In Mecklenburg-Vorpommern stehen über 1.200 Pflegeheimplätze aufgrund von Personalmangel leer, so die Einschätzung von Branchenexperten. Das eine der Erkenntnisse einer Qualitätskonferenz des Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste (bpa), die kürzlich in Linstow (Landkreis Rostock) stattfand.
Dietmar Schmidt, der Landesbeauftragte des bpa, betont, dass trotz stark gestiegener Preise regionale Wartelisten bestehen. Diese Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage führt dazu, dass auch viele ambulante Dienste ihre Kapazitäten reduzieren müssen.
Michael Beermann, der bpa-Landesvorsitzende, warnt vor einem drohenden Zusammenbruch der Versorgung. „Insolvenzen und ein stummer Abbau von Kapazitäten in allen Pflegebereichen führen dazu, dass Pflegebedürftige und ihre Familien nicht mehr die notwendige Versorgung erhalten können“, erklärt Beermann besorgt. Er fordert dringende Sofortmaßnahmen, um die Situation zu stabilisieren.
Zu diesen Maßnahmen gehört laut Beermann neben schnelleren Verhandlungen mit den Kostenträgern bei Kostensteigerungen auch die Berücksichtigung angemessener Auslastungsquoten. „Wenn die Kostenträger eine Belegung von 98 Prozent erwarten, aber wir nur noch rund 92 Prozent der Plätze nutzen können, gerät die gesamte Finanzierung in Schieflage“, erklärt Beermann weiter. Diese Diskrepanz sei ein wesentlicher Grund für die wirtschaftlichen Schwierigkeiten vieler Pflegeeinrichtungen. Auch die ambulanten Dienste litten unter unzureichenden Refinanzierungen ihrer Arbeit durch die Kostenträger.
Die Situation erfordert daher dringend eine umfassende und nachhaltige Lösungsstrategie, um die Versorgungssicherheit für Pflegebedürftige in Mecklenburg-Vorpommern zu gewährleisten.