Sa, 17. Mai 2025
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IG BAU warnt vor „Asbest-Welle” in Schwerin

Die IG BAU warnt vor einer potenziellen „Asbest-Welle” in Schwerin und stellt eine „Asbest-Charta” vor, in der sie verstärkte Schutzmaßnahmen und Förderungen für Asbest-Sanierungen fordert. Jörg Reppin von der IG

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  • Veröffentlicht November 13, 2023

Die IG BAU warnt vor einer potenziellen „Asbest-Welle” in Schwerin und stellt eine „Asbest-Charta” vor, in der sie verstärkte Schutzmaßnahmen und Förderungen für Asbest-Sanierungen fordert. Jörg Reppin von der IG BAU weist auf die besorgniserregende Situation hin: In 3.900 Wohnhäusern der Stadt könnten sich „Asbest-Fallen” befinden, da zwischen 1950 und 1989 intensiv Asbest-Baustoffe verwendet wurden.

 

IG BAU schlägt Alarm in Schw­erin: „Asbest-Welle” dro­ht. Foto: IG BAU

 

Die Gew­erkschaft plant eine umfassende Infor­ma­tion­skam­pagne, beson­ders für Bauar­beit­er und Heimw­erk­er, um auf die unsicht­bare Gefahr von Asbest bei Sanierun­gen hinzuweisen. Rep­pin betont, dass Asbest, ein kreb­ser­re­gen­der Stoff, bei Sanierungsar­beit­en freige­set­zt wer­den könne und somit zu einem ern­sten Gesund­heit­sprob­lem wer­den kön­nte. Er warnt vor ein­er unsicht­baren Gefahr, da Bauar­beit­er und Heimw­erk­er oft Schwierigkeit­en hät­ten, die Asbest-Gefahr zu erken­nen.

 

 „Asbest-Charta” und staatliche Sanierungsprämie gefordert

Die IG BAU fordert nun konkrete Maß­nah­men, darunter einen Schad­stoff-Gebäude­pass zur Kennze­ich­nung der Asbest-Belas­tung, eine staatliche Sanierung­sprämie und die Schaf­fung eines Förder­pro­gramms „Asbest-Sanierung” durch den Bund. Rep­pin betont die Notwendigkeit, die Men­schen über die Gefahren von Asbest aufzuk­lären und dabei auch auf eine mehrsprachige Kom­mu­nika­tion zu set­zen, um auch aus­ländis­che Bauar­beit­er zu erre­ichen.

Die Dimen­sion der Asbest-Prob­lematik wird durch Zahlen des Pes­tel-Insti­tuts verdeut­licht: Von 1950 bis 1990 wur­den bun­desweit rund 4,35 Mil­lio­nen Ton­nen Asbest importiert, aus denen etwa 3.500 Pro­duk­te, vor allem für den Baubere­ich, hergestellt wur­den. In den let­zten zehn Jahren sind laut IG BAU 3.376 Ver­sicherte der Beruf­sgenossen­schaft der Bauwirtschaft (BG BAU) an den Fol­gen asbest­be­d­ingter Beruf­serkrankun­gen gestor­ben, darunter 320 Baubeschäftigte allein im ver­gan­genen Jahr.

Die IG BAU sieht die bevorste­hende ener­getis­che Gebäude­sanierung als Aus­lös­er für eine „Asbest-Welle” auf dem Bau. Daher ist es von höch­ster Bedeu­tung, präven­tive Maß­nah­men zu ergreifen, um Gesund­heit­srisiken zu min­imieren und die Sicher­heit von Bauar­beit­ern und Heimw­erk­ern zu gewährleis­ten.