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DIE LINKE möchte Schwerin-Card-Nutzung ausbauen

Bereits 1995 beschloss die Stadtvertretung der Landeshauptstadt Schwerin die Einführung der Schwerin Card. Das dabei verfolgte Ziel war, Menschen mit geringem Einkommen die kulturelle und gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. Anspruch auf die

  • Veröffentlicht Oktober 21, 2020
Mehr Information rund um die Schwerin Card möchte die Fraktion DIE LINKE – im Stadthaus und auch im Jobcenter.

Bereits 1995 beschloss die Stadtvertretung der Landeshauptstadt Schwerin die Einführung der Schwerin Card. Das dabei verfolgte Ziel war, Menschen mit geringem Einkommen die kulturelle und gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. Anspruch auf die Rabatt-Karte haben Bürgerinnen und Bürger mit Hauptwohnsitz in Schwerin. Zudem müssen sie Leistungen zur Grundsicherung, Wohngeld, Arbeitslosengeld II, nach dem Asylbewerberleistungsgesetz oder vom Bundesfreiwilligendienst erhalten. Auch deren Familienangehörige sind unter gewissen Umständen antragsberechtigt.

 

Karte ermöglicht verschiedene Vergünstigungen

Die Karte berechtigt dabei zu Vergünstigungen in verschiedenen Einrichtungen, die sich in Trägerschaft der Landeshauptstadt befinden. Mit dabei sind Volkskundemuseum, Volkshochschule und Sternwarte, das Theater , das Schleswig-Holstein-Haus, das Stadtarchiv, „Der Speicher“, der Zoo, die Stadtbibliothek, das Konservatorium und die Schwimmhalle. Im vergangenen Jahr nutzen 951 Menschen aus Schwerin die Möglichkeit, die Rabattkarte zu beantragen. Bis zum 31. August dieses Jahres waren es allerdings lediglich 297. Darüber informiert in diesen Tagen die Fraktion „DIE LINKE“ in der Stadtvertretung Schwerin. Den Fraktionsmitgliedern sind diese Zahlen mit Blick auf die potentiell Berechtigten weiterhin eindeutig zu gering. „Aktuell gibt es 15.468 Personen, die eine Schwerin Card nutzen könnten. Die größten Gruppen stellen Leistungsempfänger im SGB II (Hartz IV) mit 11.286, Empfänger von Grundsicherung im Alter mit 2.015 und Wohngeldbezieher mit 1.773 Personen dar“, so Fraktionsmitglied Henning Foerster.

 

Fraktion DIE LINKE möchte mehr Information über das Angebot bei den Berechtigten

Die Fraktion stellt daher nun die Frage, ob die Informationspolitik der Stadt tatsächlich ausreicht, um die berechtigten Personen auch tatsächlich zu erreichen. Bislang erfolgen Informationen über die entsprechenden Seiten im Internetangebot der Stadt sowie auf Flyern der Kultureinrichtungen, so die Fraktion. Allerdings stellt sich dabei die Frage, ob Menschen, die von der Existenz dieses Angebots nichts wissen, die konkreten Seiten im doch umfangreichen Angebot der Stadt auch finden. „Sinnvoll erscheint nach wie vor, die Schwerin Card im Zuge der Leistungsbewilligung, ob im Stadthaus oder im Jobcenter, zu bewerben und soweit unbürokratisch möglich auch auszureichen“, so Henning Förster.

 

Online-Beantragung nicht möglich

Während man zahlreiche Anträge in Schwerin inzwischen online stellen kann, bietet die Stadt diese Möglichkeit bei der Schwerin-Card offenbar nicht. Ein Blick auf die entsprechende Internetseite zumindest weist diese Möglichkeit nicht aus. Vielmehr muss man ins BürgerBüro des Stadthauses gehen, und dort den Personalausweis bzw. Reisepass und einen aktuellen Leistungsbescheid vorlegen. Dies ist derzeit nur mit einem vorab vereinbarten Termin möglich, da dies die Corona-Schutzmaßnahmen vorsehen. Dass eine Online-Beantragung nicht möglich ist, erscheint vor dem Hintergrund, dass gerade die potenziell berechtigten Nutzerinnen und Nutzer über nur geringe finanzielle Mittel verfügen, in der Regel aber Fahrtkosten für den Weg zum Stadthaus aufbringen müssen, noch verbesserungswürdig.

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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