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Eingeschränkte Bahnmobilität in MV sorgt für Ärger

– GESPONSERTER BEITRAG – Im Mai des vergangenen Jahres wurde die Südbahn zwischen Malchow und Parchim stillgelegt. Begründet wurde der Schritt damals mit der mangelnden Auslastung. Das sorgte damals für

  • Veröffentlicht März 10, 2016

– GESPONSERTER BEITRAG –

Im Mai des vergangenen Jahres wurde die Südbahn zwischen Malchow und Parchim stillgelegt. Begründet wurde der Schritt damals mit der mangelnden Auslastung. Das sorgte damals für eine Menge Protest.  Nun möchte eine Bürgerinitiative diese Strecke wieder beleben. Dafür wurde vor einigen Wochen eine Volksinitiative gestartet. „Wir sind sehr optimistisch, die benötigten 15.000 Unterschriften rasch zusammenzubekommen“, sagt Clemens Russell von der Bürgerinitiative Pro Schiene.

 

Hauptamtliche Bürgermeister entlang der alten Südbahn haben schon unterschrieben

 

Die Befürworter einer Südbahn wollen mit ihrer Unterschriftenliste erreichen, dass der Landtag sich vor der Bundestagswahl noch einmal mit dem Thema beschäftigt. Der erste prominenten Unterstützer hat die Volksinitiative nun schon. Alle hauptamtlichen Bürgermeister der Städte, die sich entlang der alten Südbahn-Strecke, haben inzwischen die Initiative unterschrieben.

 

Kritik an Verkehrspolitik

 

Immer wieder kam es in den letzten Moanten zu Kritik an der Verkehrspolitik im Land. Die Entscheidung, den Zugverkehr im Süden Mecklenburgs einzuschränken, hat nach Ansicht der Bahnbefürworter eine weitere Lücke in das Bahnnetz des Landes gerissen. Besonders Berufspendler sind von den Entscheidungen betroffen. So müssten schon die ersten Pendler aufgrund der schlechten Bahnverbindung auf das Auto umsteigen.

Verschärft wurde diese Situation am Ende letzten Jahres, als auch die Deutsche Bahn eine Fahrplanänderung vorgenommen hat. Seitdem hat sich die Mobilität mit der Bahn im Land stark verschlechtert. Zusätzlich ist für viele Berufspendler eine Verlängerung der Fahrtzeit hinzugekommen. Darüber sind viele Berufstätige, die tagtäglich zwischen Wohnort und Arbeit pendeln müssen, sauer. Allein aus Boizenburg nutzen täglich etwa 400 Berufspendler die Verbindung nach Hamburg. Mit dem neuen Fahrplan dauert die Fahrt nun statt 44 Minuten jetzt bis zu einer Stunde und teilweise sogar noch länger. Die Fahrzeit verlängert sich, weil die Züge bis zu 20 Minuten auf dem Bahnhof in Büchen stehen. Zugleich wurden die Ticketpreise leicht angehoben.

 

Fernverkehr vor Regionalverkehr

 

Als Hauptgrund gab die Bahn an, dass es zu Änderungen im Fernverkehr zwischen Hamburg und Berlin gekommen ist. Die Regionalzüge müssen in Büchen (Schleswig-Holstein) die ICE passieren lassen und warten.

Die Bahn bittet um Verständnis. Der Fernverkehr habe Priorität und der Regionalverkehr müsse sich dem unterordnen, hatte ein Sprecher im Dezember in Berlin gesagt. Die geänderten Zeiten zwischen Berlin und Hamburg resultierten aus der Inbetriebnahme von Neubauabschnitten auf der Strecke Berlin – München, wodurch die Schnellzüge schneller unterwegs seien.

 

Kaum Unterstützung durch das Land

 

Vom Land selber, können Pendler allerdings wenig Hilfe erwarten. Man habe bei den Verhandlungen mit der Bahn das bestmögliche herausgeholt, erklärte vor einigen Wochen Steffen Wehner, der Sprecher des Verkehrsministeriums in Schwerin ist.  Zumindestens für zwei Hamburg-Verbindungen seien kürzere Wartezeiten vereinbart worden. Ansonsten gelte der Verkehrsvertrag bis 2020. Veränderungen seien erst mit einer neuen Ausschreibung der Nahverkehrs auf der Hamburg-Strecke möglich.

 

Mehrkosten trotz Verschlechterung

 

Anstatt einer Verbesserung der Mobilitätssituation im Land, gibt es nun eine Verschärfung. Für viele Menschen im Land, eine ärgerliche Situation.  Lediglich zwei direkte ICE-Verbindungen in ganz Mecklenburg-Vorpommern, Schwerin als die einzige Landeshauptstadt ohne Schnellbahnanschluss, verschobene Investitionen auf wichtigen Strecken, ein auch nach 25 Jahren noch immer nicht fertiggestelltes Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nummer 1 Bahnlinie Lübeck – Stralsund: Bahn und Land kommen nicht wirklich voran. Das ist eigentlich nicht zu verstehen.

Schon jetzt kassiert die Deutsche Bahn den größten Teil des jährlich vom Land für 240 Millionen Euro bei Verkehrsunternehmen bestellten Nahverkehrs auf der Schiene. Die verschlechterte Leistung auf der Strecke nach Hamburg, kostet dem Steuerzahlen nun noch zusätzlich mehr Geld. Wegen der verschlechterten Fahrtzeiten, muss die Bahn zusätzliche Fahrzeuge einsetzen. Diese haben schlechteren Komfort und fahren im Schnitt mit einer Geschwindigkeit bis 120 statt 160 km/h.  Trotzdem müssen die Mehrkosten die Länder tragen

 

Fünf Firmen möchten nun ein neues Tourismuskonzept erstellen

 

Die Gesamtsituation im Land wird auch für den Tourismus im Land als schwierig bewertet. Fünf Unternehmen haben sich daher um die Erstellung eines neuen Tourismuskonzeptes für das Land beworben. Bis zur Jahresmitte soll eine Firma den Zuschlag erhalten. Die Konzeption soll 2017 fertig sein. Zu den Aufgaben des künftigen Auftragnehmers gehört den Angaben zufolge eine wissenschaftlich fundierte Analyse der gegenwärtigen Situation. Dabei wird auch die schlechte Verkehrsanbindung in Mecklenburg-Vorpommern ins Visier genommen.

Wer keine Lust mehr auf die Deutsche Bahn hat, kann sich über Alternativen informieren. Auf Vergleichsportalen wie zum Beispiel GoEuro kann man sich über aktuelle Anreisemöglichkeiten nach Schwerin mit der Bahn aber auch Fernbussen und Mitfahrgelegenheiten informieren.

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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