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Mundsoor: Das steckt hinter der Pilzerkrankung im Mundraum

Schwerin, 27.03. 2017 (anz). Brennen, ein unangenehmer Geschmack im Mund und Schluckbeschwerden – so deutet sich Mundsoor häufig an. Der Blick in den Mund bekräftigt den Verdacht: Sichtbar sind Rötungen,

  • Veröffentlicht März 27, 2017

Schwerin, 27.03. 2017 (anz). Brennen, ein unangenehmer Geschmack im Mund und Schluckbeschwerden – so deutet sich Mundsoor häufig an. Der Blick in den Mund bekräftigt den Verdacht: Sichtbar sind Rötungen, ein weißer, fleckiger Belag und teilweise sogar blutige Stellen auf Zunge und Wangen. Höchste Zeit einen Arzt aufzusuchen, denn unbehandelt kann sich die Pilzinfektion über Rachen und Speiseröhre in den Verdauungstrakt ausweiten.

 

Risikofaktoren für die Pilzinfektion

 

Hinter der als auch als Soor bezeichneten Pilzinfektion im Mundraum steckt der Hefepilz Candida albicans. Zu den entzündlichen Veränderungen der Schleimhaut kommt es, wenn das Immunsystem geschwächt ist und der Candidapilz überwuchert. Folgende Personengruppen sind vergleichsweise häufiger betroffen:

  • Personen, die über einen längeren Zeitraum bestimmte Medikamente eingenommen haben (Antibiotika, Immunsuppressiva, cortisonhaltige Sprays, Zytostatika).
  • Personen mit einer chronischen Grunderkrankung, die das Immunsystem schwächt (Diabetes mellitus, HIV-Infektion, Hormonveränderungen, Krebs, Leukämie, Mangelzustände).
  • Personen, die schlecht sitzende Zahnprothesen tragen, weil es dadurch zu Schleimhautreizungen kommt.
  • Personen, die an Mundtrockenheit leiden (z.B. aufgrund von Diabetes oder Medikamenten wie Antidepressiva).
  • Raucher, da Nikotin die Zusammensetzung des Speichels und die Speichelproduktion verändert.
  • Ältere Menschen, da das Immunsystem im Alter häufiger schwächelt.
  • Säuglinge, da bei ihnen die Mundschleimhaut noch nicht ausreichend mit gesunden Keimen besiedelt ist.

 

Mundsoor vermeiden

 

Wer zur Risikogruppe für Mundsoor gehört oder bereits eine Candidose im Mund hatte, kann Vorsorgemaßnahmen ergreifen, um eine Pilzinfektion zu vermeiden. Primär gilt es dazu die zugrunde liegende Erkrankung zu kurieren, um so das Immunsystem zu stabilisieren. Als hilfreiche Zweitmaßnahme empfiehlt es sich den Speichelfluss anzuregen, denn so werden Essensreste und Keime auf natürlichem Wege weggespült. Auch gute Mundhygiene ist unabdingbar. Regelmäßige Zahnbürstenwechsel, insbesondere im Anschluss an eine Pilzinfektion, gehören dazu. Prothesen sollten regelmäßig desinfiziert (zwei- bis dreimal wöchentlich mit Chlorhexidin oder einer Dakinlösung) und gelegentlich beim Zahnarzt auf guten Sitz kontrolliert werden. Nach dem Genuss von Speisen und zuckerhaltigen Getränken ist es sinnvoll mit Wasser nachzuspülen. Gleiches gilt für die Verwendung von Cortisonsprays, hier hilft das gründliche Nachspülen mit Wasser die immunsuppressive Wirkung des Medikaments zu mindern. Bei betroffenen Säuglingen (Neu- und Frühgeborenen) müssen kontaminierte Schnuller und Trinksauger durch Auskochen desinfiziert bzw. ersetzt werden, um einer Verschleppung der Erkrankung vorzubeugen. Für stillende Mütter ist eine gute Brustwarzenhygiene angeraten.

 

Behandlungsmöglichkeiten bei Mundsoor

 

Eine verlässliche Diagnose stellt der Arzt nach einer mikroskopischen Untersuchung mit anschließender Pilzkultur, für die mit einem Wattestäbchen ein Abstrich von der Mundschleimhaut entnommen wird. Meist reicht eine örtliche Behandlung von Mundsoor aus, dafür bieten sich Lutschtabletten, Mundgele und Mundspüllösungen an. Wichtig ist, die Arzneimittel möglichst lange im Mund zu behalten und konsequent über den vom Arzt angeratenen Zeitraum anzuwenden, um die Hefepilze zuverlässig abzutöten. Auch wenn die Beschwerden abklingen, gilt es die Behandlung bis zum Schluss fortzusetzen, da ansonsten die Infektion zurückkehren könnte. Gegen Schmerzen und Schluckbeschwerden können zusätzlich Schmerzmittel (Paracetamol) eingenommen werden.

 

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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