Man müsste mal … : Respekt, Achtung und Liebe – die Gafferwand
Eine Gafferwand ist die Antwort von Dieter Mohn auf die Unfallgaffer, die ihn stören. Ob diese Erfindung angenommen wird und wie er genau auf diese Idee gekommen ist? Darüber spricht
„Nicht allein das Gaffen ist das Problem. Die Leute behindern Rettungsarbeiten, halten mit der Handykamera drauf und laden die Bilder im Netz hoch. Das ist respektlos!“, ärgert sich Dieter Mohn. – „Es kommt vor, dass Angehörige von Unfallopfern Fotos im Internet sehen, noch bevor sie von der Feuerwehr über den Unfall informiert wurden.“
Er war zu einem Vorstellungsgespräch in Hamburg. Ende 2016. „Da war ich wirtschaftlich am Ende und brauchte einen Job. Das Gespräch lief gut. Auf dem Rückweg waren auf der A24 3 Fahrzeuge ineinander gefahren und durch die Gafferei gab es einen Stau. Zum Glück gab es keinen Personenschaden. Aber die Bilder von den filmenden und fotografierenden Gaffern haben mich wirklich beschäftigt.“
Mit einem Freund überlegt Dieter Mohn, wie man diese Unfallbeteiligten und auch die Rettungskräfte vor neugierigen Blicken schützen könne. „Manchmal stehen dort Feuerwehrleute stundenlang und halten Decken hoch, um den Blick auf das Geschehen zu verbergen. Die werden doch viel dringender zum Helfer gebraucht.“, denkt er sich und die Idee von einer aufblasbaren, temporären Sichtschutzanlage wird geboren.
Die Anforderungen: Der Transport muss leicht sein, Aufbau und Abbau müssen unkompliziert und schnell möglich sein, das Ding muss Wind und Wetter aushalten und langlebig sein. Dieter Mohn fängt an zu tüfteln und zu experimentieren. Sechs Monate später ist es soweit. Die erste Gafferwand von 20 Metern steht und erfüllt alle Erwartungen.
Kaum zu glauben, dass nicht längst alle Einsatzstellen von Feuerwehr, Polizei, THW und anderen Rettungsdiensten eine dieser preisgünstigen Sichtschutzwände nutzen.
Wie es bisher gelaufen ist, erzählt Dieter Mohn im Podcast „Man müsste mal …“
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