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Ortsbeirat besucht ATARAXIA und sagt weiter Unterstützung zu

Eben dieser Treffpunkt war dann auch schnell das Hauptthema der Runde, denn die Mitglieder und Gäste waren vor allem gekommen, um mehr über die aktuelle Situation der etablierten Einrichtung sowie

  • Veröffentlicht Mai 17, 2019

Eben dieser Treffpunkt war dann auch schnell das Hauptthema der Runde, denn die Mitglieder und Gäste waren vor allem gekommen, um mehr über die aktuelle Situation der etablierten Einrichtung sowie über eventuelle Probleme und Wünsche zu erfahren. In Gerit Kühl, Geschäftsführerin von ATARAXIA, stand ihnen dafür auch eine ebenso kompetente Ansprechpartnerin wie herzliche Gastgeberin zur Verfügung.

Viel Engagement in engem finanziellem Rahmen

Dem großen Interesse des Ortsbeirates wurde Gerit Kühl auch gern und detailiert gerecht. Mit durchaus bemerkenswerten Zahlen von 1450 Schülerinnen und Schülern, die regelmäßig wöchentlich in den Bereichen Musik, Tanz, Bildende wie auch Darstellende Kunst und Schauspiel unterrichtet werden, so erfuhren die Mitglieder und Gäste, erreicht ATARAXIA eine sehr große Anzahl an vor allem Kindern und Jugendlichen aller Bevölkerungsgruppen unserer Stadt.. Gerit Kühl verschwieg aber auch nicht, dass man durchaus im Blick habe, dass es Gruppen von Kindern und Jugendlichen speziell im Bereich Neu Zippendorf und Mueßer Holz gäbe, die man derzeit mit dem Angebot aus unterschiedlichsten Gründen nicht erreichen könne. Aber auch hier gäbe es erste Projekte – beispielsweise kürzlich mit der Astrid-Lindgren-Schule – und für die Zukunft habe man durchaus auch eine eigene Außenstelle im Mueßer Holz auf dem „Wunschzettel“

Archivbild: Auf dem Kinder- und Familienfest 2019 in der Astrid-Lindgren-Schule Foto: Ataraxia

All dies aber kostet Geld – viel Geld. Man habe derzeit einen Jahresumsatz von ca. 1 Million Euro. „Davon setzen wir ca. 90% für die verschiedenen Unterrichte – einschließlich der Gehälter und Honorare – und 10% für Projekte ein“, so Gerit Kühl. Letztere würden zunehmend durch Spenden und externe Förderungen realisiert. Die Frage nach den öffentlichen Zuschüssen beantwortete Gerit Kühl schnell, und sorgte dabei erkennbar für Verwunderung, denn über viele Jahre hinweg habe man mit insgesamt lediglich um 20% Förderung leben müssen. Dabei bezuschusst das Land stets in der selben Höhe wie die Stadt. Könnte Schwerin also mehr geben, würde sich auch der Anteil des Landes entsprechend erhöhen. Eine der Konsequenzen daraus ist, dass die Lehrenden heute deutlich geringer vergütet würden als es für Musiklehrer üblich sei. „Tarifsteigerungen konnten wir schon sehr lange nicht mehr realisieren“, so Gerit Kühl.

Ortsbeirat sichert weitere Unterstützung zu

Natürlich zeigt dies einerseits die Verbundenheit und das jeweils lobenswerte persönliche Engagement aller Lehrenden – auf der anderen Seite aber ist es auch eine Situation, die zumindest schrittweise verbessert werden muss. Da waren sich die Mitglieder des Ortsbeirates schnell einig. Die Stadt wird sich, so die erkennbare Linie der Diskussion, gerade auch mit Blick auf die freiwerdenden bisherigen Theaterzuschüsse in Höhe von rund 6 Millionen Euro jährlich zukünftig bewegen müssen. Wenngleich natürlich niemand aus der Runde des aktuellen Ortsbeirates weiß, ob er bzw. sie auch nach der Kommunalwahl wieder im dann neu zu besetztenden Gremium vertreten sein wird, sagten die Mitglieder eine klare Unterstützung der Musik- und Kunstschule ATARAXIA und der großartigen Arbeit der dort tätigen Lehrenden zu.

Eingesparte Theaterzuschüsse müssen erkennbar im Kulturetat verbleiben

„Die Entscheidung, diese Sitzung hier in dieser für Schwerin so wichtigen Einrichtung abzuhalten, hatte nicht zuletzt auch damit zu tun, dass es uns wichtig war, einmal mehr detailliert hinter die Kulissen dieser tollen Einrichtung zu schauen.

Archivbild: Tag der offenen Tür im Ataraxia Foto: Ataraxia

Das Eine sind die großen Erfolge und tollen Events, die wir alle mit ATARAXIA verbinden. Auf der anderen Seite aber interessiert uns als kommunalpolitisch engagierte Personen natürlich auch, wer dort eigentlich unterrichtet wird, welche Probleme bestehen – und wo die Kommunalpolitik aktuell oder zukünftig noch zielgerichteter unterstützen kann“, so der Vorsitzende des Ortsbeirates, Stephan Haring. Und einen ganz konkreten Ansatz nahmen alle mit: „Wir werden parteiübergreifend in der neuen Stadtvertretung darum kämpfen müssen, dass ein wesentlicher Teil der zukünftig eingesparten Theatermillionen tatsächlich wieder dem Kulturbereich zufließt. Und dabei muss die Unterstützung von ATARAXIA eine erkennbare Rolle spielen.“

 

 

 

Written By
Henning Kobs

Journalist. Wohnt in Braunschweig. Schreibt seit der Gründung im Jahr 2013 als freier Mitarbeiter gelegentlich für unsere digitale Tageszeitung. Er arbeitet vor allem im Back-Office der Redaktion.

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