbeteiligung sowohl mit Chancen als auch mit Risiken versehen. Die Anleger, die ihr Geld hierbei investieren, können einen höheren Gewinn erzielen als sie es – Niedrigzinsphase sei Dank – mit einem klassischen Sparbuch auf der Bank würden. Ebenfalls von Vorteil: Es findet keine Prüfung der finanziellen Situation statt; es müssen also keine Sicherheitsleistungen hinterlegt werden. Dafür sind die Risiken allerdings auch höher, denn das Geld wird für eine bestimmte Zeit festgelegt und dem Investor ist es nicht möglich, darauf zuzugreifen.

 

Um sicherzustellen, dass sie möglichst nur die Vorteile des Crowdinvestings erleben, können Anleger einige Hinweise beachten: So sollte genau abgewogen werden, in welches Projekt investiert wird. Wie erfolgsversprechend ist es? Wie seriös erscheint das Unternehmen? Zudem sollten Investoren sich eine Summe überlegen, die sie maximal per Crowdinvesting anlegen möchten. Auch ein möglicher Totalverlust sollte mit einkalkuliert werden. Um einem zu großen, potentiellen Verlust entgegen zu wirken, hat sich außerdem bewährt, die Investitionen breit zu streuen – also anstelle in ein Projekt lieber in verschiedene zu investieren.

 

Wie das Prinzip funktioniert

 

Auf einer thematisch für sie passenden Plattform stellen sich Unternehmen, Start-Ups oder Projekte vor und legen ihr Konzept dar. Nach einer eingehenden Prüfung durch die Betreiber der Crowdinvesting-Plattform werden sie für die Plattform freigeschaltet. Anschließend warten sie darauf, von potentiellen Anlegern entdeckt zu werden. Für diese gestaltet sich der Zugang zum Crowdinvesting hingegen wesentlich einfacher: Da sie keine Prüfungen ihrer finanziellen Rücklagen oder ähnliche Zugangsbeschränkungen erwarten, können sie theoretisch unmittelbar nach ihrer Anmeldung mit einer Investition beginnen. Die einzigen Aufnahmekriterien sind zumeist ein Mindestalter (die Volljährigkeit) und eventuell eine Mindestsumme, die sie aufbringen wollen und können. Hat ein Projekt genügend Investoren gefunden, beginnt die Investment-Phase.

 

Wurde die Finanzierungssumme schließlich erreicht, beginnt der interessanteste Teil für Investoren: die Ausschüttung und Verteilung der Gewinne, die erzielt wurden. Diese werden nun an die Investoren ausgezahlt. Wurde die angestrebte Summe dagegen nicht erreicht, wird das eingesammelte Geld für gewöhnlich an die Investoren zurückgezahlt. Allerdings kann es hier je nach Investitionsform und Plattform zu abweichenden Regelungen kommen, weshalb Investoren sich entsprechend informieren sollten.

 

 

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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