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„Hundert Jahre warten“ – Ausstellung zum Kirchweihjubiläum von St. Anna zu Schwerin

Man muss schon mit offenen Augen durch die Schweriner Schloßstraße gehen, um die dort befindliche Katholische Kirche zu entdecken. Ein Kirchengebäude, um das die Katholiken in Schwerin lange kämpften. Über

  • Veröffentlicht Juni 8, 2022
Die katholische Kirche St. Anna in Schwerin. | Foto: privat

 

Wenn man nach den Kirchen Schwerins fragt, wird einem meist der Dom genannt, dann die Schelfkirche und ebenso die Paulskirche. Dann allerdings wird die Luft schon dünner. Vermutlich fällt einigen noch die Schlosskirche ein. Nur wenige allerdings kennen St. Anna, die kleine katholische Kirche aus dem 18. Jahrhundert, eingebaut in die Häuserzeile der Schlossstraße. Viele Passanten gehen an ihrer barocken Fassade vorüber, ohne etwas von dem dahinter verborgenen Kirchenraum auch nur zu ahnen.

 

Katholischer Kirchenbau in der Innenstadt mit interessanter Geschichte

Doch gerade dieser erste nachreformatorische Neubau einer katholischen Kirche in Mecklenburg blickt auf eine spannende Geschichte zurück. Diese beginnt dabei nicht erst nach der Kirchweihe im Jahre 1795, sondern schon ein Jahrhundert zuvor. Damals gab es nämlich bereits eine kleine katholische Schlosskirchengemeinde in Schwerin. Als aber 1692 der katholische Herzog starb, musste die Gemeinde aus dem Schloss ausziehen. Bald war zwar eine provisorische Bleibe gefunden, die auch von den nachfolgenden lutherischen Herzögen geduldet war. Doch über einhundert Jahre lehnten die jeweiligen Landesherren alle Anträge auf einen eigenen Kirchenbau kategorisch ab.

 

Es dauerte, bis das Kirchgebäude entstehen konnte

Aber die katholische Minderheit im Lande hielt durch. Über alle Hindernisse, die es dabei zu überwinden gab, informiert nun die Ausstellung „Hundert Jahre warten“ in den Räumen der Historischen Bibliothek St. Anna. Wertvolle Archivdokumente und historische Bücher bringen den Besuchern dabei das Denken und Handeln der Menschen im 17. und 18. Jahrhundert nahe. Kostbare sakrale Geräte und Messgewänder geben Zeugnis von Glaubensleben und Frömmigkeit in dieser Zeit. Auch hinter unscheinbaren Exponaten steckt so mancher neue, bisher unbekannte Aspekt, der auch Kenner mecklenburgischer Geschichte überraschen dürfte.

 

Ausstellung betrachtet 100 Jahre des Wartens – auf den Kirchbau

Die Ausstellung wurde bereits im vergangenen Jahr in der Historischen Bibliothek St. Anna, Klosterstraße 15, eröffnet. Nach pandemiebedingter Schließung ist sie nun wieder bis Ende November jeweils am Donnerstag von 15 bis 18 Uhr zu besichtigen. Der Eintritt ist frei. Sonderführungen sind nach Anmeldung auch zu anderen Zeiten möglich.

Kontakt per E-Mail: info@hti-schwerin.de oder per Telefon unter 0385-489700

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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