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Happy Birthday: 10 Jahre Moorschutz mit den Stadtwerken Schwerin

Gemeinschaftsprojekt von Schweriner Zoo und Stadtwerken am Schelfvoigtsteich startet.

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  • Veröffentlicht September 22, 2022
Foto: © Stadtwerke Schw­erin

Ein Jubiläum zum Feiern: Das Engage­ment der Stadtwerke Schw­erin für die Revi­tal­isierung von Moor­flächen in Koop­er­a­tion mit der Lan­des­forst Meck­len­burg-Vor­pom­mern wird in diesem Jahr bere­its 10 Jahre alt. Mit dem heuti­gen Baus­tart zur Wiedervernäs­sung eines in der Ver­gan­gen­heit entwässerten Ver­lan­dungsmoores auf dem Schw­er­iner Schelfw­erder set­zen sich nun erst­ma­lig gle­ich zwei kom­mu­nale Unternehmen in einem gemein­schaftlich finanzierten Pro­jekt für den Kli­ma- und Naturschutz auf ein­er Fläche von knapp 6 Hek­tar im Stadt­ge­bi­et ein. Durch die Errich­tung ein­er Spund­wand im Entwässerungs­graben wird der Schelfvoigt­ste­ich mit seinen angeschlosse­nen Kalk­flach­mooren unab­hängiger von den starken Wasser­standss­chwankun­gen der Schw­er­iner Seen. Aus­geglich­ene Wasser­stände im Moor sor­gen für den Erhalt und die Verbesserung der Lebens­be­din­gun­gen sel­ten gewor­den­er Tier- und Pflanzenarten. Darüber hin­aus wird die Freiset­zung kli­maschädlich­er Gase eingeschränkt.

In zehn Jahren über 36 Hektar Moorlandschaft wiedervernässt

Einen gewichti­gen Anteil an dem langjähri­gen Moorschutz-Engage­ment der Schw­er­iner Stadtwerke haben jene Kundin­nen und Kun­den, die einen speziellen kli­ma-Tarif gewählt haben. „Als regionaler Ver­sorg­er haben wir eine Ver­ant­wor­tung für unsere Region, die wir sehr gern und auf vielfältig­ste Weise wahrnehmen. Mit den kli­ma-Pro­duk­ten bieten wir unseren Kundin­nen und Kun­den die Möglichkeit, über die finanzielle Beteili­gung an der Stiftung ‚UmWald‘ den Kli­maschutz in unserem Land mit uns gemein­sam voran zu brin­gen. Ich freue mich sehr darüber, dass wir damit seit mit­tler­weile zehn Jahren über 36 Hek­tar Moor­land­schaft wiedervernässen kon­nten. Auf der Fläche von etwa 50 Fußballfeldern kön­nen die Moore nun wieder kli­maschädliche Treib­haus­gase spe­ich­ern und wertvoller Leben­sraum für sel­tene Arten sein,“ freut sich Dr. Josef Wolf, Geschäfts­führer der Stadtwerke Schw­erin, über die gemein­samen Erfolge durch die Unter­stützung der Kundin­nen und Kun­den mit kli­ma-Pro­duk­ten.

MV eines der moorreichsten Länder

Alle Moorschutzpro­jek­te der Schw­er­iner Stadtwerke sind in Zusam­me­nar­beit und auf Flächen der Lan­des­forst Meck­len­burg-Vor­pom­mern umge­set­zt wor­den. Man­fred Baum, Vor­stand der Lan­des­forst M‑V, erk­lärt: „Unser Bun­des­land ist eines der moor­re­ich­sten Deutsch­lands, knapp 13 Prozent der Land­fläche sind von Mooren bedeckt. Ins­beson­dere in den 1960er/70er Jahren wur­den sie jedoch zur Gewin­nung land­wirtschaftlich­er Flächen stark entwässert. Heute wis­sen wir es bess­er: Die Entwässerung von Mooren lässt den Torf schwinden und ist mit der Emis­sion erhe­blich­er Treib­haus­gas­men­gen und vielfältigem weit­eren Umweltschaden ver­bun­den. Die Gesamt-Emis­sio­nen aus Mooren in MV wer­den derzeit auf rund 6 Mil­lio­nen Ton­nen CO2 pro Jahr geschätzt. Sie machen damit ein Drit­tel der gesamten Emis­sio­nen des Bun­des­lan­des aus! Diese Fehler der Ver­gan­gen­heit so weit wie möglich zu kor­rigieren, ist eine Mam­mu­tauf­gabe, bei deren Bewäl­ti­gung das langjährige Engage­ment ver­lässlich­er Part­ner eine wichtige Rolle spielt.“

Zoo beteiligt sich an der Finanzierung

Erst­ma­lig finanzieren die Stadtwerke Schw­erin ein Moorschutzpro­jekt nicht allein, son­dern gemein­sam mit dem Zoo Schw­erin. Schließlich sind Moore nicht nur kli­marel­e­vant, son­dern auch wertvolle Leben­sräume für mit­tler­weile sel­ten gewor­dene Arten. „Mit UWE, dem frei­willi­gen Umwelt-Euro, bekommt jed­er Zoo-Besuch­er die Möglichkeit, sich für den Erhalt von regionalen Biotopen zu engagieren. Unser erstes UWE-finanziertes Pro­jekt am Schelfvoigt­ste­ich zeich­net sich durch einen kalkre­ichen Unter­grund, saure Böden sowie einen kleinen Moorkom­plex aus – und ist daher trotz der rel­a­tiv kleinen Fläche so attrak­tiv für eine Vielzahl an gefährde­ten, sel­te­nen Pflanzenarten. Dazu zählen unter anderem Arm­leuchter­al­gen, Seerosen, die Unter­ge­tauchte Wasser­linse, der Wasser­schlauch und ver­schiedene Torf­moose. Außer­dem fühlen sich hier ins­ge­samt 23 Libel­lenarten und 24 Arten von Wasserkäfern genau­so wohl wie Kam­m­molch und Laubfrosch, Schel­lente und Eisvo­gel. Am Rande Schw­erins auf ger­ade ein­mal sechs Hek­tar so viele ver­schiedene, höhere Arten anzutr­e­f­fen, ist schon sehr beson­ders,“ schwärmt Dr. Tim Schiko­ra, Geschäfts­führer des Schw­er­iner Zoos.

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