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Digitalisierung des Einzelhandels – verschenktes Potential

Regionalität ist für viele Menschen ein wichtiges Kaufkriterium. Einer Studie des Online Marktforschungsinstituts Fittkau & Maaß Consulting zufolge können sich das vor allem lokale Einzelhändler zunutze machen. Im Laufe der

  • Veröffentlicht April 8, 2016

Regionalität ist für viele Menschen ein wichtiges Kaufkriterium. Einer Studie des Online Marktforschungsinstituts Fittkau & Maaß Consulting zufolge können sich das vor allem lokale Einzelhändler zunutze machen. Im Laufe der Untersuchung wurden insgesamt 1.200 Internetnutzer nach ihrem Kaufverhalten befragt. Dabei gaben 44 Prozent an, möglichst bei Geschäften aus der näheren Umgebung zu bestellen, anstatt bei überregionalen Großhändlern. Bisher verzichten allerdings viele solcher Geschäfte komplett auf einen Onlineauftritt und lassen sich diese Chance entgehen.

Nach Ansicht der Forscher lohnt sich ein Webauftritt vor allem für Einzelhändler in kleinen und mittelgroßen Städten mit einer Einwohnerzahl von 20.000 bis 100.000 Einwohnern. Denn bisher sind vor allem die Onlineauftritte von Geschäfte in Orten dieser Größenordnung vernachlässigt worden. 77 Prozent der Befragten sind mit den Online-Suchergebnissen in solchen Städten unzufrieden bzw. richtig gehend frustriert von den fehlenden Webauftritten. Einen Grund für fehlende Homepages haben solche Geschäfte allerdings längst nicht mehr. Seit der Einführung diverser Website-Baukästen wie beispielsweise MyWebsite von 1&1 ist es schließlich kinderleicht geworden, eine eigene Homepage zu erstellen. Nutzer können dort aus verschiedenen Vorlagen auswählen und innerhalb weniger Klicks einen professionellen Webauftritt kreieren.

Der digitale Aushang

Dabei ist es für Läden und Geschäfte nicht einmal entscheidend, Waren direkt auf ihren Onlineauftritten zu verkaufen, sondern dafür gedacht, auf digitalem Weg auf ihr Geschäft aufmerksam zu machen. Schließlich werden für potentielle Kunden solche Webauftritte immer wichtiger. Dort informieren sie sich über Adresse, Öffnungszeiten und saisonale Angebote eines Händlers. Lässt sich ein Händler hingegen im Netz nicht finden, wird es auch unwahrscheinlicher, dass ein Kunde auf ihn aufmerksam wird. Besonders Fachgeschäfte haben zuletzt unter fehlenden Webauftritten gelitten und verloren große Marktanteile an große Online-Anbieter. Der Umsatzanteil der stationären Fachgeschäfte ist mittlerweile auf unter 38 Prozent gesunken.

Bisher ohne Plan

Bislang fehlen so machen Einzelhändlern allerdings klare Digitalstrategien und viele sträuben sich davor, in die Digitalisierung zu investieren. Zwar hält eine Mehrheit der Anbieter die digitale Transformation für wichtig, doch trotzdem zeigen sich 83 Prozent der Unternehmen und Geschäfte noch skeptisch, ob sich eine Investition letztlich auszahlt. 57 % der Einzelhändler halten die Digitalisierung für verwirrend, 25 Prozent sagen sogar, dass sie über gar keine einheitliche Digitalstrategie verfügen. Wollen sie jedoch im digitalen Zeitalter konkurrenzfähig bleiben, sind moderne Webauftritte unverzichtbar.


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