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IG BAU fordert „Sonnenmilch-Flatrate“ für Bauarbeiter in Schwerin

Die IG BAU Mecklenburg setzt sich für den Schutz von Bauarbeitern, Fassadenreinigern und Garten- und Landschaftsbauern in Schwerin während der Sommermonate ein. Mit Blick auf die Gesundheit der Beschäftigten fordert

  • Veröffentlicht Juli 7, 2023

Die IG BAU Mecklenburg setzt sich für den Schutz von Bauarbeitern, Fassadenreinigern und Garten- und Landschaftsbauern in Schwerin während der Sommermonate ein. Mit Blick auf die Gesundheit der Beschäftigten fordert die Gewerkschaft die Einführung einer Sommer-Flatrate für Wasser und Sonnencreme auf Baustellen.

| Foto: Anibal Trejo

Die IG BAU warnt davor, das Risiko der UV-Strahlung auf die leichte Schulter zu nehmen und betont die langfristigen Auswirkungen auf die Haut. Jörg Reppin, Bezirksvorsitzender der IG BAU, hebt die Gefahren der intensiven Sonneneinstrahlung hervor: „Wer unter freiem Himmel arbeitet, hat ein enormes UV-Risiko. Gefährlich ist längst nicht nur der akute Sonnenbrand. Die Haut vergisst nichts. Sie sammelt die Sonnenstunden – Jahr für Jahr: Die ständige Einstrahlung lässt die Haut früher altern und kann zu Hautkrebs führen.“

Die IG BAU Mecklenburg ruft die Arbeitgeber dazu auf, den Arbeitsschutz während der Sommermonate zu verstärken. Reppin betont die Bedeutung einer kostenlosen Bereitstellung von Sonnencreme und Wasser für diejenigen, die im Freien arbeiten: „Es sollte eine Flatrate für Sonnenmilch und Wasser geben, die vom Arbeitgeber finanziert wird. Dabei handelt es sich nicht um ein Goodie oder einen freiwilligen Service, sondern um eine Notwendigkeit, die in die Verantwortung des Arbeitgebers fällt. Genauso wie der Schutz vor intensiver Sonne.“

Die Gewerkschaft fordert eine ähnliche Umstellung wie bei der Handdesinfektion während der Corona-Pandemie. Reppin schlägt vor, dass Desinfektionsspender zu Sonnenmilch-Spendern umfunktioniert werden sollten. Diese sollten auf allen Baustellen verfügbar sein, an denen unter direkter Sonneneinstrahlung gearbeitet wird. Reppin erklärt: „Überall, wo unter praller Sonne gearbeitet wird, sollte es Gratis-Sonnencreme zum Einreiben geben – sei es in Tuben, Flaschen oder am besten direkt aus Spendern. Das ist eine lohnenswerte Investition der Unternehmen in den Arbeitsschutz.“ Die Niederlande dienen dabei als Vorbild, wo bereits kostenlose Sonnencreme aus umgewandelten Desinfektionsspendern an öffentlichen Plätzen erhältlich ist.

 

Umstellung im Arbeitsschutz: IG BAU schlägt Sonnenmilch-Spender auf Baustellen vor

Die IG BAU Mecklenburg empfiehlt allen „Draußen-Jobbenden“ zudem, selbst auf eine Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor zu achten. Reppin betont die Wichtigkeit regelmäßigen Wasserkonsums: „Gerade Personen mit einem hellen Hauttyp sollten zu Sonnencremes mit einem Lichtschutzfaktor von mindestens 30, besser jedoch 50, greifen. Das Trinken von ausreichend Wasser ist ebenfalls ein Muss. Sonnenmilch und Wasserflasche gehören genauso zum Job wie Mörtel und Maurerkelle.“

Die IG BAU gibt die Empfehlung aus, an heißen Arbeitstagen alle 15 bis 20 Minuten ein volles Wasserglas zu trinken – insgesamt mindestens zweieinhalb Liter Flüssigkeit pro Tag. Reppin erklärt: „Mineralwasser oder kalte Tees sollten kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Das gehört zu jedem Sommerprogramm im Arbeitsschutz.“ Der Gewerkschafter betont außerdem, dass Arbeitgeber verpflichtet sind, Wasser oder andere alkoholfreie Getränke bei Hitzearbeit bereitzustellen, wie es in der Arbeitsstättenverordnung klar festgelegt ist.

Besondere Vorsicht wird vor allem in der Mittagszeit empfohlen. Reppin erklärt: „Wenn der eigene Schatten kleiner ist als die Körpergröße, dann ist die Gesundheitsgefahr besonders hoch. Zwischen 12 und 14 Uhr sollten die meisten Arbeiten in den Schatten verlegt werden. Dann ist maximaler Schutz erforderlich.“ Generell wird besondere Vorsicht bei Arbeiten zwischen 11 und 16 Uhr empfohlen. Es ist auch wichtig, möglichst viele Körperteile mit Kleidung zu bedecken. Reppin gibt einen Praxistipp: „Ein am Helm befestigter Nackenschutz ist eine einfache Maßnahme, die viel bewirken kann.“

Die IG BAU Mecklenburg appelliert an alle Arbeitgeber in der Baubranche und verwandten Branchen, die Gesundheit und Sicherheit ihrer Mitarbeiter während der Sommermonate zu gewährleisten. Der Schutz vor UV-Strahlung und ausreichend Flüssigkeitszufuhr sind von entscheidender Bedeutung, um langfristige Gesundheitsprobleme zu vermeiden.

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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