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IG BAU warnt vor „Asbest-Welle“ in Schwerin

Die IG BAU warnt vor einer potenziellen „Asbest-Welle“ in Schwerin und stellt eine „Asbest-Charta“ vor, in der sie verstärkte Schutzmaßnahmen und Förderungen für Asbest-Sanierungen fordert. Jörg Reppin von der IG

  • Veröffentlicht November 13, 2023

Die IG BAU warnt vor einer potenziellen „Asbest-Welle“ in Schwerin und stellt eine „Asbest-Charta“ vor, in der sie verstärkte Schutzmaßnahmen und Förderungen für Asbest-Sanierungen fordert. Jörg Reppin von der IG BAU weist auf die besorgniserregende Situation hin: In 3.900 Wohnhäusern der Stadt könnten sich „Asbest-Fallen“ befinden, da zwischen 1950 und 1989 intensiv Asbest-Baustoffe verwendet wurden.

 

IG BAU schlägt Alarm in Schwerin: „Asbest-Welle“ droht. Foto: IG BAU

 

Die Gewerkschaft plant eine umfassende Informationskampagne, besonders für Bauarbeiter und Heimwerker, um auf die unsichtbare Gefahr von Asbest bei Sanierungen hinzuweisen. Reppin betont, dass Asbest, ein krebserregender Stoff, bei Sanierungsarbeiten freigesetzt werden könne und somit zu einem ernsten Gesundheitsproblem werden könnte. Er warnt vor einer unsichtbaren Gefahr, da Bauarbeiter und Heimwerker oft Schwierigkeiten hätten, die Asbest-Gefahr zu erkennen.

 

 „Asbest-Charta“ und staatliche Sanierungsprämie gefordert

Die IG BAU fordert nun konkrete Maßnahmen, darunter einen Schadstoff-Gebäudepass zur Kennzeichnung der Asbest-Belastung, eine staatliche Sanierungsprämie und die Schaffung eines Förderprogramms „Asbest-Sanierung“ durch den Bund. Reppin betont die Notwendigkeit, die Menschen über die Gefahren von Asbest aufzuklären und dabei auch auf eine mehrsprachige Kommunikation zu setzen, um auch ausländische Bauarbeiter zu erreichen.

Die Dimension der Asbest-Problematik wird durch Zahlen des Pestel-Instituts verdeutlicht: Von 1950 bis 1990 wurden bundesweit rund 4,35 Millionen Tonnen Asbest importiert, aus denen etwa 3.500 Produkte, vor allem für den Baubereich, hergestellt wurden. In den letzten zehn Jahren sind laut IG BAU 3.376 Versicherte der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU) an den Folgen asbestbedingter Berufserkrankungen gestorben, darunter 320 Baubeschäftigte allein im vergangenen Jahr.

Die IG BAU sieht die bevorstehende energetische Gebäudesanierung als Auslöser für eine „Asbest-Welle“ auf dem Bau. Daher ist es von höchster Bedeutung, präventive Maßnahmen zu ergreifen, um Gesundheitsrisiken zu minimieren und die Sicherheit von Bauarbeitern und Heimwerkern zu gewährleisten.

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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