Grundstein für Neubau des Kinderzentrums in Schwerin gelegt

Schwerin, 06.07. 2016  (pm). Am 5. Juli 2016 wurde der Grundstein für den Neubau der Kinderzentrum Mecklenburg gGmbH in der Landeshauptstadt Schwerin, Wismarsche Straße 306, gelegt.

 

 

Thomas Wagner, Geschäftsführer der Kinderzentrum Mecklenburg gGmbH, begrüßte die Anwesenden: Am Projekt Mitarbeitende, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kinderzentrums, Unterstützer sowie Gäste aus Politik und Gesellschaft, zu denen auch Angelika Gramkow, Oberbürgermeisterin der Landeshauptstadt Schwerin, gehörte.

 

Geschäftsführer Wagner dankte im Namen der durch das Kinderzentrum betreuten Kinder allen Beteiligten, die das Kinderzentrum bei seinem Vorhaben unterstützen. Seinen Dank richtete er auch an die bei der Grundsteinlegung nicht Anwesenden, aber aktiv an der Umsetzung des Bauvorhabens Beteiligten. Nur mit dem Engagement aller konnte das Projekt unter dem zeitlichen Rahmen – Vorbereitung zu Beginn und geplante Fertigstellung zum Ende 2016 – in Angriff genommen werden.

 

Professor Dr. Peter Clemens, Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin mit Spezialisierungen für Sozialpädiatrie, Neuropädiatrie, Stoffwechsel und Gastroenterologie, ist der Gründer der Kinderzentrum Mecklenburg gGmbH. Die Unterstützung von Kindern und Jugendlichen mit speziellem Förderbedarf ist ihm Herzenssache: „Nach meiner festen Überzeugung benötigen Kinder und Jugendliche mit Entwicklungsstörungen und Behinderungen nicht nur eine exzellente medizinische Betreuung, wie sie sie bei ihren Kinderärzten und in Kinderkliniken erhalten. Sie brauchen vor allem eine ganzheitliche, d.h. zusätzlich auch psychologische und pädagogische Betreuung.“ Diese Betreuung wird in unserem Gesundheitssystem durch Sozialpädiatrische Zentren geleistet. Ein solches gründete Professor Dr. Peter Clemens bereits 1991, nämlich das „Kinderzentrum Mecklenburg“. Hier arbeiten spezialisierte Kinderärzte, Kinderpsychologen, Sozialpädago­gen, Logopäden, Ergo- und Physiotherapeuten, Sozialarbeiter, Musiktherapeuten, Kunsttherapeuten und Orthopädietechniker.

 

Aufgrund des hohen Hilfebedarfs und der inhaltlichen Erweiterung des Leistungsspektrums wuchs das Kinderzentrum sehr schnell. Waren es anfangs sechs Mitarbeiter in sechs Räumen für monatlich 60 Familien, so arbeiten heute ca. 60 Mitarbeiter in 60 Räumen für monatlich 600 Familien mit Kindern mit Behinderungen oder entwicklungsauffälligen Kindern. Heute ist das Kinderzentrum Mecklenburg das größte der drei Sozialpädiatrischen Zentren in Mecklenburg-Vorpommern und das zehntgrößte in Deutschland. Zum Kinderzentrum gehören eine Frühförderstelle (FiB’s) und die Sozialmedizinische Nachsorge (Pro-Fil).

 

Ab Anfang 2017 kann Neubau in Betrieb genommen werden

 

Das Kinderzentrum befindet sich bislang im Bürogebäude 500 Meter weiter nördlich, rechts neben dem Sanitätshaus Stolle. Entsprechend dem Wachstum des Kinderzentrums mussten immer wieder neue Räume auf weiteren Etagen des Gebäudes hinzugemietet werden. Beengte Wartemöglichkeiten, keine Personenaufzüge, eine fehlende Feuertreppe im Außenbereich oder die begrenzte Anzahl der zur Verfügung stehenden Parkplätze  –  immer wieder waren Kompromisse nötig, um die Büroräume an die speziellen Bedürfnisse der hilfsbedürftigen Kinder und ihrer Familien anzupassen.

 

Nach nunmehr 25 Jahren sind die Anpassungsmöglichkeiten in diesem Bürogebäude vollständig ausgereizt. Die derzeitige Niedrigzinsphase ermöglicht dem Kinderzentrum, in der Wismarschen Straße 306 einen speziell für die bedürftigen Kinder und ihre Familien konzipierten Neubau zu errichten, ohne für die Kapitalbedienung  künftig mehr zahlen zu müssen als bisher für die Miete.

 

Professor Dr. Peter Clemens freut sich mit allen Mitarbeitern des Kinderzentrums sehr darauf, ab Anfang 2017 in diesem Neubau den betroffenen Kindern und ihren Familien eine noch besser auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Betreuung bieten zu können.

 

Vitali Victor Shembrowskij, der Architekt des Gebäudes, stellte das Projekt aus baulicher Sicht vor. Die Entscheidung, das Gebäude in Holzmassivbauweise zu errichten, fiel zunächst aufgrund des ehrgeizigen Zieles, es bis Ende des Jahres fertigzustellen. Der hohe Vorfertigungsgrad der Holzbauteile in Verbindung mit dem Verzicht auf wasserhaltende Baustoffe, z. B. Putz, reduziert erheblich die Bauzeit. Eine ganz wichtige Rolle spielten auch ökologische Aspekte. Bei den Baustellen des 20. und 21. Jahrhunderts ist festzustellen, dass Ziegel, Beton und Porenbeton als hauptsächliche Baustoffe dominieren, aber mit hohem Energieeinsatz hergestellt werden. Holz hingegen ist ein nachwachsender Rohstoff und hat eine ausgesprochen positive Ökobilanz im Vergleich zu anderen Baustoffen. Außerdem besitzt ein Vollholz-Haus eine Reihe von Eigenschaften, die für ein angenehmes und gesundes Raumklima sorgen. Erst mit dem Einsatz von genormten Brettschichtholzelementen wurde es möglich, ein Haus in solchen Dimensionen zu errichten. Ausgesprochen positiv ist, dass der Systemhersteller der Elemente, die Firma Hüttemann, in Wismar eine der modernsten Brettschichtholzwerke in Europa betreibt und letztlich mit diesem Bauvorhaben auch eine Stärkung der regionalen Wirtschaft erfolgt.

 

Trotz aller Kraftanstrengungen, die ein solch großes Vorhaben mit sich bringe – bei den Rednern überwog die Freude über die verbesserten Bedingungen für Kinder und Jugendliche mit ihren Familien sowie für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

 

Anschließend bestand Gelegenheit, bei einem Glas Orangensaft oder Sekt ins Gespräch zu kommen.