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IHKs im Land fordern klare Exit-Strategie und kritisieren Ungerechtigkeiten

Bereits über 200.000 Corona-Neuinfektionen in Deutschland binnen 24 Stunden und ein Robert-Koch-Institut das öffentlich zugibt, ab jetzt keine so präzisen Zahlen mehr wie bisher bekanntgeben zu können. Überlastete Labore, fehlende

  • Veröffentlicht Januar 31, 2022
Mehr niederschwellige Impfangebote und vor allem eine Exit-Strategie für MV fordern die IHKs im Land. | Foto: Pete Linforth

Bereits über 200.000 Corona-Neuinfektionen in Deutschland binnen 24 Stunden und ein Robert-Koch-Institut das öffentlich zugibt, ab jetzt keine so präzisen Zahlen mehr wie bisher bekanntgeben zu können. Überlastete Labore, fehlende PCR-Tests und eine daraus resultierende Priorisierung sowie vollkommen überlastete Gesundheitsämter – die Liste der Gründe ist lang. Klar ist aber, die hohen und weiter steigenden Infektionszahlen stellen auch die Unternehmen im Land vor teilweise große Herausforderungen. Ein Blick in einige andere europäische Länder aber macht durchaus Hoffnung. Teilweise sind die Maximalpunkte der Omikron-Welle dort überschritten und die Zahlen fallen vielerorts erkennbar. Auch wenn die aktuellen Niveaus auch dort noch fernab der bisher bekannten Zahlen sind.

 

Klarer Öffnungs-Fahrplan gefordert

Klar ist aber, die dortigen Gesundheitssysteme konnten die hohen Zahlen gut bewältigen und die Eindämmungsmaßnahmen schnell zurückfahren. Hoffnung auch für Deutschland, wenngleich eine 1:1 Übertragung der Abläufe nicht so einfach ist. Denn Deutschlands Bevölkerung ist vergleichsweise höheren Alters. Die gefährdeten Gruppen sind also zahlenmäßig größer, so dass die kommenden Tage und Wochen zeigen dürften, wohin die Reise tatsächlich geht. Die Industrie- und Handelskammern (IHKs in MV) im Land aber nutzen den hoffnungsvollen Blick und fordern von der Landesregierung eine so genannte Exit-Strategie. Einen klaren Fahrplan also für die Öffnungsschritte.

 

Kritik an sogar noch wachsenden Ungerechtigkeiten

„Die Landesregierung muss jetzt eine Exit-Strategie entwickeln, um vorbereitet zu sein“, fordert der geschäftsführende Präsident der IHKs in MV, Matthias Belke in Schwerin. „Die aktuelle Corona-Landesverordnung erhöht jedoch den Frust bei vielen Unternehmen, die darin keine Perspektive sehen. Vielmehr werden die Regelungen in der Gastronomie verschärft“, so Belke weiter. „Die Ampelstufen sind zu streng, besonders mit Blick auf die Schwellenwerte bei den Neuinfektionen. Die Ampel ist zu kompliziert und bei den Auflagen für die verschiedenen Branchen gibt es zahlreiche Ungerechtigkeiten. Diese Ungerechtigkeiten haben sich mit der am Donnerstag in Kraft getretenen Verordnung nochmals verschärft“, erläutert Belke.

 

Kontrollaufgaben nicht auf Unternehmenspersonal abladen

Zudem müsse die Landesregierung verstärkt niederschwellige Anreize setzen, sich freiwillig impfen zu lassen. Immer mehr Auflagen für die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben führen zu weiteren wirtschaftlichen Schäden bei den betroffenen Unternehmen. „Über die Umsatzeinbußen hinaus belasten die Unternehmen die erforderlichen 2G- und 2Gplus-Kontrollen durch das Personal. Die Beschäftigten kündigen, weil auf ihnen staatliche Kontrollaufgaben abgeladen werden. Diese Abwanderung der Arbeitskräfte wird den Unternehmen über die Corona-Zeit hinaus noch lange zu schaffen machen“, verdeutlicht Belke.

Mit einer Exit-Strategie, die den Unternehmen Perspektiven für die Zeit ab März bietet sowie einer Überarbeitung und Liberalisierung der Ampelregelungen könne die Landesregierung ein wichtiges Signal für die Unternehmen und ihre Beschäftigten setzen. Diese Chance sollte man nicht verpassen, appelliert Matthias Belke.

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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