H2 für SN:
Erster Schritt zum Aufbau einer regionalen Wasserstoffwirtschaft in Schwerin
Am gestrigen Mittwoch haben die Stadtwerke Schwerin und die GP JOULE Hydrogen GmbH im Beisein von Wirtschaftsminister Meyer das Projekt „H2 für SN“ zum Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft im Großraum Schwerin
Im Rahmen einer gemeinsamen Betreibergesellschaft soll dafür im Industriepark Göhrener Tannen eine Wasserstoffproduktionsanlage mit einer geplanten Leistung von drei bis fünf Megawatt errichtet und betrieben werden. Der sogenannte grüne Wasserstoff soll aus dem Sonnenstrom einer dort gerade im Bau befindlichen Photovoltaikanlage eines Stadtwerke-Tochterunternehmens erzeugt werden. Dieser soll sowohl für eine von GP JOULE betriebene Wasserstofftankstelle für den Schwerlastverkehr als auch für die regionale Industriekundenbelieferung genutzt werden. Grüner Wasserstoff gilt als Hoffnungsträger für die Verkehrswende, kann aber auch in den frisch modernisierten Heizkraftwerken der Stadtwerke Schwerin mit drei neuen Gasturbinen beigemischt oder ins Gasnetz eingespeist werden.
In seinem Grußwort betonte Minister Meyer die Bedeutung derartiger Vorhaben: „Das Projekt ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie durch Kooperation und innovative Ansätze die Energieversorgung nachhaltiger gestaltet werden kann. Ein zentrales Ziel des Vorhabens ist es, die Unternehmen in der Region mit grüner Energie zu versorgen und damit den Schwerlastverkehr und Produktionslinien umweltfreundlicher zu machen. Gleichzeitig soll die entstehende Abwärme effizient genutzt werden. Durch diese Maßnahmen wird die Attraktivität des Standorts Schwerin für neue Ansiedlungen erhöht.“
Der bereits erfolgten Projektplanung schließt sich nun die Ausarbeitung des Förderantrags an, um das Projekt zeitnah umsetzen zu können. André Steinau, Geschäftsführer von GP JOULE Hydrogen, erklärt: „Mit unserem gemeinsamen Projekt wollen wir vor allem die Verkehrswende im Güterverkehr vorantreiben. Grüner Wasserstoff wird mit Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt und bietet daher enorme Möglichkeiten zur Dekarbonisierung des Transportsektors. Das Beste daran: Die gesamte Region profitiert vom sauberen Verkehr, von der sicheren Versorgung, stabilen Preisen sowie von der Wertschöpfung vor Ort.“
Eine Tankstelle mit grünem Wasserstoff gilt schon heute für Neuansiedlungen von Industriebetrieben als wichtiger Standortvorteil. „Für uns als kommunales Unternehmen ist die Errichtung eines Elektrolyseurs eine sinnvolle Erweiterung unserer bisherigen Erzeugungsanlagen. Darüber hinaus erhöht die Verfügbarkeit von grünem Wasserstoff die Attraktivität der Landeshauptstadt Schwerin als Wirtschaftsstandort. Denn er kann neben dem Transportwesen auch dazu eingesetzt werden, bislang mit Erdgas betriebene Produktionslinien auf erneuerbare Energien umzustellen. Zudem ist der Einsatz in unseren neuen Gasturbinen möglich. Sie können schon heute anteilig mit zehn, nach einer Umrüstung mit bis zu 20 Prozent beigemischtem Wasserstoff Wärme und Strom erzeugen,“ erklärt Dr. Josef Wolf, Vorsitzender Geschäftsführer der Stadtwerke Schwerin.