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Gorodki auf höchstem Niveau in Schwerin

(red). Große Begeisterung und schönes Wetter prägten ein Sportevent, das im Rahmen der „Interkulturellen Woche 2014“ stattfand und Akteure aus mehreren Ländern nach Schwerin bringen sollte. Bei schönstem Sommerwetter richtete

  • Veröffentlicht Oktober 1, 2014
Teilnehmer am Gorodki-Turnier des NTS Schwerin
Teilnehmer am Gorodki-Turnier des NTS Schwerin

(red). Große Begeisterung und schönes Wetter prägten ein Sportevent, das im Rahmen der „Interkulturellen Woche 2014“ stattfand und Akteure aus mehreren Ländern nach Schwerin bringen sollte.

Bei schönstem Sommerwetter richtete nämlich der Verein NTS Schwerin – NTS steht dabei für „Nicht traditionelle Sportarten“ – in der dafür vorgesehenen, vereinseigenen Spielstätte, dem Gorodki Park Hegelstraße 10, vom 26.-28. September 2014 das diesjährige Gorodki-Turnier um den „Schweriner Pokal 2014“ aus.

Das Gorodki-Spiel ist ein traditionelles und volkstümliches russisches Geschicklichkeitsspiel, das gewisse Ähnlichkeiten zum Bowling und zum in England verbreiteten Hufeisenwurf aufweist. Beim Gorodki („Städtchen“) werden fünf Holzklötzchen zu bestimmten Figuren aufgebaut – etwa „Gabel“, „Stern“, „Pfeil“, „Brief“ oder „Kurbelwelle“ -, und diese sollen dann mittels eines Wurfstockes (Bita) aus einer bestimmten Entfernung (vom „Kon“ oder „Polukon“ aus) von ihrem Platz („Gorod“/Stadt) aus dem Spielfeld geschlagen werden. Dafür sollte man möglichst wenig Versuche in Anspruch nehmen.

Zu den bekanntesten Gorodki-Spielern gehörte unter anderem Zar Peter der Große, der von 1721-1725 das Russische Zarenreich regierte. Durch Einwanderer wurde dieser Sport auch in Deutschland heimisch. Die allererste Anlage stand in Karlsruhe, daneben gibt es noch turniertaugliche Plätze in Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen.

Turnierfähige Gorodki-Parks in drei deutschen Bundesländern

Die Eröffnungsreden zum Beginn des Turniers hielten der unter anderem für Sport zuständige Dezernent der Stadt Schwerin, Dieter Niesen, AOK-Niederlassungsleiterin Katrin Stancak sowie der Integrationsbeauftragte der Stadt Schwerin, Dimitri Avramenko. Für die musikalische Begleitung sorgte die bekannte Gesangsgruppe „ Serenade“  aus Schwerin.

Auf dem hervorragend präparierten Gorodki-Park fanden sich nicht weniger als 12 Mannschaften ein, die unter anderem aus St.Petersburg, aus Weißrussland, aus Schwäbisch Gmünd, Hamburg, Berlin, Neubrandenburg, Jena, Norderstedt, Karlsruhe, Wittenberg, Todtglüsingen (einer Gorodki-Hochburg in der Nähe von Tostedt) sowie vom gastgebenden Verein NTS Schwerin gekommen waren, um dieses alte slawische Wurfspiel wieder einmal unter Wettkampfbedingungen auszuspielen.

Gorodki-Formation "Maschinengewehr" (c) Begemotv2718/Wikipedia
Gorodki-Formation „Maschinengewehr“ (c) Begemotv2718/Wikipedia

Dabei freuten sich die Ausrichter über ein Spiel auf hohem Niveau, das eine weitere Verbesserung in der Qualität der Wurftechniken erkennen ließ und von einem hohen Maß an sportlicher Fitness aller Teilnehmer geprägt war. Auch die Sportgeräte befanden sich in einem hervorragenden Zustand. Dass Gorodki ein sehr lebendiges Spiel ist, zeigen auch die zahlreichen Neuerungen im Regelwerk, auf die sich Ausrichter wie Teilnehmer eingestellt hatten.

Sieger des Kinderturniers kommt aus Schwerin

Nach drei Tagen eines fairen, sportlichen Wettbewerbs standen am Sonntag die besten Gorodki-Spieler/innen fest. Bei den Frauen gewann L. Popova/Weißrussland, bei den Männern A. Kulak/Weißrussland, bei den Senioren lag P. Schlee/Berlin voran, bei den Kindern A. Peters/Schwerin, bei den Anfängern J. Halle/Hamburg, bei den Mannschaften Belarus und bei den Mix-Mannschaften die Schmetterlinge. Jede teilnehmende Mannschaft erhielt ein Erinnerungsgeschenk vom Verein NTS Schwerin e.V. und dem Integrationsbeauftragten.

Die Teilnehmer nahmen zudem auch an einer Führung durch die Stadt teil und erlebten die Feuerwerke der Pyro Games mit, die ebenfalls am Wochenende stattfanden. Das Turnier wurde durch das Programm  „Soziale Stadt “ und das Programm „Integration durch Sport“ unterstützt.

Im nächsten Jahr soll Schwerin wieder zum Schauplatz eines internationalen Gorodki-Turniers werden.

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Karten für die Veranstaltung können hier bestellt werden

 

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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