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„Fairwertvoll“ macht aus Altkleidung und Stoffresten mehr

Aussortierte Kleidung muss und sollte nicht im Müll landen. Ist sie noch tragbar, sind karitative Unternehmen oftmals dankbar für die Spende. Das Projekt "fairwertvoll" geht sogar noch einen Schritt weiter.

  • Veröffentlicht Februar 4, 2022
Kleiderschrank ausmisten und „fairwertvoll“ unterstützen.

Wer sucht nicht nach Möglichkeiten, sich selbst ein gutes Gefühl zu verschaffen. Gerade in Zeiten gefühlt wochenlanger Dunkelheit auch am Tag, Arbeit nur bei Licht und fiesem Nieselregen vor der Tür sind solche Momente Gold wert. Ein Weg, den viele gar nicht so auf dem Schirm haben: Kleiderschrank auf und rigoros aussortieren. Wirklich Platz schaffen. Nicht zwingend für Neues, sondern sich von dem trennen, was den Schrank verstopft, und das eben nicht Lieblingsstück ist. Versprochen, danach fühlt man sich deutlich besser. Und wer diesen Schritt zum Beispiel am nächsten Wochenende, oder in den Wochen danach – bis zum 30. April – wagt, kann sich sogar doppelt gut fühlen. Denn findet man Kleidungsstücke, oder sind es auch nur Stoffreste, die sich noch in Schuladen befinden, bietet sich in Schwerin ab dem kommenden Montag (7. Februar 2022) ein besonderer Weg: Stoffresten eine zweite Chance geben – und dafür sogar noch einen Gutschein bekommen.

 

„fairwertvoll“: Nachhaltig und den Anforderungen unserer Zeit entsprechend

Lena Sonnenberg, Formatentwicklerin und Gestalterin für visuelles Marketing im Modehaus Kressmann, Henning Penske-Chyhir, Projektmitarbeiter bei der Stadtmarketing GmbH Schwerin und Citymanager Stefan Purtz haben genau diese Kombination durchdacht und entwickelten das Projekt „fairwertvoll Schwerin“. Es verbindet die innerstädtischen Herausforderungen mit der nachhaltigen Verwertung von Textilien. „Wir wollten ein Projekt auf die Beine stellen, das nachhaltig ist und den Anforderungen unserer Zeit gerecht wird. Dazu gehört für uns, dass Kleidung und Stoffe wieder mehr wertgeschätzt werden und auch nach einer möglichst langen Tragezeit noch für einen guten Zweck „fairwertet“ werden“, so Lena Sonnenberg.

Hinter „fairwertvoll Schwerin“ verbirgt sich dabei die Idee, alte Kleidungsstücke und Stoffe, die man nicht mehr braucht, in teilnehmende Geschäfte in der Schweriner Innenstadt zu bringen. Dort erhalten die Spender im Gegenzug einen Rabattcoupon, der im Geschäft einlösbar ist. Aus Sicht der Ideen-Entwickler könne auf diesem Weg die Besucherfrequentierung steigen und eine Intensivierung der Kundenbindung erfolgen. Textilien, die in einem guten, tragbaren Zustand sind, werden dann an karitative Unternehmen und Kleiderkammern, verteilt. Diese wiederum geben sie an Bedürftige aus. Nicht mehr verwendbare natürliche Stoffe wie Baumwolle und Leinen finden ganz konkret im Rahmen des Projektes eine Weiterverwendung. Daraus entstehen dann nämlich in nächsten Schritten pädagogische Spieltiere für Kindergärten, sympathische Maskottchen und Souvenirs. „Fairwertvoll trägt dazu bei, Müll zu reduzieren, die Wirtschaft und den Handel zu begünstigen und bestehende regionale Infrastrukturen innovativ zu nutzen. Damit kann aus Altem Neues entstehen“, so Henning Penske-Chyhir, als Projektmitarbeiter bei der Stadtmarketing GmbH Schwerin.

 

Projekt startet in der kommenden Woche

Seit der vergangenen Woche wird das Projekt über Plakate an den Litfaßsäulen in Schwerin bekannt gemacht. Ab dem 7. Februar bis einschließlich 30. April 2022 können die Textilien dann in den beteiligten Geschäften abgegeben werden. Stand Ende vergangener Woche beteiligen sich Modehaus Kressmann, La Mode, Trend – Dänische Mode, Spontan, No1 Mode, Lillekids, Boutique Emma Emmily, Boutique Arite und der Schweriner Korkladen an der Aktion .

Aktuell wird noch an den Entwürfen für die Spieltiere gefeilt. Dafür konnten die Projektbeteiligten das Schweriner Unternehmen Red Rebane und die Gestalterin Katja Feist gewinnen. Die Prototypen der Tiere werden voraussichtlich Ende Februar fertig sein.

Unter www.schwerin.de/fairwertvoll finden Interessierte weitere Details über beteiligte Geschäfte und den Stand des Projektes.

Written By
Stephan Haring

Stephan Haring ist freier Mitarbeiter unserer digitalen Tageszeitung. Er hat ein Bachelor-Studium der Kommunikationswissenschaften an der Universität Erfurt mit den Nebenfächern Sozialwissenschaften & Politik absolviert. Im Nachhinein arbeitete er in leitenden Funktionen der Presse- & Öffentlichkeitsarbeit, im Leitungsbereich eines Unternehmens sowie als Rektor einer privat geführten Hochschule. Zudem entwickelte, organisierte und realisierte er mit der durch ihn entwickelten LOOK ein Fashionevent in Schwerin. Heute arbeitet er freiberuflich als Texter, Pressesprecher und Textkorrektor sowie als Berater in verschiedenen Projekten. In einem Schweriner Ortsbeirat ist er zudem ehrenamtlich als Vorsitzender kommunalpolitisch aktiv.

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