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Ein Biber für die Löwenanlage

"Ein Biber für die Löwenanlage" - Das klingt auf den ersten Blick etwas skurril und für das Nagetier beinahe gefährlich. Da es sich beim "Biber" aber um einen ganz besonderen

  • Veröffentlicht April 25, 2022
Löw Shapur und Löwin Indi. | Foto: Zoo Schwerin

Kräftige Zähne, ein platter Schwanz und Schwimmhäute zwischen den Zehen: Das sind vermutlich die ersten Gedanken, die viele Menschen bei einem Biber hegen. Der Biber ist aber auch ein Tier, das seine Umwelt durch bauliche Maßnahmen neugestaltet. Damit schafft er weitere Lebensräume und führt positive Veränderungen herbei. Das waren auch die Gedanken des Berufsverbands der deutschen Zootierpfleger e.V. (BdZ), als sie 2001 den „BdZ Biber“ ins Leben riefen und im darauffolgenden Jahr erstmalig verliehen. Dabei handelt es sich um einen Preis, „der für herausragende Tieranlagen im deutschsprachigen Raum vergeben wird, die durch moderne Tierhaltung, interessante Konzepte, innovative Ideen, sowie eine kompetente Umsetzung selbiger, überzeugen“, so der Verband auf seiner Website. Nun gehört auch der Zoo Schwerin zu den Preisträgern.

 

Preis für die Löwenanlage am Rote Liste Zentrum

In diesem Monat wurde der beliebten Einrichtung, die durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Zooleitung und Tierpflege vertreten war, der „BdZ Biber 2021“ bei schönstem Frühlingswetter für die Löwenanlage überreicht. Diese ist im Rote Liste Zentrum integriert, welches der Zoo Schwerin im vergangenen Jahr eröffnete. Die Preis-Jury hob in ihrer Begründung neben dem durchdachten Neubau auch die kontinuierliche Einbindung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Tierpflege in das Bauvorhaben positiv hervor. „Die Auszeichnung ist deshalb etwas Besonderes, weil sie von Kolleginnen und Kollegen vergeben wird – von Fachexperten, die auf die Arbeitsabläufe, Sicherheit und Tierwohl schauen“, erklärt Dr. Tim Schikora.

 

Ein „BdZ Biber“ für den Zoologischen Garten Schwerin. | Foto: Zoo Schwerin

Jury lobt Gesamtanlage – vor und hinter den Kulissen

Neben den für die Besucher offenen Bereichen, schaute der Berufsverband der deutschen Zootierpfleger natürlich auch sehr genau hinter die Kulissen. Eine Würdigung erfuhr dabei auch die rückwärtige Haltung der Raubkatzen. Hier sei beispielsweise die Ausgestaltung der Stallungen erwähnt. Diese ermöglicht eine leichte Reinigung und Bedienung durch die Tierpflege und entspricht gleichzeitig den Bedürfnissen der Tiere. Auch dass die Bewohner nachts selbst wählen können, ob sie sich in einer speziell gesicherten Außenanlage aufhalten wollen oder doch lieber im warmen Innenbereich, unterstrich die positive Bewertung zusätzlich. Einen weiteren Aspekt stellte das komplexe Schließsystem dar, das maximale Sicherheit der dort arbeitenden Personen gewährleistet.

 

Vierköpfiges Rudel lebt in der Anlage

Asiatische Löwen werden von der IUCN als „stark gefährdet“ eingestuft. Ihr Bestand in der Natur wird auf etwa 350 Tiere geschätzt. Im Zoologischen Garten Schwerin lebt ein  vierköpfiges Rudel, bestehend aus einem Kater und drei Weibchen. Diese Tiere sind Bestandteil des europäischen Erhaltungszuchtprogramms EEP.

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Stephan Haring

Stephan Haring ist freier Mitarbeiter unserer digitalen Tageszeitung. Er hat ein Bachelor-Studium der Kommunikationswissenschaften an der Universität Erfurt mit den Nebenfächern Sozialwissenschaften & Politik absolviert. Im Nachhinein arbeitete er in leitenden Funktionen der Presse- & Öffentlichkeitsarbeit, im Leitungsbereich eines Unternehmens sowie als Rektor einer privat geführten Hochschule. Zudem entwickelte, organisierte und realisierte er mit der durch ihn entwickelten LOOK ein Fashionevent in Schwerin. Heute arbeitet er freiberuflich als Texter, Pressesprecher und Textkorrektor sowie als Berater in verschiedenen Projekten. In einem Schweriner Ortsbeirat ist er zudem ehrenamtlich als Vorsitzender kommunalpolitisch aktiv.

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