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Experte aus Stuttgart hält Workshop über Kunstfälschung

(red/pm) „Kunst und Krempel“ trifft „Numb3rs“ und CSI – und dies alles im Staatlichen Museum Schwerin. Passend zur Ausstellung KUNSTRAUB | RAUBKUNST, die vom 24. Oktober 2014 bis 1. Februar

  • Veröffentlicht November 22, 2014
Bild: m -o -d/pixelio.de
Bild: m -o -d/pixelio.de

(red/pm) „Kunst und Krempel“ trifft „Numb3rs“ und CSI – und dies alles im Staatlichen Museum Schwerin. Passend zur Ausstellung KUNSTRAUB | RAUBKUNST, die vom 24. Oktober 2014 bis 1. Februar 2015 in der Galerie Alte & Neue Meister Schwerin stattfindet, werden für Besucher und alle übrigen Kunstinteressierten zwei Leckerbissen der besonderen Art angeboten – und zwar befassen sich ein Rendezvous und ein Workshop mit Kunstfälschung und dem Kunstfälschermarkt.

Die erste Veranstaltung in diesem Zusammenhang wird am 27.11.2014 um 18 Uhr stattfinden. Und zwar wird bei dieser Gelegenheit Ernst Schöller, Kriminalhauptkommissar im LKA Baden-Württemberg in Stuttgart, unter dem Titel „Diebe – Fälscher – Hintermänner“ über das Geschäft mit Fälschungen sprechen. Der hochrangige Polizeibeamte ist seit 1980 auf diesem Gebiet tätig und bringt vor allem auf seinem Spezialgebiet der Kunstfälschung jahrzehntelange Erfahrung und Fachwissen mit.

Viele Motive moderner Druckgrafiken, Gemälde bestimmter Maler und Stilrichtungen sowie Möbel unterschiedlicher Epochen sind so beliebt, dass die Nachfrage wesentlich größer ist als die Zahl der vorhandenen Originale. Die „klassische Art“ der Warenbeschaffung, der Diebstahl, ist relativ mühsam (Einzelobjekte) und wird zunehmend gefährlicher (Sicherungsanlagen). Einfacher, d.h. risikoloser und gewinnbringender ist die z. T. massenweise Herstellung und Verwendung von Fälschungen.

Kunstfälschung auf allen Ebenen präsent

Die Fälscher von Grafiken, Möbeln, Gemälden haben deshalb „Hochkonjunktur“. Internationale Verflechtungen und Riesensummen kennzeichnen das Geschäft mit Fälschungen und bestimmen weite Teile des Kunstmarktes. Experten zufolge sollen 30 Prozent aller Werke auf dem Markt Fälschungen sein, bei Grafiken reichen die Schätzungen sogar bis 50 Prozent. Schon vor zehn Jahren stufte das Bundeskriminalamt den illegalen Kunstmarkt im Umfang gleich hinter dem Drogenmarkt ein.

Der Handel mit gefälschter Kunst ist ein florierendes Geschäft: Angeboten werden Sie in Galerien und Kunsthandlungen, auf Antiquitätenmessen, Kunstauktionen und Verkaufsausstellungen – und natürlich im Internet. Künstler wie Dalì, Miró, Chagall oder Picasso, aber auch Künstler und Kunst mit regionalem Bezug sind besonders begehrt. Auch noch lebende Künstler sind – ab einem gewissen Marktwert- nicht davor gefeit, gefälscht zu werden.

Anmeldungen noch bis Dienstag möglich

Der Vortrag von Kriminalhauptkommissar Schöller beleuchtet einerseits diese Facetten des Kunstmarktes und zeigt die Verbindungen zum Handel, den Auktionshäusern, vor allem zu den Gutachtern und sogenannten Experten auf, andererseits die Möglichkeiten, aber auch Probleme bei der polizeilichen Verbrechensbekämpfung.
Für die Teilnahme an dem Vortrag wird ein Eintrittspreis von € 3,00 erhoben.

Wer an einer vertieften Beschäftigung mit dem Thema interessiert ist, kann Kriminalhauptkommissar Ernst Schöller auch noch am 28.11.2014 erleben. Der Polizeibeamte wird an diesem Tag auch einen ganztägigen Workshop abhalten, für den bis 25.11. noch Anmeldungen angenommen werden.

Von 9 bis 12 Uhr wird der Kommissar über Originale & Drucktechniken informieren, um allen Teilnehmern so Basiswissen für die Identifizierung von originalen Druckverfahren zu vermitteln. Von 13 bis 17 Uhr wird es dann um Fälschungen gehen, insbesondere um das Erkennen der Fälschungsmerkmale und die Identifizierung von Fälschungen.
Die Teilnahme am Seminar kostet € 100,00. Darüber hinaus werden jeweils eine Lupe und ein Maßband benötigt.

Anmeldungen für beide Veranstaltungen, die sich sowohl an Sachkundige wie auch an Kunstinteressierte, wie Sammler, Mitarbeiter in Galerien, in Museen oder im Kunsthandel wenden, können bei Birgit Baumgart (b.baumgart@museum-schwerin.de) vorgenommen werden. Ein Grundwissen aus dem Bereich der Drucktechniken ist hilfreich, wird jedoch nicht zwingend vorausgesetzt.

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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