Kultur und Geschichte im Einklang

Seit Jahren ist das Internationale Festival „Verfemte Musik“ ein fester Bestandteil der Kulturszene der Landeshauptstadt Schwerin. Dieses Festival erinnert an verbotene, verfolgte und ermordete Musiker während der NS-Zeit und bietet ein vielfältiges Programm aus Konzerten, Ausstellungen, Symposien, Wettbewerben und Meisterkursen.

 

 

Die diesjährige Ausgabe des Festivals erstreckt sich vom 12. Oktober bis zum 24. November und verspricht eine Mischung aus Musik, Bildung und Geschichte. Eine der herausragenden Eigenschaften des Festivals „Verfemte Musik“ ist die Wiederentdeckung von lange vergessenen Werken, die während der NS-Zeit verboten waren. Dabei liegt ein besonderer Fokus auf dem pädagogischen Aspekt, junge Musiker dazu zu ermutigen, diese Werke aufzuführen und somit die Aufmerksamkeit auf die Musik zu lenken, die zu Unrecht in Vergessenheit geraten ist.

 

Konzerte, Bildung und Geschichte: Das Programm des Festivals

Das diesjährige Festival präsentiert fünf fesselnde Konzerte, die dem Publikum neue Höreindrücke bieten. Das Eröffnungskonzert, das am Freitag, den 13. Oktober um 19:30 Uhr stattfindet, präsentiert die Preisträger-Duos des Interpretationswettbewerbs 2022, Philipp Thönes (Klavier) und Ruben Mirzoian (Klarinette), sowie die Brüder Arkadiusz und Sebastian Godzinski (Klavierduo). Der Interpretationswettbewerb, der alle zwei Jahre stattfindet, ermutigt junge Musiker dazu, verfemte Musik aufzuführen und wiederzuentdecken.

Am Samstag, den 14. Oktober um 19:30 Uhr, findet ein Liederabend statt, bei dem die international renommierten Künstlerin Joanna und Simon Wallfisch Lieder von Irving Berlin, Kurt Weill und Hanns Eisler präsentieren. Diese Komponisten wurden während des Nationalsozialismus verfemt und emigrierten nach Amerika. Joanna und Simon Wallfisch sind die Enkel der Holocaust-Überlebenden Anita Lasker-Wallfisch und haben eine enge Verbindung zum Festival „Verfemte Musik“.

 

 

Ein weiteres Highlight ist das Orchesterkonzert am Donnerstag, den 9. November, um 19:30 Uhr, bei dem der aufstrebende Saxophonist Alexander Prill als Solist mit der Mecklenburgischen Staatskapelle Schwerin unter der Leitung von Peter Sommerer auftritt. Das Abschlusskonzert am Freitag, den 24. November um 19:30 Uhr, trägt den Titel „Vertanzt – Verfemt – Vergessen“ und wird von der Schauspielerin Fritzi Haberlandt und dem Pianisten Gottlieb Wallisch gestaltet.

 

Bildung und Erinnerung: Schulprojekt und Meisterkurse

Das Festival beinhaltet auch ein Schulprojekt, bei dem Schüler persönliche Geschichten des Todesmarsches nachzeichnen und diese musikalisch umrahmen. Zudem finden alle zwei Jahre Meisterkurse statt, die jungen Musiker die Möglichkeit bieten, verfemte Musik zu erlernen und sich auf den Interpretationswettbewerb vorzubereiten.

Das Festival „Verfemte Musik“ zeigt auch den Dokumentarfilm „Die Ecke“ in Kooperation mit der Reihe „Kino unterm Dach“ sowie ein Symposium zum Thema Filmmusik, das von internationalen Musikwissenschaftler:innen abgehalten wird.

Volker Ahmels, Intendant des Festivals Verfemte Musik, betont die Bedeutung dieser Veranstaltung, bei der Musik, Geschichte und Bildung auf bemerkenswerte Weise miteinander verschmelzen. Das Festival bringt Menschen, Geschichten und Musik zusammen und schafft eine Bühne für lange Zeit vergessene Klänge.

Für weitere Informationen und Ticketreservierungen besuchen Sie die Website des Festivals unter www.verfemtemusik.de oder kontaktieren Sie die Ansprechpartner Volker Ahmels und Andreas Bahr-Damken unter den angegebenen Telefonnummern.

Veranstaltungsübersicht:

• 12.10.2023, 17:15 Uhr: Dokumentarfilm „Die Ecke“
• 13.10.2023, 19:30 Uhr: Eröffnungskonzert
• 14.10.2023: Liederabend
• 15.10.2023, 11:00 Uhr: Matinee
• 09.11.2023, 19:30 Uhr: Preisträgerkonzert
• 10.11.2023, 10:00 Uhr: 6. Internationales Musiksymposium zum Thema Filmmusik
• 24.11.2023, 19:30 Uhr: Abschlusskonzert