IHK-Vollversammlung trifft sich in Zeiten zunehmender Probleme
Am vergangenen Mittwoch trat die IHK-Vollversammlung zusammen. Im Zeichen der zunehmend deutlicher werden Folgend es Ukraine-Krieges forderten die Mitglieder unter anderem eine sichere und vor allem bezahlbare Energieversorgung. Zudem setzten
Am vergangenen Mittwoch kamen die Mitglieder der IHK-Vollversammlung zusammen. Im Zeichen der Auswirkungen der Corona-Pandemie vor allem aber natürlich des durch nichts zu rechtfertigenden, brutalen Krieges in der Ukraine, diskutierten sie dabei über die aktuelle Situation der Wirtschaft im Einzugsbereich der IHK zu Schwerin und natürlich auch darüber hinaus.
Auch hiesige Wirtschaft leidet unter Folgen des Krieges
Die Diskussion zeigte schnell die Dramatik der aktuellen Krisen in vielen Branchen auf. Gerade in der Ernährungswirtschaft und im Transportwesen. Trotz des geringen Anteils der Ukraine und Russlands am Auslandshandel Mecklenburg-Vorpommerns leidet die Wirtschaft auch im Nordosten Deutschlands unter den erheblichen Folgen. Schockartig gestiegene Energie- und Rohstoffkosten, steigende Preise in der Ernährungs- und Futtermittelwirtschaft, eine gefährdete Energieversorgung, die hohe Inflation sowie die wachsende Gefahr von Cyberangriffen bereiten zunehmend Sorgen. In der Diskussion zeigte sich dabei deutlich, dass die aktuellen Belastungen viele Unternehmen bereits an ihre Existenzgrenzen zu bringen drohen. Dabei herrschte die Einschätzung vor, dass die negativen Einflüsse – gerade auch von Seiten des Energiemarktes – bis 2024 anhalten werden.
Forderung nach sicherer und bezahlbarer Energieversorgung
Die Vollversammlung griff im Rahmen ihres Austauschs immer wieder die zentralen Forderungen der Wirtschaft auf, die sichere und bezahlbare Versorgung mit Energie zu gewährleisten. Planungs- und Genehmigungsprozesse im Allgemeinen und den Ausbau der Erneuerbaren Energien im Besonderen seien dabei umgehend zu beschleunigen. Auch die Abwehr von Cyberattacken und verbesserte IT-Sicherheit wurde angemahnt. Im Umgang mit den ukrainischen Kriegsflüchtlingen zeigte sich das große ehrenamtliche Engagement von Unternehmern. Im Fokus der Diskussion stand dabei die Integration der Ukrainer in den Arbeits- und Ausbildungsmarkt.
IHK-Präsident Matthias Belke fasste die aktuelle Herausforderung für Wirtschaft und Politik in der Diskussion letztlich so zusammen: „Die Gefahr ist da, dass der Rubikon für die Wirtschaftstreibenden überschritten wird. Der Wirtschaft fehlen schon jetzt die Reserven, dabei kommt das dicke Ende bis 2024 erst noch.“
Kritische Betrachtung der Landes-Koalition
Als zweiter Schwerpunkt des Zusammentretens der IHK-Vollversammlung stand der Koalitionsvertrag der neuen Landesregierung „Aufbruch 2030“ im Zentrum der Diskussion. Bei allen Erfolgen – gerade im Bereich der Industriepolitik – sieht die IHK zu Schwerin dabei die Pläne zur pauschalen Einführung neuer unternehmensbezogener Abgaben im Rahmen des Tourismusgesetzes weiterhin kritisch. Auch die ausbleibende Liberalisierung des Sonntagsöffnungsverbotes sowie die fehlende konkrete Ausgestaltung von Wohnungsbau und Aus- und Weiterbildung seitens der Politik stellten dringend anzugehende Problemfelder dar.
Hintergrund: Die IHK-Vollversammlung