IHK und Handwerkskammer unterstützen MobiPro-EU

(pm/red) Während in Deutschland immer mehr Ausbildungsstellen unbesetzt bleiben, sind in manchen Staaten Südeuropas bis zu 50 Prozent der Jugendlichen ohne Arbeit. Ein Grund mehr, Angebot und Nachfrage auch in grenzüberschreitender Weise zusammenzuführen.

 
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Die Ausbildung ausländischer Jugendlicher hat bereits Tradition in Westmecklenburg. Die Industrie- und Handelskammer zu Schwerin, die Handwerkskammer Schwerin und die Agentur für Arbeit setzen das Bundesprogramm MobiPro-EU seit 2013 gemeinsam mit regionalen Kooperationspartnern erfolgreich um.
Das bundesweite Programm MobiPro-EU fördert die Gewinnung junger Menschen aus Europa mit Interesse an einer betrieblichen Berufsausbildung in Deutschland. Die jungen Auszubildenden erhalten eine umfassende Begleitung von der Vorbereitung über die Durchführung bis zum erfolgreichen Abschluss der Ausbildung.

IHK und Handwerkskammer gewinnen externe Kooperationspartner

In Westmecklenburg wurden 135 Jugendliche in fünf Projekten über dieses Programm für einen Ausbildungsstart im Sommer 2015 gewonnen. In enger Partnerschaft der Agentur für Arbeit Schwerin, der Handwerkskammer Schwerin und der IHK zu Schwerin mit der SBW-Aus- und Fortbildungsgesellschaft für Wirtschaft und Verwaltung mbH, der GIB Gesellschaft für innovative Beschäftigung, der WBS Training AG und der RegioVision GmbH ist es gelungen, Arbeitgeber aus der Landeshauptstadt Schwerin, aus dem Landkreis Nordwestmecklenburg und dem Landkreis Ludwigslust-Parchim für die Ausbildung spanischer, polnischer und kroatischer Jugendlicher zu begeistern.
„Damit beschreitet die Wirtschaft Westmecklenburgs konsequent den Weg, ausländische Fachkräfte für die Arbeitgeber der Region zu gewinnen.“, betont Hans Thon, Präsident der IHK zu Schwerin. „Wir brauchen die jungen Leute und bieten sowohl ihnen als auch unseren Unternehmen damit eine Perspektive.“, so Thon weiter. „Alle Unternehmen und Bürger sind aufgerufen, ausländische Auszubildende und Fachkräfte herzlich willkommen zu heißen und einen aktiven Beitrag für eine neue Willkommenskultur zu leisten.“
Erwin Sellering, Ministerpräsident des Landes Mecklenburg-Vorpommern: „Mein Dank gilt insbesondere den Unternehmerinnen und Unternehmern, die den jungen Menschen hier eine Chance geben, die ausbilden und damit aktiv dafür etwas tun, langfristig ihren Fachkräftebedarf zu sichern. Meine Bitte an alle Beteiligten: Arbeiten Sie weiter so gut und eng zusammen, damit diese Form des Austausches, damit MobiPro auch in Zukunft erfolgreich umgesetzt werden kann und wir weiter leistungsstarke und hoch motivierte Jugendliche für unser Land gewinnen.“

Positive Reaktionen auf bisherige MobiPro-Erfahrungen

Margit Haupt-Koopmann, Chefin der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit, unterstrich gegenüber den jungen Menschen aus Kroatien, Polen und Spanien: „Der Arbeitsmarkt in Deutschland und speziell hier in Mecklenburg-Vorpommern ist für Sie offen. Nur zwei Gründe möchte ich nennen: Seit 2006 sind hier im Land die Schulabgänger-Zahlen um 60 Prozent zurückgegangen. Darüber hinaus wird die Zahl der Menschen im erwerbsfähigen Alter bis zum Jahr 2030 um rund 270 000 abnehmen. Sie werden also gebraucht!“ Außerdem erinnerte Haupt-Koopmann daran, dass eine abgeschlossene Ausbildung ein guter Schutz vor Arbeitslosigkeit sei. „Die Arbeitslosenquote für Menschen ohne Ausbildung liegt in Deutschland bei 20 Prozent, mit Ausbildung nur bei 5,1 Prozent. Durch Ihren Schritt, in Deutschland eine Berufsausbildung zu absolvieren, schaffen Sie also ein gutes und sicheres Fundament für Ihre berufliche Zukunft.“
„Dem Handwerk, das eine der wichtigsten Wirtschaftsgruppen in Deutschland darstellt, geht es wirtschaftlich sehr gut und es hat einen großen Fachkräftebedarf. Handwerksbetriebe aus unserem Bezirk haben im Rahmen des Programms MobiPro-EU sehr positive Erfahrungen mit ausländischen Jugendlichen gemacht. Sie freuen sich über den Zuwachs an engagierten, motivierten Auszubildenden für Ihre Unternehmen. Sie freuen sich aber auch über den interkulturellen und persönlichen Austausch, der dadurch möglich wird.“